Um "Schlag in die Fresse" zu kontern Kapitän Holland beschwört dreckige Lilien-Vergangenheit
Den erneuten Nackenschlag gegen Werder Bremen zu verarbeiten, fällt dem SV Darmstadt 98 schwer. Nicht nur deshalb sehnt sich Kapitän Fabian Holland vor dem wichtigen Heimspiel gegen Augsburg zurück in die Vergangenheit.
Am Samstag gab es für den SV Darmstadt 98 kein Halten mehr: Nach 15 sieglosen Spielen in Folge machte Tim Skarke in der Nachspielzeit endlich den Treffer zum lang ersehnten Sieg. Vermeintlich. Denn sehr zum Ärger der Lilien wurde das Tor zum 2:1 gegen Bremen wegen eines Handspiels bekanntlich nicht gegeben. Regeltechnisch korrekt, für die Südhessen auch einige Tage später noch schwer zu verdauen.
"Das Bremen-Spiel war ein Schlag in die Fresse", beschrieb SV98-Kapitän Fabian Holland am Mittwoch in einem Mediengespräch. "Man hat gesehen, wie sehr wir uns diesen Dreier wünschen und wie gut er uns getan hätte." Aber trotzdem: Die Stimmung in der Mannschaft sei weiterhin gut, man sei weiter "heiß darauf, Spiele zu gewinnen".
Mit dreckigen Siegen zum Klassenerhalt – wie 2015/16
Und das allen Widrigkeiten zum Trotz. Denn die Darmstädter leiden diese Saison unter einer bitteren Kombination aus Verletzungspech und strittigen Schiedsrichterentscheidungen. Zumindest der Kapitän will das allerdings nicht als Ausrede nutzen. Zur Wahrheit gehöre eben auch, dass man zu viele individuelle Fehler gemacht habe. "Wir stehen nicht nur da unten, weil wir ein ganzes Jahr Pech haben", erklärte Holland.
Und wenn sich bei den Lilien da einer auskennt, dann der 33-Jährige. Außer ihm war aus dem aktuellen Kader nur Tobias Kempe schon 2015/16 dabei – damals feierten die Südhessen sensationell den Bundesliga-Klassenerhalt.
Und das lag laut Holland nicht etwa an besseren Einzelspielern. Zwar habe die Mannschaft mehr Bundesliga-Erfahrung mitgebracht, aktuell habe man aber "mit Sicherheit mehr Qualität als damals", so Holland. Entscheidend ist also etwas anderes: "Der Unterschied ist, dass wir damals die engen Spiele einfach dreckig gewonnen haben."
Tietz und Pfeiffer vor emotionaler Rückkehr ans Böllenfalltor
Und apropos dreckig: So dürfte auch das nächste Spiel gegen den FC Augsburg werden. "Das ist schon eine Mannschaft, die einem alles abverlangen wird, gerade in den Zweikämpfen sehr eklig ist", weiß auch der Lilien-Kapitän.
Dass sich die Lilien trotzdem auf das Duell freuen, liegt auch an der Rückkehr zweier ehemaliger Darmstadt-Spieler: Sowohl Patric Pfeiffer als auch Phillip Tietz spielen mittlerweile bei den Augsburgern. Besonders Letzterer hat eine besondere Bindung zu seinem Ex-Verein. Einfluss auf das Spiel dürfte das indes nicht haben. Man freue sich zwar, die beiden wiederzusehen, auf dem Platz werde es aber "keine Freundschaften geben", wie Holland klarstellte.
Stattdessen wünsche er sich den beschriebenen "dreckigen Sieg" gegen die Fuggerstädter, um sich im Abstiegskampf zurückzumelden. Denn eines hat der Sprint von Skarke gegen Bremen ja doch gezeigt: Der SV Darmstadt 98 gibt nicht auf.