Niederlage in Wolfsburg Foul oder nicht? Eintracht sauer nach Johannes-Eigentor
Die Eintracht Frankfurt Frauen hadern nach dem Spiel in Wolfsburg mit der Schiedsrichterin. Das Team ist sich einig: Es war mehr drin.
In der 57. Minute fiel im Spitzenspiel zwischen dem VfL Wolfsburg und den Eintracht Frankfurt Frauen (3:0) die Vorentscheidung: Torfrau Stina Johannes fischte eine Kopfball-Verlängerung von Alexandra Popp aus der Luft und hielt den Ball offenbar sicher in den Händen. Leicht bedrängt von Lena Lattwein und ihrer eigenen Kollegin Pia-Sophie Wolter ließ sie die Kugel aber doch noch ins eigene Tor fallen.
Dass der Treffer zählte, ärgerte die Eintracht. "Das war in meinen Augen ein Foulspiel", sagte Trainer Niko Arnautis. "Wir haben im Nachgang nochmal verschiedene Perspektiven sehen können, da erkennt man, dass Stina klar getroffen wird. Es ist extrem ärgerlich für uns, dass das Tor gegeben wird."
"Wir haben sehr leidenschaftlich gespielt"
Johannes selbst war nach dem Spiel "ein bisschen angefressen". "Ich gehe raus, habe den Ball sicher, will landen und bekomme in der Luft dann einen von Lattwein mit. Dadurch komme ich in Schräglage und knalle auf den Boden, wodurch ich den Ball nicht mehr festhalten kann", sagte sie. "Das ist meiner Meinung nach ein klares Foul."
Schiedsrichterin Miriam Schwermer sah das anders, den VAR gibt es in der Fußball-Bundesliga der Frauen nicht. Und so sahen sich die Frankfurterinnen um die Chance gebracht, beim Tabellenzweiten etwas mitzunehmen. "Ich bin sehr enttäuscht, da war heute mehr für uns drin", so Verteidigerin Sara Doorsoun, die allerdings auch Defizite ausmachte. "Wir haben sehr leidenschaftlich und mit viel Herz gespielt, aber dann im letzten Drittel die falschen Entscheidungen getroffen, waren zu ängstlich und haben nervös gespielt."
Arnautis gehen Tore in der Schlussphase "wirklich auf den Keks"
Trotzdem hatte die Eintracht durchaus gute Chancen. Laura Freigang (45./70. Minute) und Lara Prasnikar (74.) vergaben die aussichtsreichsten. Weil Wolfsburg es besser machte und in der Schlussphase per Doppelschlag auf 3:0 erhöhte, mussten die Frankfurterinnen ihre Gegnerinnen in der Tabelle auf sechs Punkte davonziehen lassen. "Die zwei Tore hintenraus gehen mir wirklich auf den Keks, weil das Ergebnis null dem Spielverlauf entspricht", so Arnautis am ARD-Mikrofon.
Der Frust soll aber nicht lange anhalten. "Wir haben das Spiel als Bonusspiel gesehen: Wir hätten gerne etwas mitgenommen, aber jetzt geht es am Freitag in Leipzig darum, dass wir wieder drei Punkte holen", blickte Doorsoun schon auf das nächste Spiel. In dem es statt Frust dann wieder etwas Zählbares geben soll.