Champions League der Frauen Die Eintracht-Heldinnen-Reise geht weiter
Eine Bank im Tor, Heldinnen vom Punkt und ein singender Trainer: Gegen Juventus machen die Fußballerinnen von Eintracht Frankfurt "mit Herz und Verstand" einen großen Schritt in Richtung Champions League.
Das Interview lief schon, da sang Eintracht-Trainer Niko Arnautis noch fröhlich vor sich hin. "Eintracht Frankfurt international", hatte der sichtlich bewegte Coach in den Chor der Fans eingestimmt, und das live im hr-Fernsehen. Nicht weniger beschwingt beantwortete er anschließend die Fragen, während seine Spielerinnen im Hintergrund den Finalsieg des Mini-Qualifikationsturniers zur Champions League am Samstagabend gegen Juventus Turin bejubelten.
Und was für ein verdienter Jubel das war: Gegen den fünfmaligen italienischen Meister waren die Hessinnen über die gesamten 120 Minuten feldüberlegen, wenngleich die letzte Konsequenz hier und da fehlte. Doch mit fortlaufender Spieldauer wurden die Eintracht-Fußballerinnen immer besser, drängten Juve mehr und mehr hinten rein. "Es ist schwer in Worte zu fassen, weil es so emotional ist. Diese Mannschaft hat es so verdient heute. Juve war stehend K.o.", so Arnautis nach dem Spiel.
"Ich bin meinem Instinkt gefolgt"
Mittelpunkt der Jubeltraube: Torhüterin Stina Johannes, die die Hessinnen mit zwei gehaltenen Elfern im Elfmeterschießen in die nächste Qualifikationsrunde brachte. Mit ihrer ersten Parade gegen Lineth Beerensteyn verhinderte die 23-Jährige den Turiner Sieg, ihre zweite gegen Paulina Nystrom bedeutete den Finalsieg für die Eintracht.
"Ich freue mich wahnsinnig, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind", sagte Johannes nach dem Spiel und schilderte die entscheidenden Situationen: "Ich bin meinem Instinkt gefolgt. Zum Glück hat es geklappt." Ein Extra-Lob gab es vom Trainer. "Wir haben eine Bank da hinten drin. Sie hat eine brutale Ausstrahlung entwickelt", lobte Arnautis. "Ich war mir sicher, dass sie heute den einen oder anderen hält."
"Jeder, der zum Punkt gegangen ist, ist ein Held"
Und damit den Schlusspunkt auf eine dramatische Partie setzte. "Wir haben bis zu Schluss gebissen und gefightet und die Mannschaft hat es sich verdient. Auch in dieser Dramatik, so ist Eintracht Frankfurt auch. Ich bin mega stolz auf diese Truppe, die mit Herz und Verstand gespielt hat", so Arnautis. "Jeder, der zum Punkt gegangen ist, ist ein Held", fasste Offensivspielerin Nicole Anyomi treffend zusammen.
Nun sind die Hessinnen nur noch einen Schritt von der Champions-League-Gruppenphase entfernt. Die zweite und letzte Qualifikationsrunde wird im Oktober im Play-off-Modus mit Hin- und Rückspiel ausgetragen, der Gegner der Eintracht wird am 15. September (13 Uhr) ausgelost.
"Jetzt geht die tolle Reise weiter"
"Jetzt geht die tolle Reise weiter. Wir freuen uns auf den nächsten attraktiven Gegner. Das haben wir uns so verdient durch die vergangenen Jahre", sagte Eintracht-Trainer Niko Arnautis. Und wer weiß, vielleicht gibt es im Oktober dann ja erneut Anlass für ein kleines Liedchen live on air. Zum Beispiel: "Ils sont les meilleurs, sie sind die Besten, these are the champions...".