Das Wichtigste zum Eintracht-Spiel Letzte Ausfahrt Lissabon

Sekt oder Selters für Eintracht Frankfurt: In Lissabon können die Hessen mit einem Sieg sogar noch Gruppenerster werden, schon bei einem Unentschieden droht der letzte Platz - und dennoch ein Rekord. Das Wichtigste zum Spiel.

Eintracht Kamada
Daichi Kamada him Hinspiel gegen Sporting Bild © Imago Images
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Oliver Glasner und Kevin Trapp
Oliver Glasner und Kevin Trapp Bild © Imago Images
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Eintracht Frankfurt will in die K.o.-Runde der Champions League. Dafür muss am Dienstagabend (21 Uhr) aber ein Sieg in Lissabon her. Verfolgen Sie das Spiel im Live-Audiostream.

Die Ausgangslage

Ist für Eintracht Frankfurt unübersichtlich und eindeutig zugleich. Denn einerseits haben zwar alle vier Mannschaften - Spitzenreiter Tottenham (8 Punkte), der Zweite Lissabon (7), die Eintracht als Dritter (7) und der Vierte aus Marseille (6) – noch die Möglichkeit, Gruppensieger zu werden als auch aus dem Wettbewerb auszuscheiden. Andererseits ist die Rechnung für die Eintracht auch recht einfach: Nur mit einem Sieg überwintern die Hessen in der Königsklasse. Entweder als Gruppensieger, wenn Tottenham nicht in Marseille gewinnt. Oder eben als zweiter hinter den siegreichen Spurs.

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Champions League: Sporting Lissabon gegen Eintracht Frankfurt
Bild © Imago / hr
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Heißt auch: Ein Remis bei Sporting reicht allerhöchstens für den dritten Platz, es könnte aber sogar der vierte werden, sollte Marseille gegen Tottenham gewinnen. Eine verwirrende Konstellation, der die Hessen am besten dadurch begegnen, dass sie Sporting einfach schlagen. Die werden freilich etwas dagegen haben, denn für sie gilt dieselbe Voraussetzung: Zwischen Sekt und Selters ist noch alles möglich.

Das Personal

Eintracht-Coach Oliver Glasner muss weiterhin auf Makoto Hasebe, Christopher Lenz und Aurelio Buta verzichten, ansonsten sind alle Spieler einsatzbereit. Auch Ansgar Knauff ist wieder im Training, der Frage nach einem möglichen Startelf-Einsatz wich sein Coach in der Pressekonferenz allerdings aus: "Ansgar ist dabei und spielfähig." Denn Glasner setzte auf Geheimhaltung: "Das Spiel ist so wichtig, dass wir zum Personal keine Auskunft geben."

Sein Gegenüber Rúben Amorim machte das übrigens genauso und schwieg sich zur Verfassung seiner Spieler komplett aus. Womöglich wird der Trainer wieder auf Stürmer Paulinho zurückgreifen können, der im letzten Ligaspiel noch gefehlt hatte, im Abschlusstraining aber mit seinen Kollegen auf dem Platz stand.

So könnte die Eintracht spielen

Die mögliche Aufstellung der Eintracht in Lissabon
So könnte die Eintracht in Lissabon spielen Bild © hessenschau.de

So könnte Sporting spielen: Adan - Goncalo Inacio, Coates, Matheus Reis - Pedro Porro, Morita, Ugarte, Nuno Santos - Trincao, Edwards - Paulinho

Das sagen die Trainer

Oliver Glasner: "Ich habe großen Respekt vor Sporting. Es ist schwierig, sich Torchancen gegen sie zu erspielen. Die meisten Gegentore, die sie kassiert haben, waren Standards. Wir brauchen eine gute Balance, um gegen sie zu bestehen. Sie haben viel Tempo und Qualität. Es ist ein 50:50-Spiel, wie jedes Spiel in dieser Gruppe. Wir hoffen, dass wir die glücklichere Mannschaft sind."

Rúben Amorim: "Die Eintracht hat seit dem Hinspiel das System geändert, ist zu dem zurückgekehrt, was sie letztes Jahr ausgezeichnet hat – mehr auf die Mannschaften zu warten – und das ist ihnen gut gelungen. Im Hinspiel haben sie uns sehr unter Druck gesetzt, wir hatten den Ball und wussten diesen Raum in der zweiten Halbzeit zu nutzen. Für mich ist es ein ganz anderes Team."

Auf diese Spieler gilt es zu achten

Letztes Jahr mit fünf Toren noch "Euro-Daichi", mausert sich Eintracht Frankfurts Daichi Kamada in dieser Saison zum "Allround-Daichi". In der Liga traf Kamada bereits sieben Mal und legte noch drei weitere Treffer auf, in der Champions League netzte der Japaner ebenfalls bereits doppelt. Mit seiner Kreativität und Torgefahr könnte er nun auch gegen Sporting zum entscheidenden Faktor werden – und vielleicht sogar zum "Champions-League-Daichi" aufsteigen?

Was der Eintracht ihr Kamada ist, ist bei Sporting aktuell Pedro Goncalves. Der 24 Jahre alte Linksaußen befindet sich in blendender Verfassung und kommt in der Liga bereits auf sechs Tore und drei Torvorlagen, womit er an seine insgesamt erstaunliche Scorerquote im Dress der Leões anknüpft: In 94 Spielen für Sporting kommt Goncalves auf starke 44 Tore und 23 Assists. Immerhin: In der Champions League hat Goncalves in diesem Jahr noch nicht gezündet und erst einen Assist geliefert. Eine Form, die er aus Frankfurter Sicht gern bestätigen kann.

Die Statistik zum Spiel

Noch ein wenig Tabellen-Akrobatik gefällig? Bitte sehr: Wenn die Eintracht ein Unentschieden holt und Marseille Tottenham schlägt, wäre Marseille mit neun Punkten Gruppensieger, während Frankfurt, Sporting und Tottenham jeweils acht Punkte auf dem Konto hätten. Weil die Hessen den direkten Vergleichen gegen Sporting und Tottenham dann aber verlieren würden, wären sie mit acht Punkten Gruppenletzter.

Und würde damit für ein Novum sorgen: Noch nie in der Geschichte der Champions League wurde eine Mannschaft mit acht Punkten Letzter. Auf diesen Eintrag in die Geschichtsbücher würden die Hessen sicherlich gerne verzichten.

Quelle: hessenschau.de/Stephan Reich, Sonja Riegel