DFB-Pokal in Saarbrücken Eintracht mottet die Schönspielerei ein
Eintracht Frankfurt setzt im DFB-Pokal-Achtelfinale beim 1. FC Saarbrücken auf die grobe Klinge und wieder mehr Emotionalität. Mario Götze wird in die Startelf der Hessen zurückkehren.
Auf der Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale von Eintracht Frankfurt beim 1. FC Saarbrücken wurde am Dienstag auch der Rasen im Ludwigsparkstadion thematisiert. Nach zwei Heimspielen des FCS in Serie und ebenso vielen Wintereinbrüchen in den vergangenen Tagen hat sich in das natürliche Grün der Spielfläche auch ordentlich Braun gemischt. Ein Untergrund in Wimbledon-Qualität sieht definitiv anders aus.
Eine Spielabsage, das bestätigte ein Vereinssprecher dem hr-sport, steht dank Rasenheizung und Plane zwar nicht zur Debatte. Top-Bedingungen werden die Hessen am Mittwochabend (18 Uhr, live bei hr-iNFO) aber mit Sicherheit auch nicht vorfinden. "Der Platz ist nicht in herausragender Form", sagte Trainer Dino Toppmöller. "Wir müssen uns an die Umstände anpassen. Ein gepflegtes Kurzpassspiel wird da nicht so einfach."
Eintracht mit der groben Klinge
Die Eintracht, aktuell ebenfalls nicht in herausragender Form, wird ihren Spielstil dementsprechend umstellen und in den Pokalfight-Modus schalten müssen. "Es ist wichtig, dass wir uns nicht nur über attraktives Offensivspiel unterhalten. Es geht darum, über die Zweikämpfe ins Spiel zu kommen", kündigte Toppmöller an.
Schönspielerei und lange Ballstafetten waren gestern, in Saarbrücken rückt die Eintracht mit dem eher groben Besteck an und setzt auf die guten alten Tugenden. Kämpfen und siegen.
Einsatzgarantie für Götze
Einer, der bislang eher nicht fürs Grätschen und Malochen bekannt war, bekam derweil von Toppmöller indirekt eine Einsatzgarantie ausgestellt. Mario Götze, weiterhin der beste Fußballer in den Frankfurter Reihen, wird nach seinem Kurzeinsatz beim FC Augsburg in Saarbrücken wieder in die Startelf rücken und einen Platz in der Angriffsreihe einnehmen. Toppmöller stellte klar, dass der frühere Nationalspieler eben hin und wieder eine Pause brauche und in Augsburg bewusst geschont worden sei. "Wir brauchen ihn am Mittwoch und wir brauchen ihn in maximaler Frische."
Heißt: Götze wird spielen. Genau wie Antreiber und Offensiv-Künstler Farès Chaibi. "Ihn hätte ich sowieso am liebsten immer auf dem Platz", so Toppmöller.
Eintracht setzt auf Emotionen
Unabhängig vom Personal, das betonte Toppmöller gleich mehrfach, ist bei Bayern-Schreck Saarbrücken aber vor allem die richtige Emotionalität entscheidend. Die Eintracht, die zuletzt drei Spiele in Serie verlor und dabei fahrig, unkonzentriert und teilweise urlaubsreif wirkte, muss wieder die sonst oft im Überfluss vorhandene Leidenschaft entfachen und sich dem mit Sicherheit hochmotivierten Gastgeber mit voller Kraft entgegenstellen. "Sie sind in der Lage, den Favoriten zu ärgern. Wir wollen uns aber nicht ärgern lassen", stellte Toppmöller klar.
Wie genau diese Emotionalität in die Köpfe und Beine der Spieler zurückkehren soll, wurde nicht ganz klar. Dass die Eintracht die Gabe hat, sich im Pokal an sich selbst zu berauschen, hat sie in der Vergangenheit aber zur Genüge bewiesen. "Der DFB-Pokal hat die jüngere Vergangenheit von Eintracht Frankfurt maßgeblich beeinflusst", so Toppmöller. "Wir wissen um die Bedeutung und haben richtig Bock." Daran ändert auch der viele Matsch in Saarbrücken nichts.