Das Wichtigste zu Frankfurt-Stuttgart Eintracht jagt Heimrekord gegen gern gesehene Gäste
Eintracht Frankfurt braucht vor dem Champions-League-Kracher in Neapel dringend ein Erfolgserlebnis. Der auswärtsschwache VfB Stuttgart könnte da genau richtig kommen. Angst machen nur dessen Abwehrkanten. Das Wichtigste zum Spiel.
Fünf Tage vor dem viel diskutierten Achtelfinal-Rückspiel in der Champions League bei der SSC Neapel trifft Eintracht Frankfurt in der Bundesliga auf den VfB Stuttgart. Ein Sieg im eigenen Stadion ist am Samstag (15.30 Uhr) Pflicht.
Die Ausgangslage
Der Gemütszustand bei Eintracht Frankfurt ist aktuell etwas schwer einzuschätzen. Auf der einen Seite ist in der Bundesliga, der Champions League und im DFB-Pokal weiter theoretisch alles drin. Auf der anderen Seite trüben die Formschwäche und die Verletzung von Jesper Lindström die Stimmung. Die Eintracht hat von den vergangenen fünf Pflichtspielen nur eins gewonnen, einige Leistungsträger hängen aktuell etwas durch. Dass Königsklassen-Platz vier gerade einmal drei Punkte entfernt ist, zeigt aber auch, dass rein rechnerisch alles absolut im Lot ist.
Ein Sieg gegen Abstiegskandidat Stuttgart ist deshalb Pflicht. Will die Eintracht die hochgesteckten Ziele wirklich erreichen, muss endlich wieder etwas Euphorie entfacht werden. Gerade vor dem heißen Tanz in Neapel wäre ein weiterer Rückschlag nur schwer zu verdauen. Die Schwaben, die auch unter Neu-Trainer Bruno Labbadia fußballerisch eher beschränkt daherkommen, stellen keine unüberwindbare Hürde dar.
Das Personal
Die Eintracht muss definitiv auf Offensivkraft Lindström verzichten. Der Däne zog sich unter der Woche im Training eine Knöchelblessur zu und wird einige Wochen aussetzen müssen. Da der 23-Jährige zuletzt weit von seiner Topform entfernt war, hätte Rafael Borré ohnehin mal eine Chance verdient gehabt. Nun wird er sie gegen Stuttgart definitiv bekommen.
So könnte die Eintracht spielen:
Beim VfB Stuttgart kehrt Linksverteidiger Borna Sosa nach abgesessener Gelbsperre wieder in die Startelf zurück. Torjäger Serhou Guirassy und Rechtsverteidiger Pascal Stenzel stehen nicht zur Verfügung.
So könnte der VfB Stuttgart spielen:
Bredlow - Anton, Mavropanos, Zagadou, Ito - Karazor, Endo - Haraguchi, Gil Dias, Sosa - Silas
Das sagen die Trainer
Oliver Glasner: "Tatsache ist, dass wir so viele Punkte in der Rückrunde wie in der Hinrunde zum vergleichbaren Zeitpunkt haben. Die Marschrichtung ist immer gleich. Wir werden alles daran setzen, um zu gewinnen. Wir haben die vergangenen vier Bundesligaheimspiele gewonnen, die letzten drei sogar ohne Gegentor. Wir wollen mit einem Sieg diese Heimserie ausbauen."
Bruno Labbadia: "Randal Kolo Muani ist sehr schnell, benötigt wenige Chancen und macht seine Tore. Die Eintracht versteht es, ihn gut in Szene zu setzen. Wir müssen sehr aufmerksam sein, defensiv konzentriert arbeiten und bereits das Zuspiel des Passgebers unterbinden. Es gilt, die Torchancen, die wir zulassen, weiter zu minimieren und dabei ruhig und konsequent weiterzuarbeiten. Der Abstiegskampf ist so eng wie selten zuvor. Es ist ganz wichtig, keine Sekunde nachzulassen, dranzubleiben, ruhigzubleiben und konsequent an den Dingen zu arbeiten, die wir besser machen müssen."
Auf diese Spieler gilt es zu achten
Angesichts der aktuellen Frankfurter Schwäche bei Defensiv-Standards dürften vor allem die Stuttgarter Abwehr-Kanten Eintracht-Trainer Glasner einige Sorgenfalten bereiten. Dan-Axel Zagadou (1,96 Meter), Konstantinos Mavropanos (1,94 Meter), Waldemar Anton (1,89 Meter) und Hiroki Ito (1,88 Meter) verfügen allesamt über Gardemaß und tauchen bei eigenen Eckbällen und Freistößen regelmäßig im gegnerischen Strafraum auf. Die Eintracht, die vor allem in Köln und in Wolfsburg bei Standard-Situationen sehr schlecht aussah, sollte gewarnt sein.
Auf Seiten der Eintracht sind vor allem die Spieler hinter Kolo Muani gefordert. Der französische Nationalstürmer ist derzeit der einzige Offensiv-Akteur, der regelmäßig überzeugt und für Tore sorgt. Mario Götze, Borré und die beiden Flügelspieler sollten endlich wieder für etwas Unterstützung und Entlastung sorgen.
Die Statistik des Spiels
Kaum zu glauben, aber der Eintracht winken gegen Stuttgart gleich zwei neue Heimrekorde. Sollten die Hessen nach den Erfolgen gegen die TSG Hoffenheim (4:2) Schalke 04 (3:0), Hertha BSC (3:0) und Werder Bremen (2:0) auch den VfB besiegen, wäre das ein Fall für die Geschichtsbücher. Rekord eins: Fünf Heimsiege in Folge gab es unter Trainer Glasner noch nie zu bejubeln. Rekord zwei: Sollte Keeper Kevin Trapp seinen Kasten sauberhalten, wäre es der vierte Heimsieg in Serie ohne Gegentor. Ein Novum in der langen Frankfurter Bundesliga-Historie.
Blickt man auf die Stuttgarter Auswärtsbilanz, stehen die Zeichen für dieses einmalige Ereignis gar nicht mal schlecht: Die Schwaben haben in den vergangenen 21 Spielen in der Fremde nicht ein einziges gewonnen, von den vergangenen acht gingen gar sieben verloren. Der VfB ist in der Regel ein sehr gerne gesehener Gast.