Bei Sieg gegen Köln Kohfeldts Spielidee blüht bei den Lilien auf
Doppelte Erleichterung bei Darmstadt 98: Durch den Sieg gegen Köln haben die Südhessen nicht nur ihren Heimfluch besiegt, sondern scheinen auch immer besser die Spielidee von Trainer Florian Kohfeldt umsetzen zu können.
Fußballtrainer sind nach Spielen meist erst so richtig zufrieden, wenn zwei Dinge erfüllt sind. Zum einen, wenn ihr Team gewonnen und zum anderen, wenn die Art und Weise dabei gestimmt hat. Genau so einen zufriedenstellenden Sieg haben die Lilien mit dem 5:1 gegen den 1. FC Köln am Freitagabend eingefahren.
Zumindest größtenteils, denn trotz des Kantersiegs gegen eines der Spitzenteams der 2. Liga sah Lilien-Coach Florian Kohfeldt neben vielen positiven Punkten auch noch Verbesserungsbedarf bei seiner Mannschaft: "Wir hatten eine Menge Tempoaktionen nach vorne und hohe Ballgewinne, aber auch viele Phasen, bei denen wir tiefer waren - das mag ich nicht so."
Lilien zeigen einen veränderten Spielstil
Besonders bei den Aktionen nach vorne zeigten die Lilien jüngst eine andere, eine veränderte Herangehensweise. So setzten die Südhessen gegen Köln weniger auf lange Bälle, sondern viel mehr darauf, Räume zu finden und diese durch kluge Pässe zu bespielen.
"Das hat gerade bei den Toren sehr gut funktioniert: über außen nach innen. Deswegen auch Kompliment an den Coach, der uns wieder gut vorbereitet hat", lobte SVD-Keeper Marcel Schuhen nach der Partie. Und weiter: "Der Sieg war verdient, weil wir ein bisschen was verändert haben."
Der Plan von Kohfeldt scheint immer besser von der Mannschaft verstanden zu sein. Das hob auch der Trainer selbst hervor: "Wir haben in den entscheidenden Momenten unsere Spielidee durchgedrückt." Diese Art des Offensivfußballs funktioniert offenbar bei und mit Fraser Hornby, denn der Stürmer erzielte gegen Köln gleich zwei Tore.
Schuhen: "Der Maßstab, was in der Mannschaft drin steckt"
Trotz der nachvollziehbar großen Freude über den Kantersieg gegen Köln mahnten Darmstadts Keeper und Trainer aber gleichzeitig: "Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns, aber das war heute der Maßstab, was in der Mannschaft drin steckt", so Schuhen.
Diesen Worten schloss sich Kohfeldt wenig später an: "Wir sollten jetzt nicht die nächste Kulisse aufbauen: 'So, jetzt haben wir einmal gewonnen und müssen jetzt auch gegen Ulm.' Nein, wir müssen und wollen jedes Mal."
Nächster Gegner: Ulm
Das nächste Mal beziehungsweise das nächste Spiel ist für die Südhessen am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) zu Hause gegen eben jene Ulmer. Gegeben dadurch, dass das Spiel gegen Köln schon am Freitagabend stattgefunden hat, bleibt den Lilien mehr Trainingszeit als gewöhnlich - und diese möchten sie nutzen.
"Ich erlebe eine sehr fleißige und lernbereite Mannschaft. Deshalb macht es Spaß, daran zu arbeiten." Wenn die Spielidee so aufblüht wie gegen Köln, macht es sicher auch den Fans wieder mehr Spaß, nachdem sie ewig lange 383 Tage ohne Heimsieg erleben mussten.