Das Wichtigste zum Spiel gegen Leverkusen Eintracht mit Spezialaufträgen und Spitzenwerten

Nach zwei Niederlagen und Verletzungspech ist die Stimmung bei Eintracht Frankfurt gedämpft. Trainer Oliver Glasner schwärmt von der Bereitschaft seines Teams, in der Tabelle könnte es weit nach vorne gehen. Tore sind gegen Leverkusen garantiert.

Kristijan Jakic wird es wie in der Vorsaison häufiger mit Leverkusens Patrik Schick zu tun bekommen.
Kristijan Jakic wird es wie in der Vorsaison häufiger mit Leverkusens Patrik Schick zu tun bekommen. Bild © Imago Images
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Nach der Pleite in London in der Champions League empfängt Eintracht Frankfurt am Samstag daheim Bayer Leverkusen (15.30 Uhr).

Ausgangslage

Die Eintracht muss einige Probleme schultern. In der vorangegangenen Bundesligapartie bei Schlusslicht Bochum (0:3) mangelte es an der richtigen Einstellung, beim 2:3 bei Tottenham mindestens an der Reife für die Aufgabe. Zudem fällt mit Makoto Hasebe einer der zuverlässigsten Leistungsträger der Saison aus, Abwehrkollege Tuta befindet sich im Formtief. Generell bereitet die Besetzung der Defensive gehörig Kopfzerbrechen.

Dennoch: Auch bei Gegner Leverkusen läuft nicht alles rund. Zwar siegte die Werkself vor Wochenfrist gegen ein desolates Schalke (4:0), doch schon beim zweiten Auftritt des Neutrainers Xabi Alonso setzte es eine Heimniederlage gegen Porto (0:3). Bayer ist nicht nur blamabel aus dem Pokal ausgeschieden, sondern hat in der Liga auch erst acht Punkte geholt - eine gemessen am Königsklassen-Personal mickrige Ausbeute. Die Eintracht hingegen steht in der Liga gar nicht mal so schlecht da, besiegte im letzten Heimspiel den damaligen Spitzenreiter Union Berlin und liegt nur zwei Punkte hinter Platz drei und damit den Bayern.

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Oliver Glasner
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Das Personal

Wie erwähnt schmerzt der verletzungsbedingte Ausfall von Hasebe die Eintracht, aber auch Ansgar Knauff, Luca Pellegrini und Almamy Touré (Trainingsrückstand) fehlen als Außenspieler. Immerhin in der Offensive kann Cheftrainer Oliver Glasner aus den Vollen schöpfen. Der in London stark aufspielende Faride Alidou empfahl sich nachdrücklich nach seiner Einwechslung, doch Glasner schränkte ein: "Er hat das gut gemacht, aber er hat noch viele Aufgaben vor sich." Sebastian Rode könnte nach dem intensiven Programm eine Pause auf der Bank bekommen.

Bei Leverkusen befindet sich Karim Bellarabi im Aufbautraining, Nationalspieler Florian Wirtz nach seinem Kreuzbandriss noch in der Reha. Robert Andrich und Jeremie Frimpong waren unter der Woche gegen Porto gesperrt, sind aber am Samstag einsatzbereit.

So könnte die Eintracht spielen:

Die mögliche Aufstellung der Eintracht gegen Leverkusen
So könnte die Eintracht gegen Leverkusen spielen. Bild © hessenschau.de

So könnte Leverkusen spielen:

Hradecky - Tapsoba, Tah, Hincapie - Frimpong, C. Aranguiz, Andrich, Bakker - Diaby, Hudson-Odoi - Schick.

Das sagen die Trainer

Oliver Glasner: "Sie haben das System geändert und zuletzt im 3-4-3 agiert. Ich habe vor der Saison Leverkusen und Leipzig als die größten Bayern-Konkurrenten genannt. Denn Bayer hat alle Schlüsselspieler gehalten und mit Hlozek und Hudson-Odoi zwei sehr gute Spieler dazu bekommen. Sie haben mit den Bayern das höchste Tempo in der Liga und mit Schick den zweitbesten Torjäger der letzten Saison. Xabi Alonso kenne ich als Trainer nicht so, aber er war ein Weltklasse-Spieler, der unter den Besten trainiert hat. Das hat sicher abgefärbt auf ihn. Wir wollen zurück auf die Siegerstraße und die Jungs haben einen sehr guten Eindruck im Training auf mich gemacht. Sie sind bereit."

Xabi Alonso: "Wir wissen, dass Frankfurt stark ist. Letzte Saison haben sie die Europa League gewonnen. Die Gruppe ist sehr stabil. Vor uns liegt ein intensives Spiel. Wir müssen bereit sein zu kämpfen und gut zu spielen. Es ist am Samstag ein großes Spiel, das auf uns wartet."

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Bei der Eintracht auf Tuta, wie er nach seinem schwachen Spiel gegen Tottenham reagiert, auf Junior Dina Ebimbe, der für Rode in die Startelf rücken könnte, auf Kolo Muani, der zuletzt gegen die Engländer keinen Stich sah, und auf Kristijan Jakic als mutmaßlichen Organisator in der Abwehrkette. Der Kroate könnte einen weiteren Spezialauftrag erhalten, schließlich half er als gelernter defensiver Mittelfeldspieler schon auf der rechten Abwehrseite aus, nun könnte er ins Defensivzentrum rücken.

Bei den Leverkusenern erzielte Frimpong im Spiel gegen Schalke einen Doppelpack und dürfte auch beim Gastspiel in Hessen ein wichtiger Faktor sein. Coach Alonso soll seine Mannschaft bereits darauf eingeschworen haben, mehr Pässe zu spielen und bessere Ballkontrolle auszuüben. Zudem wählte der Spanier ein neues 3-4-3-System. Zielspieler der Leverkusener bleibt Patrik Schick, der nur zwei Mal in dieser Saison getroffen hat, aber gegnerische Innenverteidiger bindet und damit Räume für die pfeilschnellen hängenden Spitzen wie Moussa Diaby eröffnet. Letzterer kennt Eintracht-Verteidiger Evan N'Dicka aus den französischen Juniorenteams.

Die Statistik des Spiels

Die Eintracht zittert bei gegnerischen Standards: In Bochum setzte es alle drei Gegentore nach "ruhenden Bällen", mit acht Gegentreffern sind die Hessen in dieser Kategorie das schlechteste Bundesliga-Team. Aufpassen müssen die Schützlinge von Glasner vor allem auf Leverkusens Mittelfeld, das 9 der 13 Bayer-Treffer erzielte.

Eine Statistik spricht für die Eintracht: In den vergangenen neun Duellen beider Vereine gewann immer die jeweilige Heimmannschaft. Auf Tore darf man ohnehin hoffen, denn noch nie gab es in den insgesamt 74 Begegnungen beider Teams eine torlose Partie. Dafür spricht auch der aktuelle Saisontrend: Die Eintracht weist mit 16 Toren einen Spitzenwert auf - nur zwei Teams jubelten häufiger.

Quelle: hessenschau.de/Ron Ulrich