Lilien-Neuzugang Sergio Lopez Ein Hauch Real Madrid für Darmstadt 98
Lilien-Neuzugang Sergio Lopez wurde bei Real Madrid ausgebildet und trainierte an der Seite von Toni Kroos und Vinicius Jr. Beim SV Darmstadt 98 will Lopez wieder wichtig werden.
Weltmeister, sechsfacher Champions-League-Sieger, spanischer Meister, deutscher Meister, insgesamt 34 Titel: Mit Toni Kroos hat im Sommer einer der allergrößten deutschen Fußballer aller Zeiten seine Karriere beendet. Traurig für alle Fußballfans, eine gute Nachricht gibt es aber für jene aus Darmstadt: Ein Hauch des Kroos’schen Glanzes kann man ab sofort bei den Lilien bewundern.
Und zwar in Person von Neuzugang Sergio Lopez. Lopez, 25 Jahre alt, kam vor der Saison vom FC Basel aus der Schweiz, fußballerisch ausgebildet wurde der Rechtsverteidiger aber bei Real Madrid, wo er einst an der Seite von Toni Kroos trainieren durfte. Noch heute schwärmt Lopez: "Toni Kroos ist für mich der beste Spieler. Er lässt die schwierigen Dinge einfach aussehen."
"Und jetzt spielt er im Estadio Bernabeu"
Für die ganz große Karriere à la Kroos wird es voraussichtlich nicht mehr reichen, klar ist aber: Mit Lopez haben sich die Lilien einen bestens ausgebildeten Kicker geangelt. Als Teenager holte ihn Real Madrid in die U18, in der U19 trainierte er unter Real-Legende Guti, dank starker Leistungen durfte er im Bernabeu in einem Testspiel gegen den AC Mailand ran, "ein unvergessliches Erlebnis", so Lopez.
"Seine Arbeit, seine Ausdauer, sein Wunsch, sich zu verbessern und sein Ehrgeiz haben ihm ein tolles Jahr in der A-Jugend gebracht. Und jetzt spielt er im Estadio Bernabeu in der ersten Mannschaft. Das ist kein Zufall", twitterte Guti damals. Tugenden, die Lopez bei Real in die Zweitvertretung brachten, wo er unter Stürmerlegende Raul bei den Profis trainierte. 41 Spiele machte er für die Königlichen, wenngleich lediglich für die Real Madrid Castilla in der Dritten Liga. Und dennoch: Seine Visitenkarte liest sich bestens.
"Darmstadt hat mir viel Vertrauen gegeben"
Zumal der Schritt in den Profifußball dann zwar nicht bei Real gelang, aber beim Schweizer Spitzenklub FC Basel, wo Lopez in drei Jahren 55 Spiele machte. Nun also Darmstadt. "Darmstadt hat mir viel Vertrauen gegeben, weil sie mich angefragt haben, als ich am Kreuzband verletzt war. Deswegen musste ich nicht lange nachdenken", erklärt er den Wechsel.
Die schwere Verletzung dürfte den Gang in die Zweitklassigkeit mit bedingt haben, auch dass die Anfrage aus Deutschland kam, habe eine Rolle gespielt, so Lopez. Schließlich ist er in Deutschland geboren. Als Kind spanischer Einwanderer verbrachte er die ersten vier Lebensjahre in Remscheid, bevor die Familie wieder nach Spanien zog. Die dem Sprössling das Talent übrigens in die Wiege legte: Sowohl Vater als auch Onkel spielten zweit- bzw. drittklassig Fußball.
"Ich bin bereit, habe gut trainiert"
Bei den Lilien will Lopez nun wieder angreifen, Bölle statt Basel oder Bernabeu, Torsten Lieberknecht statt Raul, Tobi Kempe statt Toni Kroos. Für Lopez, der sich auf die "sehr gute Zweite Liga" freut, kann es nicht schnell genug losgehen. "Ich bin bereit, habe gut trainiert. Mein Ziel ist, alles zu geben und wichtig zu werden."