Das ist Eintracht-Gegner Tottenham Traditionsklub mit Feelgood-Story

Die Tottenham Hotspur haben ein überragendes Eigengewächs in ihren Reihen, einen Heißsporn an der Seitenlinie und große Ziele. Zuletzt mussten sie jedoch einige Dämpfer verkraften. Der Eintracht-Gegner im Check.

Spurs-Trainer Antonio Conte
Spurs-Trainer Antonio Conte Bild © Imago Images
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Jetzt kommt Tottenham!

Tottenham-Spieler und Eintracht-Spieler mit Vereinslogo
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Noch älter als die Eintracht und sehr titelhungrig: Die Tottenham Hotspur blicken auf eine erfolgreiche Historie zurück, sind in den vergangenen Jahren an zwei großen Zielen aber knapp gescheitert.

Der Verein

Wenn Tottenham bei der Eintracht aufschlägt, wird das ein Duell zweier Traditionsklubs. Die Spurs sind dabei sogar noch älter als die Frankfurter: Der "Hotspur Football Club", wie er damals hieß, wurde bereits 1882 im Stadtteil London Borough of Haringey gegründet. Den ersten Titel gab es 1901 mit dem Sieg im FA-Cup. Doch die Moderne macht natürlich auch vor einem solchen Verein nicht Halt: Die legendäre White Hart Lane, an der einst Stars wie Paul Gascoigne, Teddy Sheringham oder auch Jürgen Klinsmann kickten, wurde vor einigen Jahren abgerissen und ein neues Stadion gebaut - in jenem Tottenham Hotspur Stadium spielt man seit 2019.

In Sachen Europapokal-Titel kann Tottenham genau wie die Eintracht zwei UEFA-Cup-Siege (1972 und 1984) vorweisen, zudem gelang 1963 der Triumph im Europapokal der Pokalsieger. Nach zwei nationalen Meistertiteln in den Fünfzigern und Sechzigern bleibt jedoch ein großer Traum bislang unerfüllt: die 1992 gegründete Premier League zu gewinnen. 2017 war man als Zweiter nah dran, genauso wie zwei Jahre später am Gewinn der Champions League, der nur an Finalgegner Liverpool scheiterte.

Der Star

Einer überragt im Norden Londons alle: Stürmer Harry Kane. Er und die Spurs, das ist eine richtige Feelgood-Story. Denn der heute 29-Jährige wuchs unweit der White Hart Lane auf und kam schon als Kind in die Jugendakademie des Vereins, aus der er sich in die erste Mannschaft hocharbeitete. Dort wurde er zum Nationalspieler, aber vor allem auch Leistungsträger und Vereinsikone. In 396 Spielen für Tottenham Hotspur hat Kane inzwischen 255 Tore erzielt - eine richtig starke Quote.

Wenn es um die Gunst der Fans geht, macht einer Kane allerdings durchaus Konkurrenz: Heung-min Son, in Deutschland durch seine Zeit beim Hamburger SV und Bayer Leverkusen bekannt, staubte in den letzten vier Jahren drei Mal den vereinsinternen "Spieler des Jahres"-Titel ab, der von Mitgliedern und Dauerkartenbesitzern vergeben wird. Nur 2020/2021 hatte Kane die Nase vorn. So oder so machen die beiden im Angriff ordentlich Alarm.

Der Trainer

An der Seitenlinie könnte es etwas lauter werden: Seit Ende 2021 leitet Antonio Conte die Geschicke des Vereins. Der Italiener konnte bislang vor allem in seiner Heimat Erfolge als Trainer feiern. Durch seine Zeit bei Chelsea von 2016 bis 2018 weiß er im Gegensatz zu seinem aktuellen Team jedoch, wie es sich anfühlt, die Premier League zu gewinnen. Seinen bemerkenswertesten Auftritt hatte der Coach in dieser Saison beim legendären Handshake mit dem damaligen Blues-Trainer Thomas Tuchel, als die beiden Streihähne einen kleinen, heißblütigen Ringkampf aufführten.

Ähnlich intensiv lässt Conte auch sein Team spielen. Und ähnlich gereizt reagiert er, wenn er mit dem Vorwurf konfrontiert wird, zu defensiv zu agieren. "Ich kann vielen Menschen was über Fußball beibringen", wischte er die Frage in der Pressekonferenz vor dem Spiel in Frankfurt weg. "Ich mag es nicht, offen zu spielen und viel Raum zu lassen und sechs oder sieben Tore zu kassieren." Bevorzugt tut er das im 3-4-3-System.

Die Formkurve

Platz drei nach acht Spielen in der Premier League ist ordentlich - allerdings mussten die Spurs am Wochenende einen Rückschlag verkraften. Denn ausgerechnet der FC Arsenal konnte ihnen im Nord-London-Derby die erste Saisonniederlage (1:3) beibringen. "Nach einer Niederlage willst du schnell wieder das nächste Spiel haben. Diese Chance haben wir", sagte Conte mit Blick auf die Champions League.

Aber auch in der Königsklasse gab es zuletzt einen Dämpfer. Tottenham verlor, wenn auch unglücklich, mit 0:2 bei Sporting Lissabon und steht genau wie die Eintracht mit drei Punkten aus zwei Spielen schon etwas unter Druck, wenn es um den angepeilten Einzug ins Achtelfinale geht.

Quelle: hessenschau.de/Sonja Riegel