Eintracht bei Besiktas Cool bleiben im Hexenkessel

Mit Besiktas Istanbul wartet das erste Schwergewicht in der Europa League auf Eintracht Frankfurt. Trainer Dino Toppmöller und Robin Koch freuen sich auf die Atmosphäre. Ein Spieler, der zuletzt in Topform war, wird allerdings fehlen.

Dino Toppmöller und Robin Koch
Dino Toppmöller und Robin Koch Bild © Imago Images
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Eintracht-Trainer Dino Toppmöller in Istanbul.
Eintracht-Trainer Dino Toppmöller in Istanbul. Bild © hr
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Viel ist noch nicht zu hören von den berüchtigten 141 Dezibel. Rund um das Tüpras Stadion, malerisch am Bosporus gelegen und weniger malerisch von Istanbuler Hauptverkehrsadern umschlossen, hupen zwar leidenschaftlich die Autofahrer. Aber im Stadion selbst herrscht noch Stille. Ein paar Besiktas-Mitarbeiter wuseln am Spielfeldrand herum, ein, zwei Werbebanden werden gerichtet, letzte Vorbereitungen getroffen. Die berühmte Ruhe vor dem Sturm.

Ob der Lautstärke-Weltrekord von 141 Dezibel, der 2013 im Tüpras gemessen wurde, am Donnerstag eingestellt wird, ist zwar eher unwahrscheinlich. Ohrenbetäubend laut wird es aber ganz bestimmt, wenn Eintracht Frankfurt in Spiel zwei der Europa-League-Saison bei Besiktas Istanbul antritt. "Wir spüren eine extrem große Vorfreude auf das Spiel in einem Hexenkessel", so Trainer Dino Toppmöller am Mittwoch auf der Pressekonferenz vor dem Spiel. Übermäßig großen Respekt vor der Geräuschkulisse hat er aber nicht: "Am Ende ist es in Frankfurt auch sehr laut."

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Eintracht-Premiere bei Besiktas | hessenschau Sport vom 02.10.2024

hs 02.10.2024
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Türkischer Pokalsieger und Supercupsieger

Mit Besiktas wartet der erste echte Brocken auf die Hessen, selbst wenn Auftaktgegner Viktoria Pilsen einen Punkt aus Frankfurt entführte. Besiktas aber ist eine andere Hausnummer, türkischer Pokalsieger und jüngst Supercupsieger, am Montag noch in der Liga im Einsatz (3:0-Sieg gegen Kayserispor), in der 16 Punkte aus den ersten sechs Spielen zu Buche stehen.

Kein Wunder, dass Toppmöller an die Grundtugenden erinnert, die seine Mannschaft wird beherzigen müssen, möchte sie etwas Zählbares aus dem Türpas mitnehmen. "Wir brauchen eine sehr gute Intensität im Spiel gegen den Ball. Mit Ball müssen wir cool bleiben", sagt Toppmöller. "Wir brauchen ein hohes Selbstvertrauen und die Überzeugung, dass wir eine richtig gute Truppe haben."

Vorne cool, hinten stabil

Vorne cool bleiben, hinten stabil, das soll das Erfolgsrezept der Hessen im Hexenkessel sein. Die Stabilität fällt in Robin Kochs Verantwortlichkeit, und dabei wird ihn ein Stück Arbeit erwarten. Nicht nur fehlt ihm der etatmäßige Nebenmann Tuta, der wegen der Geburt seines Kindes in Frankfurt geblieben ist. Auch trifft Koch auf Ciro Immobile, Ex-Bundesligastürmer und vierfacher Torschützenkönig der Serie A, der sich im Herbst seiner Karriere in Istanbul in bester Verfassung zeigt und für den neuen Arbeitgeber bereits sechs Pflichtspieltore erzielte.

"Er ist schon viele Jahre auf Topniveau unterwegs und bringt enorm viel Qualität mit. Da brauche ich mir nicht so viele Videos anschauen", so Koch. "Wichtig ist, dass wir einen kühlen Kopf bewahren, auch mit Ball spielerisch stattfinden. Wir haben eine Mannschaft gegen uns, die enorm viel Qualität mitbringt, und müssen defensiv gut stehen."

Ekitiké wieder dabei

Um dann in der Europa League idealerweise den ersten Dreier einzufahren und im neuen Ligasystem nach dem unnötigen Remis gegen Pilsen Boden gutzumachen. Stürmer Hugo Ekitiké kann dabei wieder mithelfen, an anderer Stelle wird Toppmöller mit Blick auf das Bundesliga-Topspiel gegen die Bayern am kommenden Sonntag aber rotieren. "Das habe ich im Hinterkopf", so Toppmöller. "Aber wir werden eine schlagkräftige Truppe auf dem Platz haben."

Am Sonntag geht es um die Bundesliga-Tabellenführung, die Bayern scheinen aber noch weit weg. Der Fokus liegt auf Besiktas und der Europa League, Koch ist voller Vorfreude, dem zu erwartenden Lautstärkepegel zum Trotz: "Das ist ein sehr besonderes Spiel. Geiles Stadion, gute Atmosphäre. Das ist, wovon man als kleines Kind träumt."

Sendung: hessenschau Sport,

Quelle: hessenschau.de