Frankfurt in Thessaloniki gefordert Eintracht auf der Suche nach Hilfe zur Selbsthilfe
In der Liga stottert der Offensiv-Motor von Eintracht Frankfurt mächtig. Gut, dass nun Europapokal ansteht. Bei PAOK Saloniki soll der Knoten platzen. Der Gegner wird was dagegen haben, denn Dino Toppmöller erwartet "einen heißen Tanz".
Das Problem ist bekannt, das Problem ist mehrfach thematisiert. Eintracht Frankfurt schießt zu wenige Tore. So einfach, so schmerzvoll. Die Offensive der Hessen zeigt gute Ansätze, der Ertrag daraus ist jedoch dürftig. Lediglich vier Treffer hat das Team von Trainer Dino Toppmöller bislang in der Bundesliga erzielt, seltener hat kein anderes Team getroffen. Da trifft es sich doch ganz gut, dass am Donnerstag (ab 21 Uhr im hr-iNFO-Audiostream) nicht Bundesliga ansteht, sondern Europapokal. Genauer gesagt das Auswärtsspiel bei PAOK Saloniki. Und da soll der Knoten endgültig platzen. Also, dieses Mal nun wirklich.
"Ich breche eine Lanze für unsere Offensivspieler. Es sind junge Spieler, die Verantwortung übernehmen müssen und jeden Tag sehr hart arbeiten", betonte Eintracht-Coach Toppmöller auf der Pressekonferenz. "Wir glauben an sie", fügte er hinzu - mit dem Bewusstsein, dass seine Offensivspieler diesen Glauben an sich selbst aber besser auch nicht verlieren sollten. Sonst platzt der Knoten nicht.
Der Frankfurter Trainer weiß aber auch, dass das aktuell nicht ganz leicht ist. "Sie müssen vorne den Karren alleine ziehen, sie haben niemanden, an dem sie sich aufziehen können", erklärte er. "Wir müssen sie auch besser in Position bringen." Hilfe zur Selbsthilfe sozusagen.
Götze fehlt gegen PAOK
Das ist in anderen Mannschaftsteilen anders. Die Defensive steht, besteht aber auch aus wichtigen Stützen wie Kevin Trapp, Robin Koch oder Ellyes Shkiri. Diese sind in der Offensive durch die Abgänge von Randal Kolo Muani, Jesper Lindström oder Daichi Kamada weit und breit nicht zu sehen. Hinzu kommt, dass mit Mario Götze, der nicht in Griechenland dabei ist, da er die Geburt seiner Tochter erwartet, der einzige fehlt, an dem man sich aufrichten könnte.
"Es ist eine Chance für andere Spieler, sich in den Vordergrund zu spielen", sieht Toppmöller das Fehlen des Offensiv-Stars auch positiv. Und: "Für Mario ist es vielleicht gut, mal rauszukommen. Vielleicht ist es gut, wenn er jetzt mal ein bisschen abschalten kann." Götze wird auch in der Liga am Sonntag fehlen, da er in Wolfsburg eine Gelb-Rote-Karte sah.
Toppmöller: "Das wird ein heißer Tanz"
Die Eintracht begleiten also ein paar eigene Probleme auf dem Weg zum ersten Auswärtsspiel der laufenden Conference-League-Gruppenphase, das ist unübersehbar. Da trifft es sich eigentlich weniger gut, dass mit PAOK der wohl schwerste Gegner der Gruppe auf die schlingernden Hessen wartet. "Wir erwarten einen aggressiven und spielstarken Gegner", betonte Toppmöller. "Es wird ein wichtiges Spiel, weil wir auf die Mannschaft treffen werden, die mit uns um Platz eins konkurrieren wird."
"Es wird ähnlich wie gegen Levksi", erwartet der Eintracht-Coach eine Atmosphäre wie in den Playoffs. "Da war auch ein emotionales Publikum. Aber die Qualität vom Gegner wird höher sein. Das wird ein heißer Tanz." Zu dem die Eintracht ihren Teil beitragen will. Am besten mit ein paar eigenen Toren.