Traum von der Meisterschale lebt Eintracht-Trumpf im Titelrennen? "Wir sind 25 Freundinnen"
Die Eintracht Frankfurt Frauen stehen weiter punktgleich mit dem großen FC Bayern an der Tabellenspitze und wollen genau diese auch verteidigen. Der grobe Plan für die Meisterfeier und ein Teil der Playlist stehen jedenfalls schon.
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten, über Musik-Geschmack schon mal gar nicht. Eine nicht verhandelbare These, die von dem, was regelmäßig aus Fußballer-Kabinen dröhnt, jedoch sehr auf die Probe gestellt wird. Was auf Amateur-Plätzen die gute alte Ballermann-Musik ist, ist bei den Profis in den Regel Rap aus aller Herren Länder. Härter, lauter, übersteuert. Kann man mögen, muss man nicht.
Die Playlist der Eintracht Frankfurt Frauen mutet dagegen fast schon hochkulturell an. Neben jeder Menge Songs von Adele läuft im Heilligtum des Bundesliga-Tabellenführers aktuell "I'm like a bird" von Nelly Furtado rauf und runter, wie Kapitänin Tanja Pawollek am Montagabend im hr-heimspiel! verriet. Ein Gute-Laune Song aus dem Jahr 2000, der trotz seines Alters zum Mitsingen einlädt. "Das macht einfach gute Laune", so Pawollek.
Eintracht weiter vorne
Und genau diese gute Laune soll bei der Eintracht am besten noch ein bisschen anhalten. Die Mannschaft von Trainer Niko Arnautis steht nach 13 von 24 Spieltagen weiter auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle, die großen Favoritinnen aus München (punktgleich) und Wolfsburg (ein Punkt weniger) folgen auf den Plätzen.
Den Viertplatzierten aus Leverkusen besiegten die Frankfurterinnen zudem am Freitag in einem spektakulären Spiel mit 3:2 und sendeten damit ein eindeutiges Zeichen an die Konkurrenz: So leicht bekommt ihr uns hier nicht weg.
Die Eintracht spricht selbstbewusst vom Titel
"Wir stehen da oben und wollen da auch bleiben", unterstrich passend dazu auch Pawollek. Eine Kampfansage gab und gibt es zwar nicht. Nachdem Coach Arnautis das Träumen vom Titel bei der Jahres-Auftakts-Pressekonferenz aber ohnehin schon offiziell erlaubt hatte, machte Pawollek am Montagabend damit munter weiter. "Es wäre gelogen, wenn ich sage, dass wir da nicht drüber reden. Natürlich ist der Titelgewinn eine absolute Traum-Vorstellung."
Noch stehen zwar insgesamt neun Spiele, darunter auch die Begegnungen gegen die direkten Verfolger FC Bayern und VfL Wolfsburg aus, zumindest der Plan für die Meisterfeier steht aber schon: "Wir machen eine Woche Party und werden eine Woche nicht schlafen." Sieben Tage wach. Selbst im zarten Alter von 26 Jahren ist das eine Ansage.
25 Freundinnen wollen den Titel
Doch was macht Pawollek, die nach zwei Kreuzbandrissen zurück ist auf dem Platz und ihr Team wieder als Spielführerin aufs Feld führt, optimistisch? Während die Bayern und die Wölfinnen mit Erfahrung und Reife punkten, stellt die Eintracht in dieser Saison neben spielerischer Qualität vor allem Teamgeist dagegen. Der abgelutschte Spruch der elf Freunde, oder in diesem Fall elf Freundinnen, wird bei den Hessinnen gelebt.
"Wir gehen zusammen feiern, wir gehen zusammen Kaffee trinken, wir sind wie eine große Familie", so Pawollek. "Wir können uns blind aufeinander verlassen, deshalb würde ich sagen, dass wir sogar 25 Freundinnen sind." Die weichen Faktoren sollen es also richten und die Eintracht beflügeln. Den passenden Song dazu gibt es ja bereits in der Playlist.