Nächstes Traumtor von Omar Marmoush Effiziente Eintracht zittert sich zum Sieg in Stuttgart
Wechselbad der Gefühle für Eintracht Frankfurt: Nach einer schwachen ersten Hälfte glänzen die Hessen - auch wieder durch ein Freistoßtor von Omar Marmoush. Kurz vor Schluss wird es aber noch mal ganz eng, weil die Stuttgarter Schlussoffensive zündet.
Eintracht Frankfurt hat das Auswärtsspiel in Stuttgart gewonnen. Am Sonntagabend setzten sich die Hessen in einer offensiv geführten Partie knapp mit 3:2 (1:0) durch.
Trotz deutlich geringerer Spielanteile sorgte Hugo Ekitiké im ersten Durchgang für die Frankfurter Führung (45.), ehe Nathaniel Brown (55.) und Omar Marmoush (62.) per Freistoß zunächst für scheinbar klare Verhältnisse sorgten. Die späten Treffer von Josha Vagnoman (86.) und Nick Woltemade (90.) sorgten dann aber noch einmal für Spannung bis zum Schlusspfiff. Der vermeintliche Ausgleich durch Chris Führich in der Nachspielzeit wurde wegen einer Abseitsposition vom VAR zurückgenommen.
Frankfurts Trainer Dino Toppmöller stellte im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Prag am Donnerstag seine Startelf auf gleich vier Positionen um: Für Can Uzun, Ansgar Knauff, Mario Götze und Mo Dahoud starteten Ekitiké, Ellyes Skhiri, Junior Dina Ebimbe und Nathaniel Brown. Beim VfB fehlte mit Deniz Undav der Top-Stürmer.
Von Beginn an zündet Offensiv-Feuerwerk
Bei der Eintracht war mit Marmoush dagegen der Top-Stürmer fit und derjenige, der die erste große Torchance des Spiels hatte: Nach einem langen Ball von Tuta lief der Ägypter frei aufs Tor der Gastgeber zu, schoss den Ball aber knapp am linken Pfosten vorbei (4.). Eine Chance aus der Kategorie "den macht er normalerweise".
In der Folge entwickelte sich die Partie zu einem wahren Offensiv-Feuerwerk, weil beide Teams in Ballbesitz schnell das Mittelfeld überbrückten. Passend zu den Vorzeichen, denn sowohl für den VfB als auch die Eintracht gilt, dass sie gegen kein anderes Team öfter getroffen haben.
Demirovic scheitert erst an Latte, dann an Trapp
Tor Nummer 173 gegen die Hessen ließ Stuttgarts Stürmer Ermedin Demirovic anfangs gleich doppelt liegen. Erst er in der 18. Minute, als er freistehend per Kopf nur die Latte traf und dann vier Minuten später, als der Deutsch-Bosnier einen Foulelfmeter nicht verwandeln konnte, weil Kevin Trapp die Ecke ahnte und den schwachen Flachschuss hielt.
Für den Eintracht-Keeper war es insgesamt eine sehr arbeitsintensive Partie. Zum einen, weil die Stuttgarter viel Druck aufbauten und zum anderen, weil sich die Doppelsechs der Hessen, bestehend aus Skhiri und Hugo Larsson, besonders fehleranfällig im Stellungsspiel und bei den Zweikämpfen zeigte.
Stuttgart macht das Spiel und Frankfurt das Tor
Das Unentschieden war über lange Strecken der ersten Halbzeit für die Frankfurter glücklich, denn der VfB bekam erst ein Tor von Julian Chabot wegen dessen knapper Abseitsstellung aberkannt und ließ dann eine gute Chance in Person von Angelo Stiller (39.) aus 15 Metern liegen.
Und so kam es auf der anderen Seite, wie es laut ungeschriebenem Fußballgesetz kommen musste: Nach einer Ecke von Marmoush reagierte Sturm-Partner Ekitiké am besten, lief wuchtig in den Fünfmeterraum der Stuttgarter und verwandelte mit dem Kopf zur 1:0-Pausenführung der Hessen.
Erst belohnt sich Brown, dann zaubert wieder Marmoush
Bei diesem Spielstand blieb es in der zweiten Halbzeit nicht lange. Knauff setzte sich auf der rechten Seite gut durch und gab den Ball halbhoch in den Strafraum. Gleich zwei Stuttgarter verpassten den Ball, dadurch hatte Brown leichtes Spiel und konnte sich nach seinen zuletzt starken Auftritten mit dem zweiten Saisontor belohnen (55.).
Ein Treffer, der Wirkung zeigte. Denn das Selbstbewusstsein der Gäste stieg ab dem Punkt sichtbar an - auch bei Marmoush, der in der 62. Minute den Ball nach einem Freistoß sehenswert aus 20 Metern ins Stuttgarter Tor hämmerte. Ein Tor aus der Kategorie "Das hat vor Kurzem schon mal so ähnlich gemacht".
Stuttgart trifft doppelt - Spannung bis zum Schluss
So mutig, wie die Stuttgarter in der ersten Halbzeit gespielt hatten, so beinahe eingeschüchert wirkten sie nach diesem Freistoßhammer und blieben darüberhinaus bei eigenen Offensivaktionen glücklos: Erst traf Demirovic bei sienem Abschluss nur die Latte (69.), kurz darauf konnte Chris Führich den Ball aus spitzem Winkel nicht unterbringen (70).
Und dann gab es für den Großteil der 60.000 Zuschauer im ausverkauften Stuttgarter Stadion doch noch etwas zu feiern - und das gleich doppelt: Erst traf Vagnoman per Linksschuss (86.), dann machte Woltemade die Partie durch den Anschlusstreffer zum 2:3 nochmal richtig spannend (90.).
Die Hessen warfen sich in alle Bälle und hatten in der 7. Minute der Nachspielzeit dann Glück. Weil Führich bei seinem Abschluss knapp im Abseits stand, wurde der Stuttgarter Ausgleichstreffer aberkannt. So bleib es beim denkbar knappen 3:2-Erfolg der Hessen.
Eintracht mit gutem Gefühl in die Länderspielpause
In der Tabelle stehen die Frankfurter mit dem Sieg weiterhin auf Rang drei mit 20 Punkten, Stuttgart hingegen rutscht auf Platz elf ab.
Nach dem Marathon von drei englischen Woche in Folge, heißt es für die Hessen erst einmal durchatmen, denn durch die Länderspielpause steht das nächste Spiel erst am 23. November an. Dann empfängt die Eintracht am Samstagabend (18.30 Uhr) im heimischen Waldstadion Werder Bremen.