Nach starkem Zweitliga-Einstand Neuzugang Förster wird zum Lilien-Hoffnungsträger
Neuzugang Philipp Förster hat bei seinem ersten Einsatz für Darmstadt 98 eine richtig gute Leistung gezeigt. Und das nach vielen Monaten ohne ein Spiel. Gegen den Karlsruher SC könnte er zum entscheidenden Faktor werden.
Seit Dienstag läuft bei Darmstadt 98 die Vorbereitung auf das schwere Auswärts-Spiel beim Karlsruher SC. Räumlich ist das ein Katzensprung, beide Zweitliga-Städte sind keine 100 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt, sportlich ist der Abstand derzeit allerdings wesentlich größer. Wenn der KSC am Freitag um 18.30 Uhr die Lilien empfängt, spielt der Tabellen-Dritte gegen den Drittletzten.
Ein Darmstädter Hoffnungsträger ist Neuzugang Philipp Förster. Als der 29-jährige Mittelfeldspieler am Samstag im Spiel gegen Magdeburg erstmals gut 30 Minuten für die Lilien spielte, zeigte er eine richtig gute Leistung. Und das, obwohl Förster davor fast sieben Monate kein Pflichtspiel mehr bestritten hatte.
"Ich glaube, ich konnte direkt ein bisschen Schwung reinbringen. Es hat riesig Spaß gemacht, mal wieder auf dem Fußballplatz stehen zu dürfen", freute sich Förster am Dienstag bei einem Presse-Gespräch am Stadion. Nur über das Ergebnis (1:2) freute er sich natürlich nicht: "Sehr ärgerlich, dass wir das Spiel gegen Magdeburg verlieren."
"Spion" Förster kann gute Tipps zum Gegner KSC geben
Am Freitag in Karlsruhe soll es besser laufen. Förster, der früher beim VfB Stuttgart und beim VfL Bochum in der Bundesliga spielte, hat Hoffnung: "Wenn wir nur auf uns gucken, ist da was drin. Wir können mit breiter Brust zum KSC fahren." Ein paar Tipps wird Förster seinem neuen Arbeitgeber geben können. Schließlich trainierte Förster im Sommer fünf Wochen beim KSC mit. Zufälligerweise.
Im Sommer war Förster nämlich noch vereinslos und wusste nicht wirklich, wie es weitergeht mit seiner Karriere. Seine Zeit beim VfL Bochum war Ende Mai zu Ende, ein neuer Club noch nicht in Sicht. Förster fuhr mit der Familie in den Urlaub, hielt sich individuell fit und trainierte nach seiner Rückkehr ausgerechnet beim nächsten Lilien-Gegner in Karlsruhe mit. KSC-Trainer Christian Eichner und Förster sind nämlich beide im Sinsheim aufgewachsen, kennen sich seit langer Zeit.
"Ich bin Christian sehr dankbar, dass ich dort mittrainieren durfte", sagt Förster, der deshalb auch die Gründe für den aktuellen Erfolg des KSC gut kennt. "Die haben eine unglaublich tolle Stimmung im Team, das merkt man auch auf dem Platz. Die Jungs spielen mit einer totalen Leichtigkeit." Einer Leichtigkeit, die Darmstadt 98 derzeit fehlt.
Die Suche nach der Darmstädter Leichtigkeit
Förster weiß, wie wichtig diese Leichtigkeit im Fußball ist: "Du kannst auf dem Platz vor allem etwas erreichen, wenn du beim Fußballspielen nicht so viel nachdenkst." Wenn alles ganz automatisch funktioniert. Das müssen die Lilien auch wieder hinbekommen. "Das A und O ist der Kopf. Jeder Einzelne muss die Leichtigkeit bei sich wiederfinden und dann eben auch als Mannschaft", so Förster.
Der Mittelfeldspieler glaubt, dass das klappen wird: "Ich bin davon überzeugt, dass in der Mannschaft sehr viel Potential steckt und dass das Trainerteam dieses Potential hervorrufen wird. Ich bin mir sicher, dass Darmstadt die richtige Station für mich ist." Erst vor gut einer Woche heuerte der 29-Jährige bei den Lilien an.
Auf die Frage, ob er denn schon seinen Einstand im Mannschaftskreis gefeiert habe, verneint Förster. Noch nicht. Um gleich darauf ein ehrgeiziges Ziel auszugeben. "Das mit dem Essen könnte passieren, wenn wir am Freitag gewinnen."
Förster will etwas erreichen bei den Lilien. Dass er in Darmstadt landete, liege auch daran, dass die Lilien mit Florian Kohfeldt einen Trainer hätten, der ebenfalls viel erreichen wolle. Förster ist sich sicher: "Er wird die Mannschaft besser machen."