Die Saison der Eintracht hängt am seidenen Faden

Die Unruhe bei Eintracht Frankfurt ist nach dem schwachen Auftritt gegen Augsburg noch etwas größer geworden. Trainer Oliver Glasner ist nicht mehr unumstritten. Der Einzug ins DFB-Pokalfinale ist im Prinzip Pflicht.

Oliver Glasner
Oliver Glasner muss Eintracht Frankfurt am Saisonende verlassen Bild © Imago Images
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Bei Eintracht Frankfurt macht sich Ratlosigkeit breit. Es ist schlimm genug, dass die Hessen seit neun Bundesligaspielen in Folge keinen Sieg einfahren konnten. Aber wie hilflos die Mannschaft offensiv gegen ein verunsichertes Augsburg war, das trieb allen, die es mit der Eintracht halten, am Samstag dicke Sorgenfalten auf die Stirn.

"Es funktioniert derzeit einfach nicht" 

"Wir arbeiten Fußball mehr, als dass wir Fußball spielen. Unser Selbstvertrauen ist nicht da", sagte selbst Trainer Oliver Glasner nach dem 1:1 gegen die Fuggerstädter. Und der Österreicher findet fast immer noch das eine oder andere im Spiel seiner Mannschaft, das er in der Analyse positiv hervorheben kann. Dieses Mal gab es nichts schönzureden. "Wir haben das alles schon mal besser gemacht, aber es funktioniert derzeit einfach nicht", so Glasner. 

"Derzeit" ist ein dehnbarer Begriff. Die Eintracht hat in den vergangenen zwei Monaten in der Bundesliga magere fünf Pünktchen eingefahren. Nach dem 21. Spieltag war sie noch Tabellensechster, hatte zwei Punkte Rückstand auf einen Champions-League-Platz und acht Punkte Vorsprung auf Rang sieben. Neun sieglose Spiele später droht dem Tabellenneunten ein Ende mit Schrecken statt der Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb.  

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Letzte Hoffnung DFB-Pokal

Die Hoffnung ruht inzwischen zu einem großen Teil auf dem DFB-Pokal. Dort steht Frankfurt immerhin im Halbfinale, also nur zwei Siege von der Europa-League-Quali entfernt. Aber wie soll diese harmlose Mannschaft beim VfB Stuttgart am Mittwoch (20.45 Uhr) bestehen? Zumal Torjäger Randal Kolo Muani mit Adduktorenproblemen wie schon gegen Augsburg auszufallen droht.  

Was ihn denn optimistisch für das Pokalhalbfinale mache, wurde auch Glasner nach dem Remis gegen Augsburg gefragt. "Aktuell nicht viel. Aber auf Tristesse kann auch schnell Euphorie folgen", so seine eher ratlose Antwort. Deutlicher wurde Markus Krösche. "Ich erwarte, dass wir gegen Stuttgart ein anderes Gesicht zeigen, eine Topleistung abliefern in allen Bereichen und wir das Spiel gewinnen", so der Sportvorstand. "Die Jungs haben die Mentalität und die Qualität und ich erwarte, dass sie es auf den Platz bringen."

Glasner lassen Trainerdiskussionen kalt

Die Sieglos-Serie nagt nicht nur an der Mannschaft, sie lässt auch Zweifel am Trainer aufkommen. Wie zu hören ist, soll Glasner bei der Eintracht nicht mehr unumstritten sein. "Wenn jemand sagt, das kann jemand besser als Oliver Glasner, dann packe ich meine Sachen. Aber da bin ich entspannt und zuversichtlich", gibt sich der Österreicher zumindest vor dem Stuttgart-Spiel noch gelassen. Verliert die Eintracht aber auch bei den Schwaben, dürfte die Trainer-Diskussion erst richtig an Fahrt gewinnen.

Quelle: hessenschau.de/Gerald Schäfer