Eintracht-Frauen in der Champions League Female Fight Club bereit fürs nächste Barca-Wunder
Die Eintracht Frankfurt Frauen starten beim großen FC Barcelona ins Fußballjahr und in eine vermeintliche Mission Impossible. Um das vorzeitige Aus in der Königsklasse zu vermeiden, muss viel zusammenkommen. Es gibt aber Hoffnungsschimmer.
Eintracht Frankfurt und eine eigentlich nicht zu bewältigende Aufgabe beim FC Barcelona. Da war doch was. Nachdem die Männer im Frühjahr 2022 das Camp Nou stürmten und später sogar sensationell den Europa-League-Thron erklommen, sind nun die Frauen an der Reihe. Die Herausforderung ist aber sogar fast noch größer.
Das Team von Trainer Niko Arnautis tritt am Donnerstag (21 Uhr) im fünften Gruppenspiel der Champions League bei den Katalaninnen an und kämpft dabei gegen das vorzeitige Königsklassen-Aus. Der Weg zum Wunder und zu Platz zwei ist lang, die Vorfreude dennoch groß. Das Wichtigste zum Spiel im Überblick.
Die Ausgangslage
Die Eintracht steht in Gruppe A mit vier Punkten auf Platz drei und vor dem frühzeitigen Aus. Der FC Barcelona ist mit zwölf Punkten Tabellenerster und bereits sicher fürs Viertelfinale qualifiziert, Benfica Lissabon hat als Zweiter (7) zudem besten Chancen.
Klar ist: Die Eintracht muss am Donnerstag im Fernduell mehr Punkte als Benfica holen, um für den letzten Spieltag in einer Woche eine Minimalchance auf die K.o.-Phase zu wahren. Heißt: Holen die Hessinnen jetzt in Barcelona einen Punkt, muss Lissabon beim punktlosen schwedischen Vertreter FC Rosengard verlieren.
Schaffen die Hessinnen die Sensation und schlagen Barca, darf Benfica maximal remis spielen. Verliert die Eintracht oder gewinnt Benfica, endet die hessische Königsklassen-Saison definitiv nach der Gruppenphase. "Das ist eine Mammutaufgabe. Aber wir freuen uns einfach darauf, wir haben nichts zu verlieren", ordnete Laura Freigang die Ausgangslage richtig ein.
Die Formkurve
Für die Eintracht ist die Partie in Katalonien ein echter Kaltstart. Da das DFB-Pokalspiel gegen Freiburg der Witterung zum Opfer fiel, stehen die Hessinnen in diesem Kalenderjahr noch ohne Spielpraxis da.
Ganz anders sieht das bei den Gastgeberinnen aus: Der FC Barcelona, der in dieser Saison jedes Spiel gewonnen hat, durfte auch nach Silvester in drei verschiedenen Wettbewerben bereits viermal die Korken knallen lassen. Die Ergebnisse: 7:0, 4:0, 9:1, 6:0. Den Supercup-Sieg und die Weltfußballerinnen-Auszeichnung für Aitana Bonmati gab es nebenbei noch dazu. Viel klarer kann eine Favoritenstellung wohl nicht aussehen.
Stadion und Fans
Eine Völkerwanderung wie im April 2022, als Barcelona komplett in weiß gehüllt wurde und einer hessischen Exklave glich, wird es dieses Mal – wenig überraschend – nicht geben. Laut offiziellen Angaben der Eintracht wird das Team auf der womöglich letzten Auswärtsreise dieser Champions-League-Saison aber immerhin von 240 Fans unterstützt.
Die treuesten der Treuen dürfen sich über einen exotischen Stadionpunkt freuen: Gespielt wird nämlich im 6.000 Zuschauer fassenden Johan-Cruyff-Stadion, das zur weltbekannten Jugendakademie "La Masia" gehört. Die Eintracht-Frauen wandeln auf den Spuren von Lionel Messi.
Der Mutmacher
Zugegeben: Alles andere als ein Sieg des FC Barcelona wäre ein absolutes Wunder. Es gibt aber durchaus Dinge, die den Hessinnen Mut machen. Beispiele gefällig? Stürmerin Freigang ist weltweit die einzige Spielerin, die in dieser Saison in der Champions League ein Tor gegen Barca erzielt hat. Tanja Pawollek (83 Prozent), Lisanne Gräwe und Sara Doorsoun (beide 82 Prozent) sind die drei zweikampfstärksten Spielerinnen, die Eintracht zudem das zweitzweikampfstärkste Team der Königsklasse. Frankfurts Female Fight Club.
Über den Kampf ins Spiel finden, die wenigen Chancen nutzen und dann als krasser Außenseiter Barcelona erobern. Es soll schon Tage gegeben haben, an denen sowas geklappt hat.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 23.01.24, 17.55 Uhr
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