Vor Bundesliga-Start gegen Essen Eintracht Frankfurt Frauen wollen WM-Frust abschütteln

Die vergangenen Monate waren nervenaufreibend für einige Fußballerinnen der Eintracht: Jubel mit dem Klub, Frust bei der Nationalelf und nun wieder Herzschlagfinale zur Champions League. Trainer Niko Arnautis schließt vor dem Saisonstart in der Bundesliga einen Angriff auf die Spitze nicht aus.

Trainer Niko Arnautis musste Stürmerin Laura Freigang nach der WM aufbauen.
Trainer Niko Arnautis musste Stürmerin Laura Freigang nach der WM aufbauen. Bild © Imago Images
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Nach dem Frust über das frühe WM-Aus und die wenigen bis gar keine Einsätze in Down Under wollen die fünf deutschen Nationalspielerinnen von Eintracht Frankfurt beim Start in die Fußball-Bundesligasaison wieder für Furore sorgen. "Die Spielerinnen können selbst einordnen, was sie in Australien erlebt haben", sagte SGE-Cheftrainer Niko Arnautis. Während Sara Doorsoun sich während der Weltmeisterschaft bei ihrem zweiten Einsatz in der Vorrunde verletzte und sich noch immer im Aufbautraining befindet, kam Nicole Anyomi auf 49 Spielminuten, Laura Freigang gerade mal auf neun. Für Sophia Kleinherne und Torhüterin Stina Johannes gab es keine Chance, ihr Können auf dem Platz zu beweisen.

Vor dem Liga-Auftakt am Sonntag (18.30 Uhr) bei der SGS Essen schöpften die Adlerträgerinnen bereits in zwei anderen Wettbewerben Selbstvertrauen. Beim Mini-Turnier in der eigenen Stadt zogen sie mit einem 5:4-Erfolg im Elfmeterschießen gegen Juventus Turin erstmals in die zweite Runde der Qualifikation zur Champions League ein - nun steht nur noch Playoff-Gegner Prag dem Erreichen der Gruppenphase im Weg. Am Mittwoch schossen sie sich mit einem 8:0-Sieg beim Oberligisten Hegauer FV in der zweiten Runde des DFB-Pokals für die Liga ein. "Wir wollen den nächsten Schritt in unserer Entwicklung gehen und in allen drei Wettbewerben das Maximum herausholen", kündigte Arnautis an. Vor der Dreifach-Belastung habe niemand Angst.

Kluft zu Spitzenteams früher geschlossen als gedacht

In der Liga ist das Ziel, sich erneut ein Ticket für das europäische Geschäft zu sichern. Zweimal hintereinander ist dies der Eintracht als Tabellendritter zuletzt gelungen. Mit 54 Punkten waren sie in der Saison 2022/23 dem Meister Bayern München (59) und DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg (57) dicht auf den Fersen. "Die Kluft zu den beiden haben wir früher geschlossen, als viele das für möglich gehalten haben", sagte Arnautis. "Da müssen wir dran bleiben."  Über einen Angriff auf die Spitze redet er nicht ausdrücklich, schließt ihn aber auch nicht aus. "Wir wollen immer um diese Plätze spielen", meinte der 43 Jahre alte Deutsch-Grieche mit Blick auf die drei Tickets für die internationale Ebene.

Dass die Verfolger Jagd auf die Eintracht machen, ist der Mannschaft bewusst. "Wir müssen mit dieser Situation zurechtkommen und sind gut beraten, einfach unsere Leistung zu bringen", so der Coach. In Essen treffe die SGE auf "eine junge, immer sehr motivierte" Mannschaft: "Da müssen wir sehr konzentriert sein." Sechs Abgänge, darunter die von Nationalspielerin Sjoeke Nüsken zum FC Chelsea, Laura Feiersinger nach Rom und Camilla Küver nach Wolfsburg, stehen fünf Neuzugängen im Kader gegenüber. Angeführt werden diese von der für ein Jahr ausgeliehenen Wolfsburgerin Pia-Sophie Wolter, der 20 Jahre alten Lisanne Gräwe, die als vielversprechendes Talent gilt, und der Schweizer Nationalspielerin Nadine Riesen.

Eintracht muss wieder Abgänge kompensieren

"Wir haben es in der Vergangenheit immer wieder geschafft, Abgänge auf unsere Art zu kompensieren", sagte Arnautis. Junge Spielerinnen mit Qualität sollen sich bei der Eintracht weiterentwickeln, erfahrenere nach Verletzungen oder Krisen wieder Spaß am Fußball finden und an frühere Zeiten anknüpfen. Bezüglich der Zuschauer stand die Eintracht in der vergangenen Saison mit einem Schnitt von mehr als 5.800 bei ihren Heimspielen bereits ganz oben in der Rangliste.

Zum Auftakt gegen Bayern München kamen damals 23.200 Fans in den Stadtwald, in den sie auch diesmal für das erste Heimspiel am 1. Oktober gegen Wolfsburg umzieht. Er mache sich keine Gedanken darüber, dass das Abschneiden der Nationalmannschaft negativen Einfluss auf die Resonanz bei den Auftritten des eigenen Teams haben könnte, so Arnautis. Denn: Die Eintracht zeige "begeisternden Fußball".

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In den Play-offs gegen Prag

Die Eintracht Frankfurt Frauen treffen in den Playoffs zur Champions League auf Sparta Prag. Das ergab die Auslosung am Freitag. Das Hinspiel steigt entweder am 10. oder am 11. Okto ber, das Rückspiel findet am 18. oder 19. November statt. Wer zuerst Heimrecht hat, steht aktuell noch nicht fest. Die Gewinnerinnen des Duelles ziehen in die Gruppenphase ein. "Es wird eine anspruchsvolle, aber attraktive Aufgabe. Und wir werden definitiv eine Chance haben, in die nächste Runde einzuziehen", sagte Trainer Arnautis zur Partie.

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Sendung: hr-iNFO, 15.9.2023, 13:30 Uhr

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Quelle: hessenschau.de, dpa, SID