Nächster Lilien-Sieg Darmstadt schlägt Hertha mit einer reifen Vorstellung
Der SV Darmstadt 98 feiert gegen Hertha BSC den nächsten Sieg in der 2. Bundesliga. Dabei beweist das Team von Florian Kohfeldt, dass es auch Rückschläge nicht mehr aus dem Konzept bringen.
Darmstadt 98 bleibt unter Trainer Florian Kohfeldt in der Erfolgsspur. Gegen Hertha BSC gab es am Samstag in der 2. Fußball-Bundesliga zwar kein ganz spektakuläres Schützenfest zu bejubeln, beim 3:1 (1:1)-Sieg präsentierten sich die Lilien aber beeindruckend stabil.
Das Drehbuch schien bereits vor der Partie geschrieben zu sein. Die Gastgeber veranstalteten zuletzt regelmäßige Offensivspektakel. Bei den Gästen fehlten vier von fünf nominellen Innenverteidigern. Die Berliner versuchten, das Spiel darum zunächst erkennbar weit vom eigenen Tor fernzuhalten.
Hertha mit dem besseren Start
Vor allem der umtriebige Michael Cuisance beschäftigte die Lilien-Defensive. Nach zwei Abschlüssen des früheren Münchners (10., 14.) zwang Florian Niederlechner Marcel Schuhen zu einer ersten Parade in höchster Bedrängnis (16.). Hertha näherte sich dem Führungstreffer, der dann fast folgerichtig fiel. Sergio Lopez bekam Derry Scherhant nicht in den Griff, dessen Flanke drückte Niederlechner im Zentrum zum 1:0 über die Linie (21.).
Darmstadt indes fand keinen rechten Zugriff auf das Spiel. Beinahe hätte ein langer Ball in den Strafraum das geändert. Doch der VAR bestätigte, was der Linienrichter zuvor bereits signalisiert hatte: Bevor Kai Klefisch den Ball ins Tor stocherte (26.), stand Isac Lidberg bei seiner Vorlage im Abseits.
Doch diese Szene schien die Lilien zu beflügeln, die nun nach und nach mehr Offensivdrang entfalteten. Nach etwas Unordnung im Berliner Strafraum setzte der aufgerückte Aleksandar Vukotic den Ball an die Latte (40.). Ein unglücklicher Zusammenprall von Deyovaisiao Zeefuik und Lidberg, der stark blutete und anschließend mit Kopfverband weiterspielen musste, brachte dann auch Zählbares. Den folgenden Freistoß knallte Philipp Förster zunächst in die Mauer, im zweiten Versuch fand sein Distanzschuss aber doppelt abgefälscht den Weg ins Tor zum Ausgleich (45.+2).
VAR kassiert Herthas zweiten Treffer
Diesen Schwung retteten die Südhessen auch in den zweiten Durchgang. Fynn Lakenmacher vergab freistehend per Kopf (48.), Lidberg nach feiner Kombination (50.). Das Team von Florian Kohfeldt drängte auf den Führungstreffer. Doch das Tor fiel nach einem Konter auf der anderen Seite. Jon Dagur Torsteinsson traf, der Videoassistent befand jedoch, dass er sich dabei der Hand beholfen hatte. Eine ausgesprochen knifflige Entscheidung.
Der SVD ließ sich aber nicht von seiner Linie abbringen. Der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Guille Bueno bediente Lidberg, der mit bandagiertem Kopf zur 2:1-Führung traf (65.) und dabei die Probleme in der Hertha-Defensive aufdeckte. Eine zu diesem Zeitpunkt durchaus plausibler Zwischenstand.
Müllers Distanzschuss macht alles klar
Auf Strecke machten sich die personellen Probleme bei den Gästen dann womöglich doch bemerkbar. Zu einer echten Schlussoffensive reichte es für die Hertha nicht mehr. Mit viel Anlauf, Wucht und etwas Mithilfe von Gäste-Keeper Ernst machte Andreas Müller (80.) mit seinem Treffer zum 3:1 ein Strich unter dieses Spiel.