Es muss nicht immer ein Mann sein Eine Trainerin für die Eintracht? Hellmann hält's für möglich
Axel Hellmann plädiert für mehr weibliche Kompetenz im Fußball und kann sich auch eine Trainerin bei der Männermannschaft von Eintracht Frankfurt vorstellen. Ob es dazu kommt? Laut dem Vorstandssprecher eine Frage der Zeit.
Nein, Dino Toppmöller muss sich vorerst keine Gedanken um seinen Job machen. Vor ein paar Wochen sah das vielleicht noch anders aus, aktuell steht eine Ablösung des Cheftrainers von Eintracht Frankfurt aber absolut nicht zur Debatte. Toppmöller hat seine Mannschaft stabilisiert und soll sie in den kommenden Monaten und vielleicht sogar Jahren weiterentwickeln. Toppmöller und die Eintracht, das passt derzeit.
Irgendwann, das ist im Fußballgeschäft nun mal Usus, wird sich das aber ändern und Toppmöller die Hessen wieder verlassen. Völlig normal und schon zigmal erlebt. Neu ist allerdings, was danach passieren könnte.
Laut Vorstandssprecher Axel Hellmann könnte zukünftig nämlich auch eine Trainerin für die Männermannschaft zuständig sein. Ist Toppmöllers Nachfolger unter Umständen also eine Nachfolgerin? "Ich halte das für möglich", sagte Hellmann am Mittwoch am Rande des "Women in Football Summit", einer Podiumsdiskussion auf dem DFB-Campus über die Rolle von Frauen im Fußballgeschäft.
Ingolstadt macht's vor
Was bei Drittligist FC Ingolstadt, der von Sabrina Wittmann trainiert wird, und Union Berlin, wo Marie-Louise Eta lange Zeit Co-Trainerin war und ersatzweise auch mal als Chefin an der Seitenlinie stand, schon Normalität ist, könnte irgendwann auch bei der Eintracht zur Realität werden: eine Trainerin in der Männer-Domäne Bundesliga. "Im Fußball wird es irgendwann eine höhere Durchlässigkeit geben, bis hin zur Cheftrainer-Position", ist sich Hellmann sicher.
Die Generation ist bereit
Einen genauen Zeitrahmen für die Durchsetzung von mehr Weiblichkeit im Männerfußball nannte Hellmann zwar nicht. Angesichts der vielen Trainerinnen-Talente in der Jugend der Eintracht sei das aber nur noch eine Frage der Zeit. "Ich sehe da viele, denen ich das zutraue." Ein Umdenken in der Führungsetage hat also bereits stattgefunden. Aber würde das auch in der Kabine funktionieren?
Laut Hellmann: auf jeden Fall. Grund dafür: Die Zeiten der Platzhirsche und Machos sei auch im Fußball langsam, aber sicher vorbei. Entscheidend seien heutzutage – wie in allen anderen Teilen der Gesellschaft auch – die Qualität und die Expertise, nicht das Geschlecht. "Ich bin fest davon überzeugt, dass gut qualifizierte Trainerinnen bei der aktuellen Spieler-Generation genauso Gehör finden wie Trainer", so Hellmann. "Man sieht an den wenigen vorhandenen Beispielen, dass das keinen Einfluss auf die Leistungs-Stimulation hat."
Ob Hellmann wirklich Recht behält, wird sich allerdings noch zeigen müssen. Irgendwann nach Toppmöller.