Max sieht Team "auf sehr gutem Weg" Eintracht in der Crunchtime: Die Erfahrenen übernehmen
Nach dem Sieg gegen Augsburg will Eintracht Frankfurt den Schwung mitnehmen - ausgerechnet nun geht's aber zu den Bayern. Für Philipp Max ist das relativ unerheblich.
Die Familie Max liebt den Fußball. Sie lebt sogar vom Fußball - seit Jahrzehnten. Martin Max, 55 Jahre alt mittlerweile, einst Profi unter anderem bei Borussia Mönchengladbach, Schalke 04 oder 1860 München. Pokalsieger, Europacup-Champion, Bundesliga-Torschützenkönig. Und Vater. Von Philipp Max, dem aktuellen Profi des Erstligisten Eintracht Frankfurt.
Der Draht zueinander ist eng, das Thema oft der Fußball. Man könne sich bei ihm, Martin Max, sehr gut abregen, sagt sein Sohn, oder eben gemeinsam freuen. Man spreche viel miteinander, stehe regelmäßig im Austausch. Für Philipp Max ist es das Normalste der Welt von der Erfahrung seines Vaters zu profitieren – im privaten wie im beruflichen Kontext.
Erfahrung – ein Stichwort, das am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Eintracht oft fiel. Philipp Max sieht diese auch bei sich, mit seinen 30 Jahren hat er einiges erlebt in der Kicker-Karriere. Abstiegsangst mit dem FC Augsburg zum Beispiel, aber auch achtbare Erfolge. Titel in den Niederlanden mit Eindhoven, eine Olympia-Teilnahme, drei Länderspiele. Er hat Oberliga gespielt, genauso wie Europa League und Champions League. "Es ist wichtig, dass Spieler wie ich unsere Erfahrungen weitergeben."
Die Wortführer melden sich zu Wort
Es ist dies ein Aspekt, der zurzeit bei der Eintracht eine zentrale Rolle spielt. Bei jener Mannschaft also, die im Schnitt in dieser Bundesliga-Saison bisher die zweitjüngsten Startaufstellungen nach dem VfB Stuttgart aufbot. Vergangene Woche schon, als die Stimmung im und rund um den Club deutlich angespannter war, meldeten sich Kevin Trapp und Makoto Hasebe zu Wort.
Zwei absolute Anführer der Mannschaft also, die einerseits die öffentliche Negativstimmung zum Positiven verändern wollten. Und die andererseits ins Innere der Gruppe zu wirken versuchten. Motto: Jetzt reißen wir uns doch bitte alle zusammen! Sie nahmen Trainer Dino Toppmöller damit ein Stück weit aus der Pflicht, übernahmen selbst.
Max findet: "Sind auf einem sehr, sehr guten Weg"
Und die Idee verfing sich, zumindest im zweiten Abschnitt gegen Augsburg, auf den nun auch Max abzielte. Als "erlösend" bezeichnete er den Sieg, gerade weil "Wille und Herz" gestimmt hätten und ein guter Ansatzpunkt für die kommenden Aufgaben seien. Die sind das Schwerste, was die Liga zu bieten hat.
Am Samstag (15.30 Uhr) ist die Eintracht auswärts beim Zweiten gefordert, bei "einer der vier besten Mannschaften Europas", dem Champions-League-Halbfinalisten FC Bayern. Anschließend geht's daheim gegen die offenbar unbesiegbaren Leverkusener. Doch, so Max: "Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg."
Jeder Spieler muss ans Limit gehen
Der Linksverteidiger selbst stand gegen seinen Ex-Club aus Augsburg in der Startelf, hatte im internen Konkurrenzkampf gegen den höher veranlagten wie wankelmütigeren Niels Nkounkou den Vorzug erhalten. Und machte gleich ein Fehler, Ballverlust, frühes 0:1. "Blöd" sei das gewesen, so Max, doch aus der Bahn warf es ihn nicht. Er machte eine ordentliche Partie. "Ich bin so lange dabei und kenne solche Situationen." Gegen die Bayern ist eine Nominierung für die Anfangsformation nicht unwahrscheinlich.
Das Ziel für die Restrunde ist klar: Platz sechs in der Tabelle erfolgreich verteidigen und damit - wahrscheinlich - in die Europa League einziehen. Dafür müsse jeder an sein Limit gehen, denn: "Die Grundbasis muss immer sein, füreinander zu arbeiten und zu kämpfen." Es sei nicht das Entscheidende, ob jeder Pass sitze, "sondern ob man dem Mitspieler ein gutes Gefühl gibt". Mit Leidenschaft, Teamgeist, Willen, Herz. Philipp Max spricht aus Erfahrung.