Expertenrat falsch aufgestellt Frankfurterin Jones kritisiert fehlende Vielfalt beim DFB

Steffi Jones hat kein Verständnis für die Besetzung des DFB-Expertenrats und findet klare Worte. Die Frankfurterin fordert eine bessere Durchmischung und nennt gleich fünf passende Kandidatinnen.

Die frühere Bundestrainerin Steffi Jones
Steffi Jones kritisiert den DFB. Bild © Imago Images
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Die frühere Bundestrainerin und Weltmeisterin Steffi Jones findet den Expertenrat des DFB nach der WM-Blamage der deutschen Fußballer zu einseitig aufgestellt. "Ich habe nichts gegen die Herren, die da drinsitzen. Aber da hätte man viel mehr Vielfalt hineinbringen können, zum Beispiel durch jemand Internationales", sagte die Frankfurterin der dpa. Die ehemalige Direktorin des Deutschen Fußball-Bundes wird am Donnerstag 50 Jahre alt.

Jones nennt fünf Kandidatinnen

"Man braucht vielleicht auch mal den Außenblick von einer anderen Sportart", sagte Jones weiter. Das Gremium wurde nach dem Vorrunden-Aus in Katar mit der Neuausrichtung der Männer-Nationalmannschaft betraut, es soll auch über die künftige Besetzung des Postens des ehemaligen Geschäftsführers Oliver Bierhoff beraten. Die Expertengruppe wird von DFB-Präsident Bernd Neuendorf und Vizepräsident Hans-Joachim Watzke geleitet. Mitglieder sind zudem Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Oliver Kahn, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff.

Für Jones hätte auch eine Frau zu den Experten gehören müssen. Es gebe genügend Kandidatinnen wie Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die frühere DFB-Trainerin Silvia Neid, DFB-Managerin Doris Fitschen oder Nationaltorhüterin Almuth Schult und Ex-Nationalspielerin Tabea Kemme. Auch Voss-Tecklenburg hatte die Besetzung des Fußball-Expertenrates bemängelt: "Da fehlt mir persönlich so ein bisschen die Durchmischung."

Marokko muss das sportliche Vorbild sein

Jones war 2003 Weltmeisterin, dreimal Europameisterin, blieb aber als Bundestrainerin (2016 bis 2018) glücklos. Von 2008 bis 2011 war sie Präsidentin des Organisationskomitees für die Frauen-WM 2011 in Deutschland und danach Direktorin beim DFB. Die gebürtige Frankfurterin hofft, dass der DFB bis zur Heim-EM 2024 eine Mannschaft hat, "die Leidenschaft und Identifikation verkörpert. Wenn das klappt, dann bist du Marokko", sagte sie mit Blick auf den so erfolgreichen WM-Außenseiter aus Afrika bei der WM, "dann wirst du das Turnier auch erfolgreich bestreiten."

Quelle: dpa