Spitzenspiel in der Bundesliga Warum die Eintracht in Wolfsburg auf Wunderdinge verzichtet
Es ist das absolute Spitzenspiel in der Bundesliga. Wenn die Eintracht-Fußballerinnen am Wochenende in Wolfsburg antreten, trifft der Erste auf den Zweiten. Damit der Underdog aus Hessen am Ende als Sieger vom Platz geht, braucht es eine klare Marschroute. Der hr zeigt das Spiel live.
Nein, nein, nein, das könne man so nicht sagen. Ob denn am Samstag (13 Uhr live im hr-fernsehen und im Stream) nun wirklich die beiden besten deutschen Teams aufeinandertreffen würden, wurden sowohl Wolfsburg-Torhüterin Merle Frohms als auch Eintracht-Spielerin Sara Doorsoun gefragt. Die einstimmige Antwort der beiden Freundinnen: halt, halt, nicht die Bayern vergessen. Was in Sachen Klasse sicher die richtige Antwort ist, aber in Sachen Tabelle aktuell nicht. Denn am Samstag treffen in der VW-Arena vor beinahe 15.000 Zuschauern der Erste und der Zweite aufeinander. Mehr Topspiel geht nicht.
"Dass wir auf Rang zwei stehen, das ist auch verdient. Ich freue mich jetzt wahnsinnig auf das Spiel", erklärte Doorsoun, die selbst dreieinhalb Jahre in Wolfsburg gespielt hat. Beide Teams sind noch ungeschlagen in der neuen Saison, der VfL hat sogar alle acht Spiele gewonnen. "Man muss nicht darüber sprechen, wie unfassbar stark der VfL ist. Das Team ist unglaublich fokussiert."
Der Plan: keine Wunderdinge
Und dennoch rechnen sich die Hessinnen beim Ligaprimus durchaus etwas aus. Einen Plan für einen Außenseiter-Erfolg haben Doorsoun und Co. auch. "Wir müssen schauen, dass wir keine Wunderdinge machen wollen, sondern einfach so spielen, wie in den Spielen zuvor", erklärte die deutsche Nationalspielerin. Kein Hokuspokus, kein Schnickschack, nur die einfachen Dinge. "Wir müssen hinten und vorne konsequent agieren."
Sollte die Eintracht vorne konsequent agieren, wie es Doorsoun fordert, wäre Ex-Eintracht-Keeperin Frohms im Mittelpunkt. Doorsoun und Frohms sind gut befreundet, kennen sich schon länger. Am Samstag muss die Freundschaft jedoch ruhen. Für Frohms, bis zum Sommer noch in Frankfurt unter Vertrag, ist es freilich keine Partie wie jede andere. "Es ist ein besonderes Spiel für mich. Ich verbinde viel mit der Zeit in Frankfurt. Ich habe schöne Erinnerungen an diese Zeit."
Frohms: "Die Strukturen haben sich verbessert"
Und: Sie kennt ihr altes Team noch gut. "Dass Frankfurt auf Rang zwei ist, war so nicht so zu erwarten. Die Strukturen haben sich dort einfach verbessert", so die Torhüterin. Und weil sich dieses Strukturen verbessert haben, gibt's am Samstag eben dieses Topspiel. Und wenn die Eintracht die Marschroute von Doorsoun einhält, auf Wunderdinge verzichtet und konsequent agiert, stehen die Wolfsburgerinnen am Samstagnachmittag nicht mehr ohne Niederlage da.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 01.12.2022, 17.55 Uhr
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