Schwache Chancenverwertung gegen die Fortuna Tage wie diese sind selten bei Darmstadt 98

Die Lilien haben sich in Düsseldorf geschlagen geben müssen. Mal wieder. Gerade dort kam das in den vergangenen Jahrzehnten nämlich häufiger vor. Neu war allerdings die schwache Tor-Ausbeute.

Marcel Schuhen im Torwarttrikot des SV Darmstadt 98 mit kritischem Blick.
Marcel Schuhen im Tor der Lilien. Bild © Imago Images
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Darmstadt_Düsseldorf
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Kurz nachdem Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie am Sonntagmittag abgepfiffen hatte, und damit die 0:1-Niederlage der Darmstädter offiziell war, ertönte über die Stadionlautsprecher der Rock-Klassiker der Toten Hosen: "An Tagen wie diesen, wünscht man sich Unendlichkeit."

Auch wenn Lilien-Trainer Torsten Lieberknecht keinesfalls unzufrieden aussah, als er seine Spieler auf dem Rasen abklatschte, wird es sich diese besungene Unendlichkeit nach der vierten Saisonniederlage nicht gewünscht haben. Dennoch passt das Lied gut.

Düsseldorf bleibt eine schwere Auswärtsfahrt

Der Song beginnt mit der Zeile: "Ich wart' seit Wochen auf diesen Tag". Bei Darmstadt sind es mittlerweile schon Jahrzehnte. Bereits seit 1988 konnten die Lilien in Düsseldorf nicht mehr gewinnen. Angesprochen auf diese Statistik, entgegnete Lieberknecht vor der Partie: "Irgendwann kommt der Tag, an dem du da mal gewinnst". Allein darauf wollten sich die Lilien aber nicht verlassen und wählten extra ein anderes Team-Hotel, um eine "neue Aura" zu erzeugen.

Sehr wahrscheinlich wird der Lilien-Coach mit seiner Aussage recht behalten, jedoch war dieser Tag nicht der vergangene Sonntag. Durch den Treffer von Emmanuel Iyoha (51.) konnte Fortuna Düsseldorf die Heimbilanz weiter aufbessern. Und so hält ausgerechnet in der Stadt mit der längsten Theke der Welt, die Durststrecke der Darmstäder weiter an.

Viel Druck über die Außenbahnen

Trotz der Niederlage war Lieberknecht keinesfalls unzufrieden: "Es war ein gutes bis sehr gutes Spiel", so der Trainer: "Deswegen hasse ich auch Statistiken. Wenn man sich die heute mal zu Gemüte führt, war es – und das ist der einzige Kritikpunkt – nur die Chancenverwertung. Die Chancen waren da."

Die ergaben sich immer wieder über die Außenbahnen: Filip Stojilkovic und Braydon Manu setzen sich dort mit schnellen Läufen oft gut durch. Wieder passend zur Textzeile der Toten Hosen: "Durch das Gedränge, der Menschenmenge, bahnen wir uns den altbekannten Weg". Einzig die Verwertung ihrer Hereingaben blieb - anders als in den Spielen zuvor - dieses Mal aus.

Das fiel auch Lilien-Stürmer Phillip Tietz auf: "Wir haben uns viele Torchancen erarbeitet und das finde ich auch recht ordentlich", sagte er und fügte die Erklärung hinzu: "Wir haben die Gier nicht entwickelt um zu sagen: Jetzt hauen wir den mal rein."

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Darmstadt bleibt souverän Tabellenführer

Am Ende bleibt, dass solch eine Chancenverwertung wie in Düsseldorf und damit "Tage wie diese" im Aufstiegskampf nicht mehr zu oft vorkommen dürfen. Das ist auch Lieberknecht klar. "Das wird spannend bis zum Schluss und ein harter Kampf werden“, sagte er mit Blick auf die Tabelle.

Dort stehen die Südhessen immer noch souverän ganz oben, weil auch der HSV als bislang schärfster Konkurrent am Wochenende patzte. Der 1. FC Heidenheim rückte in der Tabelle an Hamburg vorbei und steht nun auf Platz zwei mit vier Punkten Rückstand auf Darmstadt. Die Frage, ob Zweifel oder sogar Unruhe bei den Lilien mit der Niederlage jetzt aufkommen könnten, beantwortete Tietz klar mit: "Absolut nicht".

Quelle: hessenschau.de