Alles Wichtige zum Jahresabschluss Das Ziel der Eintracht: Die Mainzer Phobie ausnutzen
Eintracht Frankfurt reist im letzten Pflichtspiel des Jahres auf die andere Rhein-Seite nach Mainz. Während die Beine schwer und die Erinnerungen an zurückliegende Auftritte beim FSV mies sind, spricht eine Statistik klar für die Hessen. Alles Wichtige zum Spiel.
Im letzten Bundesliga-Spiel des Kalenderjahres trifft Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr) auswärts auf den FSV Mainz 05. Mit einem Sieg würden die Hessen in jedem Fall auf einem Champions-League-Rang überwintern.
Die Ausgangslage
Am Sonntag geht bei der Eintracht ein Parforceritt zu Ende, der seinesgleichen sucht. Seit Anfang Oktober haben die Frankfurter sage und schreibe zwölf Spiele in sechs Englischen Wochen absolviert, die Partie in Mainz wir die 13. und abschließende. Winter-WM in Katar sei Dank. Aber während andere Teams, die ebenfalls so einen Rhythmus gehen mussten, auf der Felge in die Pause kriechen, scheinen die Hessen die Strapazen ohne Mühe abschütteln zu können. "Wir haben Miraculix in der Kabine", scherzte Eintracht-Coach Oliver Glasner bereits zu Beginn der letzten Englischen Woche.
Einmal sollen die Hessen nun noch ein Schlückchen vom Zaubertrank nehmen, Form und Fitness stimmen in jedem Fall. Gewinnen die Frankfurter in Mainz, beenden sie das Kalenderjahr mindestens auf Rang drei. Beim Gegner aus Mainz sieht es derweil nicht so rosig aus. Der FSV befindet sich in der unteren Tabellenhälfte und hat die vergangenen drei Spiele am Stück verloren. Der eine hat den Trend also auf seiner Seite, der andere nicht.
Das Personal
Bei der Eintracht gibt es vor dem Spiel gleich zwei Fragezeichen. Sowohl der Einsatz von Kapitän Sebastian Rode (Wade) als auch der Einsatz von Defensiv-Allrounder Kristijan Jakic (Knöchel) ist noch offen. Glasner wollte bei beiden noch das Abschlusstraining abwarten. Für Jakic stünde Hrvoje Smolcic bereit, für Rode Djibril Sow.
Bei Mainz gibt es kaum Verletzungssorgen. Trainer Bo Svensson muss lediglich weiter auf Maxim Leitsch (Erschöpfungszustand) und Marlon Mustapha (Muskelprellung am Oberschenkel) verzichten.
So könnte die Eintracht spielen:
So könnte Mainz spielen: Zentner - Fernandes, Hack, Caci - Widmer, Kohr, Stach, Aaron - Onisiwo, Lee - Ingvartsen
Das sagen die Trainer
Oliver Glasner: "Wir wollen an die Leistungen, die wir gezeigt haben, noch mal anschließen und am besten noch einen draufpacken. Mainz hat eine ganz klare Spielanlage: kompakt, aggressiv, blitzschnell in die Spitze. Es wird noch mal eine richtige Herausforderung für uns, aber wir sehen uns gut gerüstet."
Bo Svensson: "Da kommt eine Menge auf uns zu. Sie sind im Achtelfinale der Champions League und haben die letzten Spiele sehr überzeugend gespielt. Es ist meiner Meinung nach die zweitbeste Offensive in der ganzen Liga."
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Es war die große Diskussion vor der Kader-Bekanntgabe von Bundestrainer Hansi Flick: Muss Mario Götze in dieser Form mit zur WM? Flick sagte ja, berief den Eintracht-Star in sein Aufgebot und sorgte so für Freude im Hause Götze. Im letzten Bundesliga-Spiel vor der Winter-WM will der Weltmeister von 2014 daher einerseits bestimmt noch einmal seine herausragende Form unter Beweis stellen, andererseits aber auch keine Verletzung mehr riskieren. So oder so: Auf Götze werden alle Blicke gerichtet sein.
Der direkte Gegenspieler des Eintracht-Stars dürfte ein alter Bekannter der Hessen sein: Dominik Kohr. Der Mittelfeld-Renner, der in Frankfurt nie wirklich glücklich wurde, spielt eine starke Saison, stand in 13 von 14 Spielen in der Startelf und hat schon zwei Treffer erzielt. Hält er Götze in Schach, dürfte es schwieriger werden für die Hessen.
Die Statistik des Spiels
Eine Reise nach Mainz? Aus Eintracht-Sicht selten eine freudige Erfahrung. Nur ein Heimspiel haben die Rheinhessen bislang gegen die Hessen verloren, das war 2021. Es spricht aber einiges dafür, dass an diesem Sonntag ein zweites hinzu kommen könnte. Zum einen sind die Frankfurter aktuell eine absolute Auswärtsmacht, haben wettbewerbsübergreifend acht der vergangenen elf Spielen gewonnen, zum anderen haben die Mainzer eine wahre Phobie vor Jahresendspielen.
Seit sage und schreibe neun Jahren haben die Mainzer nicht mehr das letzte Bundesliga-Spiel des Kalenderjahres gewinnen können. Seit dem Winter 2013 setzte es zwei Remis und ganze sechs Niederlagen für die 05er. Geht es nach der Eintracht, kommt am Sonntag die siebte Niederlage hinzu.