Niederlage in Fürth Darmstadt 98 verpasst denkbar knapp die Zweitliga-Meisterschaft
Nichts war es mit der Krone für diese starke Saison des SV Darmstadt 98. Weil die Lilien ihr Spiel in Fürth verloren und der Konkurrent aus Heidenheim in letzter Minute gewann, wird Darmstadt nur Zweiter und damit kein Meister der Zweiten Liga.
Die ausgelassene Stimmung in Darmstadt bekommt einen Dämpfer: Nach der Aufstiegsparty in der vergangenen Woche verloren die Lilien deutlich bei Greuther Fürth mit 0:4 (0:0) und bekommen am Ende auch noch die Meisterschale aus den Händen gerissen, weil Konkurrent Heidenheim in der Nachspielzeit noch gewann.
Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht machte allein durch die Aufstellung deutlich, dass die Partie keinesfalls ein Schaulaufen werden sollte und veränderte im Vergleich zur Vorwoche nur wenig: Matthias Bader und Braydon Manu rückten nach ihrer abgesessenen Sperre wieder in die Startelf. Mathias Honsak startete für Tobias Kempe in der Offensive. Einzig im Tor gab es eine große, zuvor aber angekündigte Rotation: Für Stammtorhüter Marcel Schuhen durfte Alexander Brunst ran.
Brunst mit starker Parade schon nach 20 Sekunden
Die etatmäßige Nummer zwei im Kasten der Lilien war bereits nach 20 Sekunden das erste Mal so richtig gefordert: Die Fürther spielten sich mit einen schönen Kombination nach vorne und fanden durch Lukas Petkov den Abschluss. Doch Brunst machte sich ganz lang und verhinderte so den frühen Darmstädter Rückstand.
Nach dem ersten Raunen der 14.000 Zuschauer im Fürther Sportpark, verflachte die Partei etwas, weil beide Mannschaften nur wenig Wege in das letzte Drittel fanden. In der 27. Spielminute ertönte dann bereits die Tormusik der Kleeblätter, doch Schiedsrichter Nicolas Winter gab den Treffer von Tobias Raschl wegen einer Abseitsstellung nicht.
Pfeiffer muss wegen einer Tätlichkeit mit Rot vom Platz
Nur drei Minuten später der nächste Aufreger der Partie: Darmstadts Innenverteidiger Patric Pfeiffer ging nach einem Zweikampf zu Boden und trat gegen Ragnar Ache und dessen Oberkörper nach. Schiedsrichter Winter schaute sich die Szene an und gab Pfeiffer anschließend die Rote Karte.
Als Reaktion auf den Platzverweis stellte Lilien-Coach Lieberknecht seine Dreierkette zu einer Viererkette um. Das Darmstädter Offensivspiel wurde damit zwar personell geschwächt, hinten standen die Südhessen dafür sicherer - zumindest bis zur 50. Minute: Nach einer kurz ausgeführten Ecke der Gastgeber kam der Ball zu Raschl. Der zog aus spitzem Winkel voll ab und traf zur Fürther 1:0-Führung (50.).
Nur sieben Minuten später ertönte wieder die Torhymne: Fürths Simon Asta nahm sich an der Strafraumgrenze ein Herz und hämmerte den Ball unter den Darmstädter Querbalken - wieder wenig zu halten für Brunst. Damit stand es allerdings schon 2:0 für die Hausherren.
Heidenheim crasht die Darmstädter Partystimmung
Den Lilien gelangen nur wenige Entlastungsangriffe und den Fürthern dafür gefühlt alles: Erst traf Armindo Sieb per Kopf (71.) und wenig später Julian Green per Traumtor aus 25 Metern zum 4:0-Endstand (78.).
Spätestens ab diesem Zeitpunkt war das Spiel in Fürth entschieden und damit blickten die Lilien-Fans gespannt auf das Spiel von Konkurrent Heidenheim. Und dort passierte es: Heidenheim drehte spät das Spiel, gewann am Ende mit 3:2 in Regensburg und sicherte sich damit den Meistertitel. Darmstadt hatte das Nachsehen und wurde am Ende der Saison nur Zweiter.