Eintracht zieht ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein Masken-Marmoush lässt Gladbach erschaudern

Eintracht Frankfurt setzt sich gegen Mönchengladbach im DFB-Pokal durch, obwohl die Hessen lange Zeit in Unterzahl agieren. Aus einer wirklich guten Heim-Mannschaft stechen mal wieder altbekannte Angreifer heraus.

Omar Marmoush bejubelt sein Tor für die Eintracht mit Maske vor dem Gesicht
Maskierter Halloween-Jubel des Frankfurter Matchwinners Omar Marmoush. Bild © Imago Images
  • Link kopiert!
Videobeitrag
Eintracht Gladbach live
Bild © Imago Images
Ende des Videobeitrags

Eintracht Frankfurt ist ins Achtelfinale des DFB-Pokals eingezogen. Was unspektakulär klingt, war doch ein hartes Stück Arbeit einer gut aufspielenden Heim-Mannschaft. Die Hessen setzten sich am frühen Mittwochabend im Bundesligaduell gegen Borussia Mönchengladbach mit 2:1 (1:0) durch, obwohl sie mehr als 75 Minuten in Unterzahl agieren mussten. Arthur Theate war früh wegen eines Handspiels als letzter Mann mit einer Roten Karte vom Rasen geschickt worden. Hugo Ekitiké brachte die Hessen in der Folge kurz vor dem Pausenpfiff in Führung (45.+2), Ko Itakura glich direkt nach Wiederanpfiff aus (47.). Matchwinner für die Gastgeber war einmal mehr Omar Marmoush (70.).

Hinterher lobte Eintracht-Trainer Dino Toppmöller keinen einzelnen Spieler, sondern sein gesamtes Team. "Es ist ein Sieg von allen. Wenn ich sehe, was wir investiert haben, zeigt das die Mentalität der Mannschaft." Auch Torwart Kevin Trapp äußerte sich in eine ähnliche Richtung. "Alle im Stadion haben daran geglaubt, dass wir das Spiel gewinnen können. Wir dürfen sehr stolz auf das sein, was wir erreicht haben."

Audiobeitrag
Bild © Imago Images| zur Audio-Einzelseite
Ende des Audiobeitrags

Theate spielt Handball

Dabei hatte Eintracht-Trainer Toppmöller in der Startelf noch auf seinen Besten, Torjäger Marmoush, verzichtet. Stattdessen stürmte zu Beginn Igor Matanovic. Zudem kam Sommer-Neuzugang Nathaniel Brown als Linksverteidiger einer Viererkette zu seinem Startelfdebüt für die Hessen. Theate rutschte in die Innenabwehr. Von dort wich Tuta auf den Posten des rechten Verteidigers aus, Stammkraft Rasmus Kristensen fehlt schließlich wochenlang verletzt.

Bereits nach einer Viertelstunde waren die taktischen Gedankenspiele Toppmöllers zu Teilen hinfällig. Denn Theate war es, der für den ersten Aufreger des Spiels sorgte. Oder besser: den ersten Ausrutscher. Nach einer Viertelstunde legte sich der Belgier als letzter Frankfurter unfreiwillig lang und verhinderte das drohende Übel einer Gladbacher Großchance absichtlich mit der Hand. Eine unstrittige Rote Karte, die nicht nur den zweiten Platzverweis Theates nacheinander bedeutete, sondern auch eine Veränderung der Spielstatik.

Videobeitrag
Trainer Dino Toppmöller.
Trainer Dino Toppmöller. Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Ekitiké wackelt hüftsteifen Friedrich aus

Hatten die Gastgeber anfangs mehr Ballbesitz, war nun Gladbach in der Bringschuld, brachte jedoch bis zur Pause recht wenig. Einzig Neu-Nationalstürmer Tim Kleindienst köpfte einmal in aussichtsreicher Position über den Kasten (31.). Die Eintracht jedoch verteidigte klug und gekonnt, hatte die Borussia weitestgehend unter Kontrolle.

In Unterzahl gelang den Frankfurtern sogar das, für was sie von den Gegnern gefürchtet werden. Sie schalteten nach einem Ballgewinn im Mittelfeld schnell um, schickten Stürmer Ekitiké auf die Reise, der im Eins-gegen-Eins den hüftsteifen Borussia-Verteidiger Marvin Friedrich auswackelte und mit einem präzisen Schuss zur Führung traf (45.+2).

Marmoush kommt, trifft und jubelt mit Maske

Wie gewonnen, so zerronnen. Kurz nach dem Seitenwechsel glichen die Gäste aus. Itakura verwandelte eine abgewehrte Ecke aus dem Hinterhalt per schönem Volleytor zum Ausgleich (47.). Die Fohlen hatten nun kurz Oberwasser, Florian Neuhaus (49.) und Lukas Ullrich (53.) verpassten weitere Treffer. Auf der anderen Seite lupfte Ekitiké knapp daneben (54.). Anschließend hielt die Eintracht aber wieder gut dagegen, warf defensiv alles rein und vertraute offensiv nach einer knappen Stunde auch auf den eingewechselten Marmoush.

Nachdem sich Nnamdi Collins auf rechts prächtig durchgetankt hatte, ein Versuch von Mario Götze geblockt wurde, wurschtelte sich Marmoush technisch herausragend durch und knallte den Ball aus kurzer Distanz unter die Latte (70.). So extraklasse dieser Treffer - mal wieder - war, so extravagant auch der darauffolgende Jubel: Der Angreifer setzte sich eine Halloween-Maske auf, breitete vor der tobenden Nordwestkurve die Arme aus und schrie seine Freude heraus. Masken-Marmoush lässt Gladbach erschaudern!

Videobeitrag
Kevin Trapp.
Kevin Trapp. Bild © hr
Ende des Videobeitrags

Auslosung am Sonntag in der Sportschau

Die insgesamt ohnehin enttäuschenden Gäste, die nun hätten kommen müssen, kamen in der Schlussphase kaum noch. Stattdessen verpassten der überzeugende Ellyes Skhiri, Marmoush und Niels Nkounkou mit einer Dreifachchance sogar die endgültige Entscheidung (88.). Die Eintracht überstand jedoch auch die fünfminütige Nachspielzeit - und steht nun im Achtelfinale. Jenes wird am Sonntag (19.15 Uhr) in der ARD-Sportschau ausgelost und am 3./4. Dezember ausgetragen.

Weitere Informationen

Eintracht Frankfurt - Bor. Mönchengladbach 2:1 (1:0)

Frankfurt: Trapp - Tuta, Koch, Theate, Brown (63. Nkounkou) - Skhiri, Larsson - Dina Ebimbe (25. Collins), Götze (90. Amenda) - Ekitiké (90. Knauff), Matanovic (63. Marmoush)

Gladbach: Nicolas - Scally (86. Ngoumou), Itakura, Friedrich, Ullrich (69. Lainer) - Sander (78. Plea), Weigl - Honorat (78. Cvancara), Neuhaus (69. Hack), Stöger - Kleindienst

Tore: 1:0 Ekitike (45.), 1:1 Itakura (47.), 2:1 Marmoush (70.)

Schiedsrichter: Jöllenbeck (Freiburg)
Zuschauer: 58.000 (ausverkauft)

Rote Karte: Theate (15.)
Gelbe Karten: Trapp, Brown / Friedrich, Ullrich, Weigl, Cvancara

Ende der weiteren Informationen

Redaktion: Daniel Schmitt

Quelle: hessenschau.de