DFB-Pokal gegen Mönchengladbach Eintracht sammelt Körner fürs Spitz-auf-Knopf-Spiel
Die Frankfurter Eintracht hat vor dem DFB-Pokalduell gegen Gladbach an Leichtigkeit eingebüßt. Trainer Dino Toppmöller bringt das dennoch nicht aus der Ruhe, er sieht sein Team für das "50:50-Spiel" gut gewappnet.
Bei Eintracht Frankfurt herrscht derzeit eine ziemliche Grüppchenbildung. Das ist nicht wirklich gut, wenig hilfreich fürs gemeinsame Vorankommen und doch aus Sicht von Trainer Dino Toppmöller unumgänglich. Denn, das sei an dieser Stelle unbedingt erwähnt, es geht dabei nicht um zwischenmenschliche Differenzen innerhalb des Teams, sondern einzig um die Steuerung von Belastungen. Also wird beim hessischen Erstligisten in diesen Tagen und Wochen, da Spiel auf Spiel auf Spiel auf Spiel folgt, nahezu im Drei-Tages-Rhythmus, eben ganz unterschiedlich geübt.
Hier die Stammkräfte, "die keine Körner verschwenden sollen", wie Toppmöller es im Vorfeld des Zweitrundenduells im DFB-Pokal gegen Borussia Mönchengladbach an diesem Mittwoch (18 Uhr) nannte. Dort die Ersatzleute, die eine höhere Intensität gehen müssen und so auf optimale Betriebstemperatur gelangen sollen. Das Spiel gegen Gladbach ist bereits das sechste der Eintracht im Oktober, dazu kommen für einige Profis zwei Einsätze für ihre Nationalteams. Ein anstrengendes Programm, oder wie Toppmöller es nannte: "Eine Wahnsinnsbelastung".
Toppmöller erwartet "50:50-Spiel"
In der Tat ist ein gewisser Substanzverlust zu spüren bei der Eintracht, vor allem zuletzt gegen Riga (1:0) und Union Berlin (1:1). Die Frankfurter Leichtigkeit aus dem August und September ist (vorerst) verlustig gegangen. Gegen die Borussia rechnet Toppmöller daher mit einem engen Match, einem "50:50-Spiel", denn "wir werden die Gegner nicht aus dem Stadion schießen, es wird immer Spitz auf Knopf sein". Grundsätzlich spüre er bei seinen Schützlingen aber genügend Punch und Energie, um dennoch in die nächste Runde einzuziehen. "Wir versuchen, mit allem, was wir haben, dass das Pendel wieder auf unsere Seite ausschlägt", sagte Toppmöller.
Vor rund fünf Wochen setzte sich die Eintracht in der Liga gegen Gladbach mit 2:0 durch, ein verdienter Erfolg, der zwischenzeitlich dennoch auf der Kippe stand. Gerade in der ersten Hälfte ließen sich die Hessen von den Gästen tief reindrücken, kamen kaum in die Zweikämpfe. Auch diesmal rechnet Toppmöller erneut mit solchen Spielphasen, wenngleich diese aus seiner Sicht natürlich möglichst kurz ausfallen sollen. Toppmöller: "Als Eintracht Frankfurt werden wir es nicht schaffen, den Gegner in der Bundesliga 90 Minuten zu dominieren. Es spielt auch immer noch ein Gegner mit."
Tuta oder Ebimbe: Wer ersetzt verletzten Kristensen?
Die Eintracht wird derweil auf ihren emotionalen Anführer verzichten müssen. Rasmus Kristensen fällt wochenlang mit einer Oberschenkelverletzung aus. Ersetzen könnten den Dänen entweder Eric Dina Ebimbe als rechter Schienenspieler vor einer Dreierabwehrkette oder Tuta als rechter Part einer Viererreihe.
Letzteres wiederum hätte wohl zur Folge, dass der am kommenden Samstag in der Bundesliga gesperrte Arthur Theate von links draußen in die Innenverteidigung rücken würde und die Stelle auf der Seite von Niels Nkounkou oder Nathaniel Brown besetzt werden könnte. Allerlei Gedankenspiele, die Toppmöller – wie immer – unkommentiert ließ.
Trapp steht im Tor, Santos wird zum Bankdrücker
Sicher in der Startelf wird dagegen Kevin Trapp stehen, was gleichzeitig bedeutet, dass dessen Vertreter Kaua Santos ein dauerhaftes Bankdasein fristet. Der Möglichkeit, den Brasilianer zum Pokalkeeper zu machen, erteilte Toppmöller eine Absage. Des Trainers nachvollziehbare Begründung: Auch Torhüter bräuchten einen gewissen Spielrhythmus für Topleistungen.
Santos habe die Entscheidung in einem "super Gespräch" akzeptiert, ohnehin sei er ein "super Junge". Toppmöller erwarte nun vom Ersatzkeeper die volle Unterstützung der Nummer eins, die auch ihm zwischenzeitlich zuteil wurde. Denn: "Sie sind ein Team". Keine unterschiedlichen Grüppchen - selbst wenn das auf dem Trainingsplatz manchmal anders aussieht.