Eintracht Frankfurt Frauen Ob Chelsea oder Kopavogur: Hauptsache Champions League
Das Ziel ist einen Spieltag vor Schluss erreicht, die Eintracht tritt auch kommende Saison international an. Es warten spannende Aufgaben auf die Frankfurterinnen.
Sara Doorsoun heizte den Fans mit dem Megaphon ein, Verena Hanshaw legte ein Freudentänzchen hin und Laura Freigang war ohnehin nicht zu bremsen. Die Fußballerinnen der Frankfurter Eintracht zogen am Montagabend dank eines 4:2-Heimerfolgs gegen den SC Freiburg zum dritten Mal nacheinander in die Qualifikation zur Champions League ein, entsprechend ausgelassen feierten die Beteiligten bis weit nach Spielschluss.
"Ein mega-schöner Abend für uns", sagte Eintracht-Trainer Niko Arnautis, die erneute Europapokal-Teilnahme sei "total verdient". Einen Spieltag vor Saisonende sind die Hessinnen nicht mehr vom dritten Platz der Bundesliga zu verdrängen, reihen sich lediglich hinter den seit Jahren in ihrer eigenen Sphäre kickenden Ausnahmeteams aus München und Wolfsburg ein. Dabei verlief die Frankfurter Saison durchaus wacklig.
Im Schluss-Spurt die Nerven bewahrt
Früh im Jahr mit der Champions-League-Qualifkation gestartet, die später zum Einzug in die Gruppenphase und Höhepunkt-Spielen gegen den FC Barcelona führte, erlebte das Arnautis-Team neben vielen Höhen auch einige Tiefen. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als könnte die TSG Hoffenheim der Eintracht den dritten Rang streitig machen. Im Schluss-Spurt aber setzte sich Qualität durch. Während die TSG mehrmals stolperte, tütete das Arnautis-Team Position drei ein, was im Grunde auch den Erwartungen mit Blick auf die Kaderstärke entspricht.
"Ich bin sehr erleichtert", kommentierte Nationalstürmerin Freigang, die gegen Freiburg einen frühen Rückstand mit zwei Toren (16., 53.) gekontert hatte. Zudem trafen Remina Chiba (36.) und Géraldine Reuteler (85.) für die Eintracht. "Frankfurt und der internationale Wettbewerb sind eine Geschichte für sich", so Freigang.
Emotionale Abschiede
Eine Geschichte des Montagabends waren auch die Abschiede von sechs Spielerinnen, darunter die langjährigen Adlerträgerinnen Hanshaw, Shekiera Martinez und Cara Bösl. "Es war für mich die gesamte Woche schon sehr emotional", sagte Hanshaw, die nach Rom wechseln wird, der Abend aber toppte alles für sie. "Diese Saison war in meiner Karriere einzigartig."
Die nächste Spielzeit wird für die Frankfurter Fußballerinnen stressig beginnen. Wollen sie in die Gruppenphase der Champions League einziehen, müssen sie erneut ein Vierer-Turnier mit Halbfinale und Finale sowie die sich daran anschließende Playoff-Runde (Hin- und Rückspiel) für sich entscheiden.
Vier Spiele bis zur Gruppenphase
Die Gegnerinnen für das Mini-Turnier sind noch nicht bekannt, ausgelost werden sie am 5. Juli. Unter anderem sind nach aktuellem Stand der FC Arsenal oder der FC Chelsea möglich, Sporting Lissabon und Ajax Amsterdam, aber auch weniger spektakuläre Namen wie Linköpings FC aus Schweden und Breidablik Kopavogur aus Island.
Ausgetragen wird das Mini-Turnier zwischen dem 4. und 7. September, der Spielort ist noch offen. Die Playoffs sind für den 18./19. sowie den 25./26. September terminiert. Die Gruppenphase startet am 8. Oktober. "Wir sind gespannt, was auf uns zukommt", so Freigang.