Eintracht-Abwehr Innen hui, außen mit Luft nach oben
Die Abwehr von Eintracht Frankfurt war in der vergangenen Saison zeitweise das Prunkstück. Für die kommende Saison besteht aber noch Handlungsbedarf. Vor allem auch, wenn ein neues System gespielt wird.
In den vergangenen Wochen fand sich Robin Koch in einer ganz neuen Rolle wieder, erstmals in seiner Karriere war der Innenverteidiger nur Ersatzspieler. Zugegeben, die Rede ist von der Nationalmannschaft, und das auch noch bei der Europameisterschaft im eigenen Land. Hinter Weltklassekickern wie Antonio Rüdiger kann man schonmal Ersatzspieler sein, zumal Kochs Bankzeit nach dem Aus gegen Spanien ja ohnehin ein Ende gefunden hat.
Demnächst wird Koch dann wieder seine gewohnte Rolle einnehmen, nämlich die des unumstrittenen Abwehrchefs. Diese hat der 27-Jährige nach seinem Wechsel im vergangenen Sommer aus Leeds in Frankfurt quasi aus dem Stand eingenommen, auch in der kommenden Saison wird Koch der Fixpunkt im Frankfurter Abwehrzentrum sein. Eine Ausstiegsklausel, die in seinem Vertrag verankert war, soll ausgelaufen sein. Ohnehin war bei der Eintracht nie jemand von einem Wechsel Kochs ausgegangen. Er ist die Nummer eins in der Eintracht-Abwehr.
Interesse an Pacho?
Diese wird sich unter seiner Anleitung dann auch verändern, laut Sportvorstand Markus Krösche wird die Eintracht künftig vermehrt auf eine Viererkette setzen. Ein Unterfangen, an dem allerdings auch schon andere Eintracht-Trainer in den vergangenen Jahren gescheitert sind. Die Umstellung würde auch bedeuten, dass Tuta ins zweite Glied rückt. Denn an Kochs Seite dürfte Abwehr-Durchstarter Nummer zwei, Willian Pacho, gesetzt sein.
Der Ecuadorianer, am Freitag dramatisch aus der Copa America ausgeschieden ist, brauchte ebenso wie Koch keinerlei Anlaufzeit, um zum Leistungsträger in der Eintracht-Defensive zu werden. Und so verwundert es auch nicht, dass längst größere Vereine auf Pacho aufmerksam geworden sind. Immer wieder wird über Interesse aus England berichtet, angesichts Pachos Potential würde es nicht überraschen, sollte ein Premier-League-Schwergewicht die Schatulle öffnen.
Konstantinos Koulierakis ist Kandidat
Sollte Pacho tatsächlich noch gehen, würde die Eintracht noch einmal im Abwehrzentrum nachrüsten. Der Grieche Konstantinos Koulierakis von PAOK ist hier nach wie vor Kandidat. Er wäre neben Auréle Amenda der zweite neue Innenverteidiger, wobei Amenda aktuell noch mit einer Sehnenverletzung ausfällt. Dennoch wäre die Eintracht mit Koch, Tuta, Amenda und Pacho (oder Mister X) im Zentrum gut aufgestellt. Zumal mit Nnamdi Collins dahinter noch ein Talent mit den Hufen scharrt, das in der vergangenen Saison sein Bundesligadebüt feierte - sollte er nicht doch noch verliehen werden, was ein Gedankenspiel ist.
Auf den Außenpositionen gibt es indes Bedarf. Links hat die Eintracht mit Philipp Max zwar einen Spieler, der Erfahrung mitbringt, der aber in den letzten anderthalb Jahren auch nicht eben die Sterne vom Himmel spielte. Sein Konkurrent Niels Nkounkou deutete sein Potential in der vergangenen Saison immer wieder an, muss aber hier und da noch erwachsener spielen. Zumal auf einer etwas defensiveren Position als im System mit Dreierkette. Neu dabei ist Nathaniel Brown, der vom 1. FC Nürnberg kam. Ob das Talent aber direkt Linksverteidiger Nummer eins sein kann, ist unwahrscheinlich.
Eintracht sucht einen Rechtsverteidiger
Auf der Rechtsverteidiger-Position gehen Aurelio Buta und Oldie Timothy Chandler ins Rennen. Der Portugiese war in den vergangenen Jahren zwar stets bemüht, gehobenes Bundesliganiveau stellt er aber nicht dar. Auch Chandler wird wohl eher nicht als Stammspieler in Frage kommen. Tuta wäre ebenfalls nur eine Notlösung. Weswegen sich die Eintracht auf dieser Position auch umschaut. Konkrete Namen werden allerdings noch nicht gehandelt.