Überraschende Wende deutet sich an Darum wäre ein N'Dicka-Verbleib für die Eintracht ein Gewinn
Lange Zeit sah es nicht nach einer Vertragsverlängerung von Evan N'Dicka aus. Doch der Wind hat sich in den vergangenen Wochen offenbar gedreht. Geht der Abwehrmann überraschenderweise in sein sechstes Jahr bei Eintracht Frankfurt? Es wäre gut für die Hessen.
Vor wenigen Tagen noch wurde Evan N'Dicka stets genannt, wenn es bei Eintracht Frankfurt um sichere Abgänge für die kommende Saison ging. Vor zwei Wochen war Sportvorstand Markus Krösche in einem Pressegespräch eher skeptisch im Bezug auf eine mögliche Verlängerung des auslaufenden Vertrags. Nun bahnt sich aber eine Wende an.
N'Dicka-Wende bei der Eintracht?
Die Bild hatte bereits am vergangenen Donnerstag berichtet, dass sich N'Dicka einen Verbleib in Frankfurt vorstellen könnte. Ursprünglich pochte Krösche auf eine Entscheidung Ende April. Die Offerte für eine Vertragsverlänerung nahm der Sportvorstand dann aber auch nach Ablauf der Deadline nicht zurück. Krösche verwies stattdessen auf das Saison-Ende. Offenbar hatte er zu diesem Zeitpunkt schon erste Signale von der N'Dicka-Seite erhalten.
Der 23-Jährige plante nach fünf Jahren bei der Eintracht den nächsten Karriereschritt, träumte von Barcelona, Paris oder England. Dem Vernehmen nach sollen die Forderungen seiner Berater aber exorbitant hoch sein, sie drängen wohl weiterhin auf einen Abgang. Hat sich N'Dicka verpokert und trennt sich nun von seinen Agenten? Mit einem Verbleib in Frankfurt würde der Abwehrmann am Ende noch weich fallen.
Krösche öffnet die Tür
Krösche jedenfalls zeigte sich am Montag bei Sky vorsichtig optimistisch und öffnete die Tür: "Evan weiß, was er an uns hat. Er fühlt sich wohl bei uns und hat eine gute Entwicklung in Frankfurt genommen. Evan kann sich grundsätzlich vorstellen, noch länger bei uns zu bleiben."
Für die Hessen wäre ein Verbleib von N'Dicka aus mehreren Gründen ein großer Gewinn. Da ist die sportliche Seite: In jungen Jahren hat der Innenverteidiger bereits 181 Pflichtspiele für die Eintracht absolviert. Der Europa-League-Held bringt eine stattliche Größe von 1,92 Metern mit und ist torgefährlich (22 Torbeteiligungen). Zuletzt traf er im DFB-Pokal-Halbfinale in Stuttgart entscheidend.
Pacho-Transfer bedeutete nicht automatisch N'Dicka-Aus
Trotz ungewohnt mäßiger Saison war N'Dicka unter Trainer Oliver Glasner stets gesetzt. Krösche hat auch deshalb auf die Chance gelauert und intern immer betont, dass der Transfer von Willian Pacho - ebenfalls ein Linksfuß - nicht automatisch das N'Dicka-Aus bedeute.
Neben dem sportlichen Aspekt ist auch die wirtschaftliche Seite von zentraler Bedeutung. Die Verstärkung der teilweise sehr wackeligen Abwehr kostet viel Geld, inmitten des drohenden Umbruchs wäre das Halten einer erfahrenen Konstante à la N'Dicka ein großer Gewinn. Möglicherweise könnten dadurch einige Euros gespart oder für andere Positionen verwendet werden.
Eintracht würde Abgang zum Nulltarif verhindern
Nicht zu vergessen: Frankfurt hat 2018 rund sechs Millionen Euro für N'Dicka gezahlt. Sein Marktwert heute wird auf rund 30 Millionen Euro geschätzt. Ein weiterer Abgang zum Nulltarif neben Daichi Kamada wäre ein großer finanzieller Schaden für die Hessen. Der Gewinn des DFB-Pokals, der den Einzug in die Europa League bedeutet, könnte die Chancen auf eine sechste Spielzeit im Eintracht-Trikot sicherlich weiter erhöhen. Das Rennen um N'Dicka, es bleibt weiter spannend in den kommenden Wochen.