Trotz großem Kampf Lilien müssen sich Dortmund klar geschlagen geben
Viel Aufwand, kein Ertrag: Darmstadt 98 schlägt sich wacker gegen Borussia Dortmund im Topspiel, ist aber den schnellen Angriffen nicht gewachsen. Zwischenzeitlich lag der Ausgleich sogar auf dem Silbertablett.
Der SV Darmstadt hat am Samstagabend im Topspiel gegen Borussia Dortmund eine 0:3 (0:1)-Niederlage kassiert. Die Tore für die Gäste erzielten Julian Brandt in der 24., Marco Reus in der 77. Minute und Youssoufa Moukoko (90.+2.). Die Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht trat couragiert auf, musste aber der großen individuellen Klasse der Borussen Tribut zollen.
Lieberknecht schickte eine Dreierkette mit Clemens Riedel, Christoph Klarer und Matej Maglica ins Rennen. Im Vergleich zum letzten Spiel 2023 in Hoffenheim kehrte zudem Fabian Holland in die Mannschaft zurück. Thomas Isherwood und Klaus Gjasula mussten auf die Bank.
Rückstand nach eigenem Freistoß
Darmstadt biss und kratzte, die 98er griffen die Dortmunder früh an. Nach 17 Minuten hatten die Lilien fast doppelt so viele Pässe gespielt und die Gäste gar nicht zur Entfaltung kommen lassen. In der 20. Minute rettete Torwart Marcel Schuhen dann gegen Brandt, war aber vier Minuten später gegen Selbigen machtlos. Aus einem eigenen Freistoß fingen sich die Darmstädter einen Konter, der flinke Jamie Bynoe-Gittens ließ Tobias Kempe und Emir Karic wie Schuljungen stehen, spielte dann genau in den Lauf des durchstartenden Brandt. Riedel und Matthias Bader hatten kurz vorher ihre Männer übergeben und dadurch den entscheidenden Schritt verpasst.
Darmstadt wurde zu selten zwingend gefährlich, doch in einer Szene hätte es beinahe zum Ausgleich gereicht: Eine Flanke von Luca Pfeiffer erreichte Tim Skarke am zweiten Pfosten, der den Ball aber übers Tor schoss (39.). Besondere Fleißkärtchen verdienten sich Klarer und Riedel, die in brenzligen Situationen mit vollem Einsatz klärten (42., 44.). So ging es mit einem 0:1 nach spielerisch überschaubaren 45 Minuten in die Kabine.
Pfeiffer mit der Riesenchance
In der zweiten Halbzeit brachte Lieberknecht Oscar Vilhelmsson für Bader in die Partie. Der Schwede sollte in der Folge zweimal in aussichtsreicher Position Sprintduelle verlieren. Die unterschiedlichen Gewichtsklassen wurden kurz darauf deutlich; Dortmund brachte Neuzugang Jadon Sancho für Bynoe-Gittens ins Spiel. Darmstadt konnte sich für seinen engagierten und beherzten Auftritt nicht belohnen, weil im Spiel nach vorne zu wenig Überraschendes heraussprang.
Immerhin nach Standards wurden die 98er gefährlich: Nach einem verlängerten Ball stand Pfeiffer urplötzlich drei Meter vor dem Dortmunder Kasten und scheiterte dennoch mit seinem unplatzierten Versuch per Kopf an Keeper Gregor Kobel (64.). Auf der anderen Seite parierte Schuhen einen Distanzschuss von Marcel Sabitzer (67.). Viel Zwingenderes ließen die Gastgeber nicht zu - bis zur 77. Minute.
Nun wartet das Hessenderby
Da machten die Dortmunder gegen aufgerückte Lilien mit einem Traumpass von Donyell Malen auf Sancho und einem folgenden Abschluss von Reus den Deckel drauf (77.). Wieder ging es zu schnell für Darmstadt 98. Gleiches geschah in der Nachspielzeit, als Moukoko einen sehenswerten Doppelpass und Solo zum 3:0 abschloss (90.+3.). Vieler solcher Momente hatte Lieberknechts Mannschaft eigentlich nicht zugelassen, aber die wenigen reichten den Gästen zu drei Punkten. Auf den gezeigten Einsatz können die Lilien aufbauen, allerdings müssen sie an der offensiven Durchschlagskraft arbeiten. Am kommenden Samstag kommt die Eintracht zum Hessenderby ans Böllenfalltor.