Topspiel-Wochen werden zu Flopspiel-Wochen Auch Leverkusen für die Eintracht zu stark
Eintracht Frankfurt verliert das zweite Spitzenspiel in Folge. Gegen Leverkusen reicht die Steigerung nach der Pause längst nicht aus. Die Champions-League-Konkurrenz kommt näher - und dem Abwehrchef brummt auch noch der Schädel.
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Die Topspiel-Wochen sind für Eintracht Frankfurt dann tatsächlich zu Flopspiel-Wochen geworden: Nach dem 0:4 in München kassierte der hessische Fußball-Bundesligist auch gegen Bayer Leverkusen eine klare wie verdiente Niederlage. Am Samstag unterlag der Tabellendritte im eigenen Stadion dem Zweiten mit 1:4 (1:3). Gerade in den ersten 35 Minuten traten die Frankfurter seltsam energielos auf, die anschließende Leistungssteigerung sollte gegen solch ein Topteam, wie es die Rheinländer sind, schlicht zu wenig sein.
Zwar liegt die Eintracht schon seit dem neunten Spieltag auf einem Champions-League-Rang, der Vorsprung aber ist fast aufgebraucht. Mainz 05 als Vierter ist den Frankfurtern mit nur einem Zähler Rückstand auf die Pelle gerückt, der aktuelle Fünfte aus Freiburg kann am Sonntagabend sogar punktemäßig gleichziehen mit den Hessen.
Gegen Leverkusen gerieten die in der ersten Hälfte teils überforderten Frankfurter zwischenzeitlich mit 0:3 in Rückstand. Nathan Tella (26. Spielminute), Nordi Mukiele (29.) und Patrik Schick (33.) schossen die auch in der Höhe nicht unverdiente Gästeführung heraus. Frankfurts Torjäger Hugo Ekitiké nutzte immerhin eine Nachlässigkeit in der Bayer-Hintermannschaft zum 1:3 (37.). Spätestens nach dem vierten Leverkusener Tor von Aleix Garcia aber war die Partie entschieden (62.).
Wahi mit durchwachsenem Startelf-Debüt
Nicht ganz überraschend hatte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller erstmals die Winterverpflichtung Elye Wahi in der Startelf aufgeboten. Der Franzose sollte Schwung in die Konter bringen. Einzig verfing sich die Idee über weite Strecken des Spiels nicht. Zum einen, weil Wahi selten richtig am Spiel teilnahm, er in der ersten Hälfte nur 13 Ballaktionen sammelte. Zum anderen, weil die Frankfurter kaum konterten. Ein harmloser Abschluss von Ekitiké sollte lange Zeit die einzige Offensivaktion der Hessen bleiben (11.).
Ansonsten spielte nur Bayer. Gerade Mittelfeldspieler Granit Xhaka zerlegte die Eintracht-Defensive mit präzisen Pässen in die Spitze. In der Anfangsphase konnte aus Eintracht-Sicht vor allem Robin Koch, just zurückgekehrt nach überstandener Schulterblessur, noch Schlimmeres verhindern, der Verteidiger warf sich furchtlos in Duelle wie Schüsse. Nach 26 Minuten jedoch war der Tor-Bann gebrochen.
Ekitiké-Treffer lässt Eintracht kurz hoffen
Tella hatte sich ausgerechnet im Rücken von Koch davongestohlen und perfekt eingesetzt von Xhaka zur Führung vollendet. Als die Gäste dann auch noch durch Verteidiger Mukiele (29.), der nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus traf, sowie Stürmer Schick (33.), der einen starken Angriff ins Netz vollstreckte, auf 3:0 erhöhten, schien die Partie endgültig entschieden.
Die Eintracht aber kam immerhin zurück - unter Mithilfe der Rheinländer. Mukiele verdaddelte einen Rückpass, Ekitiké sprintete dazwischen, dribbelte Torhüter Lukas Hradecky aus und ließ mit seinem 13. Saisontor neue Hoffnung bei den Gastgebern aufflammen (37.). Zumal die Eintracht plötzlich drin war im Spiel, das erste Mal überhaupt. Bis zur Pause drückten die Hessen auf ihren zweiten Treffer.
Eintracht-Steigerung reicht nicht aus
Und auch nach dem Seitenwechsel machte die Toppmöller-Elf erstmal dort weiter, wo sie aufgehört hatte. Sie piesackte den Favoriten mit leidenschaftlichem Einsatz, brachte nun eine ganz andere Energie auf dem Platz. Endlich, wollte man anfügen. Einige Halbchancen sprangen für die Frankfurter dabei heraus.
Die Gäste jedoch ließen sich kaum beeindrucken und bewiesen, warum sie trotz ihres Acht-Punkte-Rückstands auf die Münchner Bayern derzeit als formstärkste Mannschaft des Landes gelten. Garcia traf mit einem wuchtigen Fernschuss, den Frankfurts Ellyes Skhiri zu zaghaft verteidigte, zur Entscheidung (62.). Zu allem Überfluss musste Eintracht-Abwehrboss Koch noch mit brummendem Schädel ausgewechselt werden, er war mit einem Leverkusener zusammengestoßen. Alles in allem: Ein bitterer Abend für die Eintracht.