Rückblick auf Zeit bei Eintracht Frankfurt Younes: "Ich habe in manchen Situationen zu emotional reagiert"

Amin Younes fiel in Frankfurt einst in Ungnade und wechselte nach Saudi-Arabien. Nun ist er zurück in Deutschland und äußert sich in einem Interview zu seiner Zeit bei der Eintracht.

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Für den ehemaligen Eintracht-Spieler Amin Younes ist Geld nach eigener Aussage nicht das zentrale Kriterium bei seinem Wechsel nach Saudi-Arabien gewesen. Das sagte er in einem ausführlichen Interview mit der tz, in dem er sich auch zu seinem unrühmlichen Ende in Frankfurt äußerte.

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Das finanzielle Argument liege zugegebenermaßen immer sehr nahe, wenn man nach Arabien wechsele. "Faktisch sah es aber so aus, dass mein Gehalt dort letztendlich im allerselben Bereich gewesen ist wie in Neapel", so Younes. "Nach den turbulenten letzten Wochen in Frankfurt wollte ich unbedingt Abstand gewinnen und etwas Ruhe bekommen."

Ende in Frankfurt "etwas unschön"

Younes war im Oktober 2020 zu Eintracht Frankfurt gekommen und dort zunächst durchgestartet. "Ich hatte für die Eintracht auf rund die Hälfte meines Gehalts verzichtet, um die Leihe von Neapel möglich zu machen. Dann folgte die so ziemlich schönste Phase meiner Karriere bis es dann leider etwas unschön wurde", so Younes. In der Vorbereitung zur Saison 2021/2022 krachte es zwischen Spieler und Verein. Zuvor hatte es schon zwischen Ex-Trainer Adi Hütter und Younes atmosphärische Störungen gegeben, die sich unter Oliver Glasner fortsetzten. Younes blieb anschließend dem Training fern, um seinen Wechsel nach Saudi-Arabien zu erzwingen, der sich jedoch zunächst zerschlug.

"Ich weiß selbst, dass ich in manchen Situationen zu emotional reagiert habe, aber es kam auch sehr viel zusammen für mich. Als ich noch den Leih-Vertrag in Frankfurt hatte, gab es bereits konkrete Gespräche mit einem anderen Verein", erklärte er nun. "Doch zu diesem Zeitpunkt hatte neben der zwei Millionen Ablöse für meinen Stammverein Neapel, auch die Eintracht nochmal eine Zahlung gefordert. Das ging sich zwischen den Vereinen dann leider nicht aus."

Erst in der Winterpause wanderte er dann doch nach Saudi-Arabien zu Al-Ettifaq FC ab. "Es gab für mich auch ein sehr spannendes Angebot aus dem Mittelfeld der Bundesliga, doch die Eintracht wollte mich nicht an einen direkten Konkurrenten abgeben, ansonsten wäre ich wahrscheinlich in der 1. Bundesliga in Deutschland geblieben", berichtete Younes.

Trotz des unrühmlichen Abgangs hat er weiter positive Erinnerungen an seine Zeit in Frankfurt. Und: "Die Mannschaft dann später auch als Europa League Sieger zu sehen, hat mich sehr glücklich gemacht."

Entscheidung für Saudi Arabien auch aus persönlichen Gründen

Zuletzt war der achtfache deutsche Nationalspieler an den FC Utrecht in den Niederlanden ausgeliehen, in der vergangenen Woche erklärte er seinen Abschied aus der Saudi Pro League. Seine Entscheidung für das Land, in dem inzwischen auch Cristiano Ronaldo spielt, beinhaltete seinzerzeit auch persönliche Motive. "Am Ende wurde es auch Saudi-Arabien, da ich familiäre Wurzeln in Arabien habe. Mein Vater kommt aus dem Libanon, ich war als Kind bis ins Erwachsenenalter jedes Jahr dort. Ich unterstütze bis heute soziale Projekte vor Ort und zudem spreche ich auch Arabisch", sagte Younes.

Wo es für den Offensivspieler weitergeht, ist offen. Younes will sich zunächst in Düsseldorf fit halten. "Ich habe im Moment Anfragen aus dem In- und Ausland. Ich will aber nichts überstürzen."

Quelle: hessenschau.de, dpa