Ebimbes Tor reicht nicht Umstrittener Elfer kostet Eintracht den Sieg in Bochum
In einem tempogeladenen Topspiel am Samstagabend verlangte der VfL Bochum der Eintracht alles ab und erkämpfte ein Remis. Nach Junior Dina Ebimbes Führung deutete viel auf den ersten Auswärtssieg der Hessen hin - dann kam ein überraschender Pfiff.
Eintracht Frankfurt hat in der Bundesliga am Samstagabend in Bochum einen Sieg vergeben. Trotz Führung hieß es am Ende 1:1 (0:0). Das 1:0 erzielte Junior Dina Ebimbe in der 55. Minute, Kevin Stöger glich per umstrittenem Foulelfmeter aus (74.).
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller hatte seine Mannschaft im Vergleich zum Köln-Spiel auf zwei Positionen getauscht: Jessic Ngankam stürmte anstelle von Omar Marmoush und Niels Nkounkou startete auf links für Philipp Max. Sebastian Rode fehlte krankheitsbedingt, Kristijan Jakic mit Kniebeschwerden.
Larsson und Ebimbe scheitern an Riemann
Die Partie ging gleich in die Vollen: Keine drei Minuten waren vorbei, als Bochums Stöger mit einem Distanzschuss Kevin Trapp prüfte - der Nationalkeeper lenkte den Ball über seinen Kasten. Die Bochumer spielten giftig und attackierten die Eintracht früh in der eigenen Hälfte. Die Gäste kamen ihrerseits durch den aufmerksamen Mario Götze gefährlich nach vorne, sein Durchsteckpass musste aber Ngankam zu lange verarbeiten (7.).
Auf Götze kam allgemein viel Laufarbeit zu, denn Hugo Larsson schob sich im Aufbau auf die linke Seite, weswegen der Weltmeister sowohl mal zurückgezogen weit in der eigenen Hälfte als auch mal vorne als erster Pressingspieler zu finden war. Sein eigentlicher Partner in der Offensive Ebimbe scheiterte in der elften Minute an Bochums Schlussmann Manuel Riemann. Elf Minuten später hatte Larsson im Eins-gegen-Eins vor Riemann genauso wenig Fortune.
Lange kein Mittel gegen giftige Bochumer
Es waren zwei Hochkaräter, doch die Eintracht spielte sich insgesamt viel zu schlecht aus der Umklammerung der Bochumer heraus, selbst Ellyes Skhiri unterliefen Unsauberkeiten. Bochum war besser und griffiger in den 50:50-Zweikämpfen, so auch in der 24. Minute: Nach gewonnenen Kopfballduellen der Hausherren stand Takuma Asano blank vor Trapp, der überragend parierte. Entlastungsangriffe der Hessen versandeten, Ngankam prallte immer wieder an Bochums Defensiven ab. Nach der Pause kam folgerichtig Marmoush für den Angreifer, außerdem wich Nkounkou für Farès Chaibi.
Marmoush sprintete in der 55. Minute gut über links durch nach innen und schoss aufs Tor - Riemann konnte nur in die Mitte abklatschen. Vom Sechzehner stürmte Ebimbe heran und drosch den Ball stark ins rechte Eck. Der VAR prüfte eine Abseitsstellung - doch gab den Treffer nach intensiven Beratungen. Besonders herausragend beim Tor: Ebimbe hatte mit einem überlegten Ball auf links den Angriff mit eingeleitet. Der Franzose war spätestens ab diesem Zeitpunkt der Unruheherd für Bochum.
Strittiger Elfer für Bochum
Die Eintracht stand hinten relativ sicher, bis Schiedsrichter Brand in der 73. Minute zum Erstaunen vieler nach einer Ecke auf den Punkt zeigte. Das war passiert: Marmoush hatte den Bochumer Ivan Ordets im Strafraum gehalten und gezogen, bis dieser zu Boden ging - genau im Sichtfeld des Schiedsrichters. Es war eine den Regeln gemäße Entscheidung, doch auch harte Strafe für eine alltägliche Szene in Bundesliga-Strafräumen bei Ecken. Stöger verlud Trapp humorlos zum 1:1 (74.) und Götze erhielt die (fast obligatorische) Gelbe Karte wegen Meckerns.
Plötzlich bekam der VfL Oberwasser und eine Kopfballchance aus nächster Nähe serviert, die wiederum Trapp entschärfte (76.). Bei der Eintracht hatte Skhiri das 2:1 auf dem Fuß (80.), postwendend vergab Bochums Lukas Daschner aus guter Position. Aurelio Buta fehlten kurz darauf wenige Zentimeter vor dem Tor (87.). Zum Ende wurde die Partie wieder zu einer Wild-West-Keilerei tief im Westen, bei der auch jeder Punktrichter wohl auf Unentschieden plädiert hätte.
Nun steht Europa an
Bei den Hessen überzeugten Kevin Trapp im Tor und Ebimbe vorne, Götze verdiente sich Fleißkärtchen. Doch die mangelnden Anspielstationen und Automatismen in der Offensive waren auch an diesem Abend offenkundig. Nun kommt die Conference League mit Aberdeen (Donnerstag) und dann der SC Freiburg (Sonntag) - um es so zu sagen: Die Aufgaben werden nicht leichter für die Eintracht.