Eintracht-Vorstandssprecher gegen Einzelvermarktung Hellmann warnt vor "wahnsinnig vielen Verlierern"
Axel Hellmann, Vorstandssprecher von Eintracht Frankfurt, bleibt weiter ein Verfechter der Zentralvermarktung in der Bundesliga. Der Grund: Sonst sei die Wettbewerbsfähigkeit gefährdet.
Eintracht Frankfurts Vorstandssprecher Axel Hellmann hat noch einmal an die Solidarität der 36 Fußball-Profiklubs appelliert, die Zentralvermarktung zu erhalten. "Wenn alle in die Einzelvermarktung gehen, wird es einige wenige Gewinner geben. Es wird aber wahnsinnig viele Verlierer geben", sagte der 52 Jahre alte Jurist am Donnerstag. Es würde in der Liga einen noch größeren Leistungsunterschied geben. Dies könne nicht im Interesse der Wettbewerbsintegrität und -fairness sowie der Spannung sein, sagte Hellmann.
"Es ist ja jetzt schon eine große Herausforderung, dass wir eine spannende Meisterschaft bekommen wie im letzten Jahr. Das war ja schon eine Ausnahme", meinte Hellmann einen Tag vor dem Bundesligastart. Ähnliches würde er sich für die neue Saison wünschen, zumal Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen viel Geld in die Kader investiert hätten.
Anderer Titelträger als FCB nur Ausnahme
Dennoch wäre ein anderer Titelgewinner als Bayern München auch nur eine Ausnahme. "Denn auch in den nächsten zehn Jahren wird der deutsche Meister elfmal FC Bayern", so Hellmann weiter. Dies würde bei einer Einzelvermarktung sogar noch erheblich deutlicher sein.
"Man muss die Zentralvermarktung aufrechterhalten und dafür sorgen, dass diejenigen, die für Wachstum sorgen und europäische Wettkämpfe zu stemmen haben, Entwicklungsmöglichkeiten bekommen", sagte Hellmann, der bis Juni interimsmäßiger Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga war, in Bezug auf den von der Mehrheit der DFL-Klubs abgelehnten Einstieg eines Investors.
Hellmann: "Das muss unser Ziel sein"
Zugleich forderte er mehr Investitionen der Bundesliga in die Zukunft, in digitale und mediale Produkte, in Reichweite oder die Marke der Liga auf dem internationalen Markt. Sonst würde es "eine schleichende Spirale nach unten sein, die wir merken werden, wenn man irgendwann sagt: Wir sind nicht mehr bei 300, 250, 200, 150 oder 100 Millionen Euro an Erlösen, sondern darunter."
Die Welt würde sich dann in relevant und weniger relevant teilen. "Und die Bundesliga muss zu den relevanten Premium-Sportprodukten auf dieser Erde gehören", betonte Hellmann. "Das muss unser Ziel sein."
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 17.08.2023, 17.55 Uhr
Ende der weiteren Informationen