Auswärtsspiel beim Fünftligisten Eintracht ohne Schulterklopfer zum Pokalspiel nach Stuttgart
Champions League, Bundesliga - und nun DFB-Pokal: Bei Fünftligist Stuttgarter Kickers kämpft Eintracht Frankfurt ums Weiterkommen und gegen das Diva-Image. Im Mannschaftsbus bleibt indes der Platz von Kevin Trapp leer.
Nach dem Abschlusstraining ging es ab in den Bus. Drei Stunden Fahrt nach Stuttgart zum DFB-Pokal-Spiel. Dort, wo es die Eintracht am Dienstag (18 Uhr) mit dem Tabellenführer der Oberliga Baden-Württemberg, den Stuttgarter Kickers, zu tun bekommt. Der Platz von Torwart Kevin Trapp im Bus blieb allerdings leer.
Trapp, der auch beim Abschlusstraining fehlte, hat frei bekommen. Frei für die Fußball-Auszeichnung Ballon d'Or in Paris. Trapp ist einer von zehn nominierten Torhütern des Weltfußballs. "Das hat er sich verdient", sagte Trainer Oliver Glasner. "Wir haben ihm auch gesagt, dass er da vor Ort dabei sein sollte".
Im Spiel wird Trapp freilich wieder mitwirken können, nicht dabei sind lediglich die verletzten Makoto Hasebe und Aurélio Buta. Wieder fit sind - nach längerer Verletzungspause - Almamy Touré und Jérôme Onguéné. Für einen sofortigen Einsatz kommen sie jedoch nicht in Frage. Anders ist die Sache bei Flügelspieler Luca Pellegrini, der seine Schulterschmerzen überwunden hat. Trotzdem: Eine größere Rotation plant Glasner für das Spiel bei den Stuttgarter Kickers nicht.
Glasner glaubt nicht an Diva-Auftritt beim Oberligisten
Nach eineinhalb Jahren versteht Glasner das Innenleben der Eintracht mittlerweile sehr gut. Auch, dass der Frankfurter Club hin und wieder die Diva vom Main genannt wird. Weil er - nach einem bärenstarken Auftritt in der Champions-League - "gerne" mal das nächste Spiele vergeigt, wie bei der blamablen 0:3-Niederlage bei Bundesliga-Schlusslicht VfL Bochum geschehen.
Doch einen solchen Diva-Aufritt soll es - drei Tage nach dem furiosen 5:1-Sieg gegen Bayer Leverkusen - diesmal im DFB-Pokal beim Fünftligisten aus Stuttgart nicht geben. "Wir brauchen uns nicht tagelang auf die Schultern klopfen, weil wir gegen Leverkusen gewonnen haben", warnte Glasner. Das Pokal-Duell in Stuttgart sei ein anderes und werde schwer genug. "Da bringen uns vergangene Spiele nichts."
Stuttgarter Kickers von Anfang an die Grenzen aufzeigen
Die Stoßrichtung in Stuttgart ist klar: Zeigen, was man kann. Glasner: "Es muss von Anfang an klar sein, dass wir die bessere Mannschaft sind, und das gilt es, auf den Platz zu bringen." Ohne kopflos nach vorne zu rennen: "Wir sollten nicht denken, dass wir da mit acht Spielern angreifen können. Wenn wir uns auf unsere Stärken konzentrieren, dann werden wir als Sieger vom Platz gehen."
Die Stuttgarter Kickers sind sich auch sicher -- dass das Spiel gegen die Eintracht ein Karriere-Höhepunkt wird. "Dass wir auf Spieler wie Mario Götze, Kolo Muani und Kevin Trapp treffen, kann ich immer noch richtig glauben", schwärmte Kickers-Mittelfeldspieler Ivo Colic. Das seien unglaubliche Namen, "aber wir werden versuchen, was zu holen". Im Jahre 1987 gelang das den Stuttgarter Kickers schon einmal: Als damaliger Zweitligist kegelte man den Erstligisten Eintracht Frankfurt aus dem DFB-Pokal-Wettbewerb.
So soll es - aus Sicht von Glasner - diesmal nicht laufen. "Ich glaube, von damals ist heute niemand mehr dabei, witzelte der Eintracht-Coach. Auch Torwart Trapp nicht, der damals noch nicht einmal geboren war. Doch Trapp wird diesmal dabei sein. Am Spieltag am Dienstag fliegt der Keeper von der Auszeichnung Ballon d'Or in Paris direkt zum Duell gegen den Fünftligisten nach Stuttgart.