Eintracht-Kapitän "war platt" Rode-Auswechslung als Knackpunkt im Pokalfinale
Als Sebastian Rode im Pokalfinale entkräftet vom Feld musste, schlug Leipzig zu. Trainer Oliver Glasner erklärte seine Umstellung nach der Partie.
Sebastian Rode war gerade erst vom Feld gegangen, als sich das Unheil anbahnte. RB Leipzig spielte durch das Zentrum, das der Eintracht-Kapitän zuvor dichtgemacht hatte, bis in den Strafraum, erzielte das 1:0 und brachte sich in einem zuvor ausgeglichenen Spiel auf die Siegerstraße. Es lief die 71. Minute und Rode kam da gerade entkräftet bei Glasner und der Auswechselbank an.
"Er war platt", erklärte Glasner in der Pressekonferenz nach der Partie die Auswechslung des Kapitäns. Rode habe in der Halbzeit signalisiert, noch etwa 15 bis 20 Minuten spielen zu können. "Dann war noch zwei Mal so eine Wahnsinns-Grätsche und dann hat er signalisiert: Es geht nicht mehr."
Glasner wechselt offensiv
Der Coach brachte Jesper Lindström und zog Daichi Kamada weiter zurück. Kämpfer Rode fehlte allerdings sofort, um im defensiven Mittelfeld die Löcher zu stopfen. "Wir wollten mit Jesper offensiv wechseln. Das haben wir schon häufig gemacht. Wir wollten Jespers Speed in der Offensive ins Spiel bringen, aber der Raum war dann nicht mehr so da", so Glasner, der sich gegen eine Einwechslung der defensiveren Varianten Junior Dina Ebimbe oder Kristijan Jakic entschied und das auch "als Zeichen" verstanden wissen wollte. "Ich bin jemand, der gerne offensiv wechselt anstatt defensiv."
Der Kniff ging jedoch nicht auf: Die Eintracht, die zuvor als Kollektiv 70 Minuten die RB-Offensive in Schach gehalten hatte, geriet ins Hintertreffen - auch, weil sie auf besagte "Wahnsinns-Grätschen" von Rode verzichten musste. "Nach dem 0:1 ging bei uns Selbstvertrauen verloren und bei Leipzig ist es nach oben gestiegen", analysierte Glasner.
Zum Schluss fehlte die Power
Ähnlich sah es Rode selbst, der die Niederlage nicht an seiner Auswechslung festmachen wollte. "Wir waren sehr gut im Spiel und dann entscheiden so ein Finale auch einfach Kleinigkeiten und etwas Glück", sagte er im ZDF. "Hinten raus hatten wir nicht mehr die Power, um noch mal zuzulegen." Rode war einmal mehr vorangegangen, so lange er konnte. "Als Kapitän hat man das Privileg und auch die Ehre, das zu machen."
Am Ende blieb die große Titelparty aber aus. "Es waren die letzten 20 Minuten, die uns leider das Genick gebrochen haben", sagte Rode. Genau die 20 Minuten, die er entkräftet von der Bank aus mitansehen musste.