Lilien im Vorbereitungs-Endspurt So könnte die Startelf von Darmstadt 98 aussehen
Dem SV Darmstadt 98 bleiben noch etwas mehr als zwei Wochen, um sich auf das Abenteuer Bundesliga und die Mission Klassenerhalt vorzubereiten. Viele Plätze in der Startelf sind vergeben, es gibt aber auch noch Baustellen und einige Sorgenkinder.
Der SV Darmstadt 98 ist am Mittwoch in die heiße Phase der Vorbereitung gestartet. Zwei Tage nach dem Abschied aus dem liebgewonnen Trainingslagerort Herxheim versammelten sich die Lilien wieder im verregneten Darmstadt und läuteten damit den Countdown für den Endspurt ein. In zwölf Tagen steigt die erste Runde im DFB-Pokal beim FC Homburg, weitere sechs Tage später kommt es zum Bundesliga-Derby gegen Eintracht Frankfurt. Die Vorfreude ist groß, noch liegt aber viel Arbeit vor dem Team von Trainer Torsten Lieberknecht.
Vor allem der Angriff gleicht nach dem Abgang von Torjäger Phillip Tietz und vier Testspielen in Folge ohne Treffer noch einer Großbaustelle, auf anderen Positionen ist der Konkurrenzkampf deutlich größer. Ein Überblick über die mögliche Startelf der Lilien.
Tor
Absolut klar ist die Sache im Tor: Marcel Schuhen – Führungsspieler, Aufstiegsheld und sicherer Rückhalt in Personalunion – geht als unangefochtene Nummer eins in die Saison. Der 30-Jährige, der vor kurzem zum zweiten Mal Vater wurde und nebenbei auch noch sein BWL-Studium abgeschlossen hat, ist auf und neben dem Platz unverzichtbar. Sein Stellvertreter heißt Alexander Brunst.
Abwehr
Etwas komplizierter wird es in der Abwehr. In der von Trainer Lieberknecht favorisierten Dreierkette gibt es mit Neuzugang Matej Maglica aktuell ein Sorgenkind. Der 24-Jährige konnte wegen Muskelproblemen und eines kleinen Muskelfaserrisses bislang nur sehr dosiert trainieren, das Trainingslager verpasste er fast komplett. Maglica soll zwar bis zum Pokal fit werden, eine perfekte Vorbereitung sieht aber anders aus. Einspielen mit den neuen Kollegen war noch nicht möglich.
Als erster Ersatz für Maglica auf der halblinken Seite steht Youngster Clemens Riedel bereit. Abwehrchef Christoph Zimmermann und der zweite Defensiv-Neuzugang Christoph Klarer sind auf den beiden anderen Positionen gesetzt. Für Thomas Isherwood wird es schwer, auch der längere Zeit verletzte Jannik Müller wird sich strecken müssen.
Auf den Außenbahnen profitiert Emir Karic davon, dass Kapitän Fabian Holland vermehrt im zentralen Mittelfeld eingesetzt werden soll. Der Österreicher hat auf links die Nase vorne, der aus Nürnberg gekommene Fabian Nürnberger ist aktuell die erste Alternative.
Auf der rechten Seite ist eigentlich Matthias Bader der Platzhirsch. Da der 26-Jährige jedoch wegen einer Oberschenkel-Verletzung pausieren muss und auch den Saisonstart verpassen könnte, muss Trainer Lieberknecht wohl erst einmal improvisieren. Im Testspiel gegen Sandhausen rückte Nürnberger auf die rechte Seite. Ersatz-Rechtsverteidiger Frank Ronstadt ist nach längerer Verletzungspause noch nicht bei 100 Prozent.
Mittelfeld
Im zentralen Mittelfeld muss oder darf Lilien-Coach Lieberknecht genau drei Planstellen besetzen. Einer der beiden eher defensiv orientierten Sechsern wird definitiv Kapitän Holland sein. Der 33-Jährige, der lange auf der linken Außenbahn beheimatet war, will eine noch wichtigere Rolle einnehmen und sein Team vom Maschinenraum aus führen. "Man kann dort mehr Einfluss nehmen und dirigieren", sagte er im Interview mit dem hr-sport.
An Hollands Seite könnte aufgrund seiner Physis Balleroberer Fabian Schnellhardt auflaufen, auch Routinier Tobias Kempe ist dank seiner Erfahrung natürlich eine Option. Allrounder Nürnberger bleibt auch hier die Rolle des Herausforderers. Der dauerverletzte Klaus Gjasula ist derzeit außen vor.
Auf der Zehner-Position ist Marvin Mehlem erste Wahl. Der ehemalige Karlsruher hat sich unter Lieberknecht extrem weiterentwickelt und zu einem kompletten Spieler gemausert. Lieberknecht kitzelte Mehlem im Trainingslager zwar etwas und forderte noch mehr Einsatz. An Mehlem führt aber kein Weg vorbei.
Sturm
Die größte Darmstädter Baustelle befindet sich aktuell ganz vorne. Da Neuzugang und Tietz-Ersatz Fraser Hornby noch immer nicht richtig trainieren konnte, sind die Alternativen rar gesät. Der Schweizer U21-Nationalspieler Filip Stojilkovic, Mathias Honsak und Braydon Manu sind alle schnell und hochmotiviert, ihre Bundesliga-Tauglichkeit müssen sie aber noch unter Beweis stellen. Ein weiterer Neuzugang für die Offensive wäre wünschenswert und würde den Lilien sehr guttun.
So könnte die Lilien-Startelf am 1. Spieltag aussehen: Schuhen – Riedel, Zimmermann, Klarer – Karic, Holland, Schnellhardt, Nürnberger – Mehlem – Honsak, Stojilkovic