Eintracht Frauen schauen nach verlorenem Pokal-Halbfinale nach vorne Elfmeter-Drama macht Mut für den Kampf um Europa

Die Frauen von Eintracht Frankfurt waren nach dem verlorenen Elfmeter-Drama im DFB-Pokal-Halbfinale zunächst frustriert. Doch dieses Gefühl weicht nun der Erkenntnis, dass die Eintracht in dieser Form die Champions-League-Qualifikation in dieser Saison durchaus packen kann.

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Als die Spielerinnen von Eintracht Frankfurt im DFB-Halbfinale gegen die deutsche Übermannschaft Bayern München schon in der 4. Minute mit 0:1 in Rückstand gerieten, konnte man sich durchaus Sorgen machen. Sorgen darüber, dass die Frankfurterinnen unter die Räder kommen könnten, wie es zuletzt in der Bundesliga schon dem VfL Wolfsburg (0:4 gegen Bayern) und Leipzig (0:5) passierte. Doch das Gegenteil war der Fall.

Die Eintracht schüttelte sich kurz und spielte danach richtig guten Offensivfußball. Die Eintracht-Frauen zeigten eine ihrer besten Saisonleistungen, waren über weite Teile der regulären Halbfinal-Spielzeit besser als die Bayern. Auch nach dem 1:1-Ausgleich per Traumtor durch Geraldine Reuteler rannten die Frankfurterinnen das Münchner Tor an. Eine Spitzenleistung, die Mut macht, auch wenn das Spiel am Ende mit 2:4 nach Elfmeterschießen verlorenging.

Mut, dass am Ende der Saison doch wieder gefeiert werden kann. Das Sehnsuchtsziel ist wieder die Qualifikation für die Champions League. Sollte die Eintracht in den restlichen fünf Bundesliga-Spielen ähnlich gut spielen wie am Sonntag gegen die Bayern, ist alles drin. "Wir haben kämpferisch und von der Intensität her mithalten können, das macht Mut", folgerte auch Trainer Niko Arnautis.

Zwei Wochen Zeit, um wieder auf die Beine zu kommen

Die Eintracht-Spielerinnen waren fertig, fix und fertig, nach dem Pokalmarathon von München. 120 Minuten intensiver Fußball hatte ihnen alles abverlangt. Schon in der Verlängerung schienen die Kräfte langsam zu schwinden, Bayern München übernahm auf dem Platz immer mehr die Initiative. Und im Elfmeterschießen fehlten Frankfurt dann vollends Kraft und Konzentration.

Gleich die ersten drei Eintracht-Schützinnen scheiterten, dreimal konnte die überragende Bayern-Torhüterin Maria Luisa Grohs halten. Auch, weil Laura Freigang ihren Elfer nicht platziert genug nach links schoss, die zweite Schützin, Geraldine Reuteler, zwar platziert, aber nicht hart genug nach rechts zielte und Lara Prasnikar im dritten Anlauf den Ball nur recht zentral aufs Tor brachte.

Jetzt heißt es Kraft schöpfen, noch ein wenig Ostern feiern, um dann in der Woche schon wieder die nächsten Bundesliga-Spiele anzupeilen. Denn jetzt beginnt der Endspurt um den ersehnten Tabellenplatz drei, der die Eintracht - wie in den vergangenen beiden Jahren - in die Champions-League-Qualifikation bringen würde. Noch steht das Team aus Frankfurt in der Liga auf dem vierten Platz.

Duell gegen Hoffenheim könnte über die Königsklasse entscheiden

Fünf Bundesliga-Spiele stehen noch aus. Mitte April zunächst das Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen, dann das Heimspiel gegen den 1.FC Nürnberg. Vor allem das Spiel gegen die fünftplatzierten Leverkusenerinnen wird eine echte Hürde. Das wahrscheinlich entscheidende Spiel um den Champions-League-Platz wartet aber am 5. Mai.

Dann spielt die Eintracht im direkten Duell bei der TSG Hoffenheim, die aktuell noch auf dem begehrten dritten Tabellenplatz steht. Dass die Frankfurterinnen das packen können, dafür gibt es drei Gründe: Die Eintracht ist - wie gesagt - derzeit in einer sehr guten Form, in der Bundesliga gibt es kein Elfmeterschießen und auf den Konkurrenten Hoffenheim wartet am letzten Spieltag noch das schwere Spiel gegen Tabellenführer Bayern München. Die Mission Champions League könnte also wirklich klappen.

Quelle: hessenschau.de/Carsten Schellhorn