Auch Alternative für die Defensive? Allzweckwaffe Ebimbe ist die Eintracht-Soforthilfe
Bei Eintracht Frankfurt könnte Junior Dina Ebimbe im Saison-Schlussspurt das fehlende Teil sein. Der junge Franzose drängt zurück ins Team, auch eine Schrecksekunde im Training hält ihn nicht auf. Die Frage ist lediglich: Wohin mit ihm?
Es ist nicht bekannt, wie gut Eric Junior Dina Ebimbe im Physik-Unterricht während der Schulzeit war. Etwas hat er, ob gewollt oder ungewollt, aber in jedem Fall mitgenommen - und für den Fußball-Sport verinnerlicht. "Ich sehe mich als kleinen Teil eines großen Ganzen", berichtete der Franzose am Mittwoch. Und selten hat solch ein Understatement so zu einem Spieler gepasst wie bei dem 22-Jährigen. Ebimbe ist ein kleiner, aber enorm wichtiger Teil bei der Eintracht. Denn: Er ist die Allzweckwaffe der Hessen.
Die meiste Zeit agierte der Sommer-Neuzugang in diesem Jahr auf der rechten Außenbahn, entwickelte sich schnell zum Stammspieler bei der Eintracht. Obwohl seine eigentliche Position das zentrale Mittelfeld ist, wo er auch schon Minuten sammelte in Frankfurt. Nach einer längeren Verletzungspause ist er nun wieder da, spielte gegen Borussia Mönchengladbach fast eine ganze Halbzeit lang als hängende Spitze und wirbelte das System im positiven Sinne mächtig durcheinander. Wie gesagt: die Allzweckwaffe.
Offensive kann Ebimbe auch
Gegen die Fohlen zeigte Ebimbe mit Nachdruck, wie flexibel er ist, und, viel wichtiger, wie gut er dem Spiel der Eintracht tun kann. Der Franzose sorgte für Belebung im teilweise behäbigen Spiel der Hessen, zeigte sich permanent, wollte den Ball, kreierte mehrere gute Offensiv-Aktionen. "Ich wollte alles daran setzen, dass wir noch Tore machen", erklärte Ebimbe. Offensive kann der Mann also auch. Was eigentlich nicht?
Die Frage ist nun, wie und wo Ebimbe den Frankfurtern am besten helfen kann. Und: Wann es bei ihm wieder für 90 Minuten reicht. "Ich sehe mich bei 50 Prozent und will schnellstmöglich wieder bei 100 Prozent sein", berichtete er am Mittwoch, nachdem er zuvor das Training hatte abbrechen müssen, direkt danach aber Entwarnung gab. "Ob es schon für neunzig Minuten reicht, kann ich noch nicht sagen. Darüber mache ich mir keine Gedanken. Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen."
"Ich bin recht anpassungsfähig"
Nicht unmöglich, dass Ebimbe in Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) das erste Mal wieder in der Startelf stehen könnte. Und dann als Soforthilfe dort eingesetzt wird, wo es personelle Engpässe gibt. Das könnte gegen den BVB auch in der Defensive der Fall sein. "Ich bin da recht anpassungsfähig und lasse mich da aufstellen, wo der Coach meine Stärken bestmöglich eingebracht sieht", so Ebimbe.
Auch in der Innenverteidigung, wo gerade am meisten ausprobiert werden muss? Im Training am Mittwoch probierte Trainer Oliver Glasner das bereits aus. "Das ist nicht meine Standardposition. Ich habe es mal in einem Freundschaftsspiel gemacht. Der Coach wollte es einfach mal ausprobieren." Ein "Nein" ist das nicht. Hätte einen auch verwundert bei der Allzweckwaffe der Eintracht.
Sendung: hr-fernsehen, hessenschau Sport, 19.04.2023, 17.55 Uhr
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