Nach frühem Ausscheiden von Skhiri, Chaibi und Marmoush Die Eintracht-Sorge vor dem Loch bei Afrika-Cup-Verlierern
Die Eintracht braucht ihre Rückkehrer Chaibi, Skhiri und Marmoush. Doch die Sorge ist da, dass das Trio nach den Misserfolgen beim Afrika-Cup bei der Eintracht in ein Leistungs-Loch fallen. Nun ist Trainer Dino Toppmöller gefragt.
Der Kopf ist das dritte Bein. Das sagte einst ein wenig erfolgreicher Eintracht-Trainer auf seiner Antritts-Pressekonferenz. Doch auch wenn Christoph Daum 2011 mit Eintracht Frankfurt aus der Bundesliga abstieg, hatte er in Punkto Kopf doch recht. Vieles im Fußball wird im Kopf entschieden. Fehlt das Selbstbewusstsein oder hat ein Spieler privaten Stress, kann die Leistungskurve nach unten gehen.
So ist es auch oft bei großen sportlichen Enttäuschungen. Eine solche haben die drei Frankfurter Afrika-Cup-Rückkehrer Ellyes Skhiri, Farès Chaibi und nun auch Omar Marmoush erlebt. Skhiri und Chaibi flogen mit ihren tunesischen und algerischen Nationalteams unerwartet schon in der Vorrunde raus. Für Marmoush und seine Ägypter war am Sonntag im Achtelfinale Schluss.
Zwar traf der Eintracht-Stürmer im entscheidenden, allerdings verlorenen Elfmeterschießen, schmorte davor aber 83 Minuten auf der Ersatzbank und das, obwohl der ägyptische Super-Stürmer Mo Salah verletzt fehlte. Die Heimreise von Ägypten zurück nach Frankfurt verzögert sich indes wegen einer Erkältung von Marmoush. Chaibi und Skhiri sind dagegen schon seit Donnerstagabend wieder im Kreise der Eintracht. Den Frust vom Afrika-Cup haben sie mitgebracht.
Toppmöller muss Afrika-Trio jetzt mental wieder aufrichten
Man kennt es, dass Spieler nach einem in Sand gesetzten Turnier in ein Leistungs-Loch fallen. Nach dem blamablen WM-Vorrunden-Aus der deutschen Nationalelf 2022 in Katar bekamen fast alle schwarz-rot-goldenen Adler-Träger auf dem Platz eine Sinnkrise, zeigten schlechte Leistungen auch bei ihren Vereinen. Droht das nun auch bei der Eintracht?
Sportvorstand Markus Krösche hatte so eine Vorahnung. Am Rande des DFL-Neujahrsempfangs Mitte Januar, kurz nach Beginn des Afrika-Cups, hatte Krösche gesagt: "Wir wollen, dass unsere Spieler beim Afrika-Cup gut abschneiden und mit einem Erfolgserlebnis zu uns zurückkehren." Dieses Erfolgserlebnis gab es nun nicht, eher das Gegenteil. Deshalb ist Trainer Dino Toppmöller jetzt auf den Plan gerufen, damit Skhiri, Chaibi und Marmoush nicht in ein mental bedingtes Leistungs-Loch fallen.
Toppmöller spricht viel mit seinen Spielern. Das macht er jetzt auch mit den enttäuschten Heimkehrern. Die muss er aufrichten. Denn das Trio wird gebraucht, das hat das schwache, wenn auch gewonnene, Spiel gegen Mainz 05 gezeigt. Dort zählten die beiden Neuzugänge Sasa Kalajdzic (nach sehr gutem Spiel im Derby in Darmstadt) im Sturm und Donny van de Beek im offensiven Mittelfeld zu den schwächsten Akteuren. Marmoush und Chaibi wären da - auf den den gleichen Positionen - eine Alternative.
Chaibi mit durchwachsenem Comeback
Im Spiel gegen Mainz konnte man von den Afrika-Rückkehrern noch nicht viel erwarten. Chaibi und Skhiri waren erst 24 Stunden vor dem Mainz-Spiel in Frankfurt angekommen. Chaibi wurde Anfang der zweiten Halbzeit für van de Beek eingewechselt, Skhiri eine gute Viertelstunde vor Schluss. So richtig weiterhelfen konnten sie der insgesamt schwachen Eintracht nicht, bei Chaibi waren zudem einige Abspielfehler zu sehen.
Nachdem die Afrika-Cup-Rückkehrer gegen Mainz noch ins kalte Wasser geworfen wurden, soll es am kommenden Samstag im Auswärtsspiel beim 1.FC Köln (18.30 Uhr) nun besser klappen. Wenn Toppmöller es schafft, die Drei wieder aufzurichten, damit der Kopf bei Chaibi, Skhiri und Marmoush bei der Eintracht wieder zum dritten Bein wird.