Nach "großer Grütze" im Pokal Lilien peilen bei Bundesliga-Comeback Überraschung an
Darmstadt 98 fühlt sich vor dem Start in die Bundesliga-Saison in seiner Rolle als Underdog wohl. Personell hat Trainer Torsten Lieberknecht vor dem Hessenderby die Qual der Wahl.
Darmstadt 98 setzt beim Bundesliga-Comeback nach mehr als sechs Jahren auf einen vollen Kader, einige Neuzugänge - und einen Überraschungsmoment. "Die letzten zwei Jahre hat kaum jemand einen Pfifferling auf uns gesetzt. Dennoch konnten wir immer überraschen. Das wollen wir wieder tun", sagte Cheftrainer Torsten Lieberknecht vor dem Hessenderby bei Eintracht Frankfurt am Sonntag (17.30 Uhr).
Alles anders als beim Pokal-Duell
Das letzte Duell im DFB-Pokal-Achtelfinale vor gut sechs Monaten verlor Darmstadt mit 2:4. "Die Partie am Sonntag wird ein komplett anderes Spiel als das Pokalduell im Februar", sagte Lieberknecht. "Sie haben einen neuen Trainer und damit auch neue Ansichten. Es gibt zwar Parallelen, aber auch viele neue Dinge im Spiel der Frankfurter", ergänzte der 50-Jährige.
Sein Team hat sich in der Vorbereitung sehr schwergetan. Drei von sechs Testspielen verloren die Lilien, zwei endeten mit einem torlosen Unentschieden. Nur gegen den Kreisligisten TSG Bad König ging die Mannschaft um Kapitän Fabian Holland als Sieger vom Platz. Zuletzt scheiterte man gar in der ersten Pokalrunde beim Viertligisten FC 08 Homburg. "Das war eine große Grütze, was wir da zusammengespielt haben", so Lieberknecht.
Franjic und Pfeiffer könnten schon dabei sein
Die am Freitag perfekt gemachte Ausleihe von Mittelfeldspieler Bartol Franjic (23) vom Ligarivalen VfL Wolfsburg kommt Lieberknecht daher gerade recht. "Mit Bartol haben wir einen Sechser und damit eine weitere Option bekommen, um unser Mittelfeld flexibler gestalten zu können", sagte der Darmstädter Trainer.
Unter der Woche war zudem Luca Pfeiffer (26) auf Leihbasis für die kommende Saison vom VfB Stuttgart ans Böllenfalltor zurückgekehrt. Beide sind in Frankfurt eine Option für die Startelf. "Für Sonntag spielen alle Mann in meinen Kopf eine Rolle - auch die beiden Neuzugänge", sagte Lieberknecht. Weil auch Matthias Bader und Tobias Kempe ins Mannschaftstraining zurückgekehrt sind, hat Darmstadt 98 derzeit keine Verletzten zu beklagen und der Trainer kann für das Hessenderby aus dem Vollen schöpfen.