Remis bei Verfolger Wolfsburg Eintracht kann auswärts nicht mehr gewinnen
Befreiungsschlag verpasst: Eintracht Frankfurt hat in Wolfsburg Remis gespielt. Der VfL wurde in der Tabelle dadurch zwar auf Distanz gehalten, die Chance, ganz nah an die Champions-League-Ränge zu rücken, aber gleichzeitig verpasst.
Eintracht Frankfurt tritt in der Bundesliga etwas auf der Stelle. In Wolfsburg reichte es am Sonntagabend nur zu einem 2:2 (2:2)-Remis. Nach dem ersten Treffer von Omar Marmoush (10. Minute) konnten Randal Kolo Muani (22.) und Evan N'Dicka (26.) das Spiel zunächst drehen, Yannick Gerhardt sorgte aber noch im ersten Abschnitt für den Ausgleich (43.). Die Eintracht wartet damit seit dem 13. Spieltag auf einen Auswärts-Sieg. Anfang November gelang den Frankfurtern ein Sieg beim FC Augsburg.
Die erste Halbzeit verlief dabei in drei ganz unterschiedlichen Akten. Erst lief für die Eintracht, bei der Mario Götze in die Startelf zurückkehrte, gänzlich wenig. Torwart Kevin Trapp musste sein Tor richten, das zu hoch eingestellt war, Daichi Kamada vergab eine gute Schussmöglichkeit (8.) und Marmoush traf zur frühen Gäste-Führung (10.). Eine Anfangsphase zum Vergessen.
Eintracht-Doppelpack nach Rückstand
Dann aber folgte der zweite Akt - und dieser war ganz nach dem Geschmack der Frankfurter. Erst bediente Aurelio Buta mit einer punktgenauen Flanke Kolo Muani, der mit einem satten Kopfball den Ausgleich erzielte (22.). Nur vier Minuten später gingen die Hessen dann schon in Führung. N'Dicka fasste sich kurz hinter der Sechzehnerlinie ein Herz, nahm den Ball per Dropkick und hämmerte das Spielgerät sehenswert unter die Latte (26.). 2:1, Spiel gedreht.
Das Problem aus hessischer Sicht: Auf zehn gute Frankfurter Minuten folgte ab der 30. Minute der dritte Akt. Und der ging in Gänze an die Wolfsburger. Die Eintracht lief nur hinterher, die Gastgeber machten das Spiel. Einen Lupfer vom auffälligen Marmoush konnte Tuta noch gerade so vor der Linie ausputzen (37.), bei einem Schuss von Gerhardt war Trapp zur Stelle (38.).
Gerhardt nutzt Frankfurter Standard-Schwäche
In der 43. Minute stand es dann aber beinahe folgerichtig 2:2: Gerhardt köpfte einen Wolfsburger Freistoß zum zu diesem Zeitpunkt mehr als verdienten Ausgleich ein. Die Frankfurter Standard-Schwäche war mal wieder deutlich zu sehen. Es war der Schlusspunkt einer ereignisreichen ersten Hälfte.
Der zweite Abschnitt konnte mit der Geschwindigkeit der ersten Halbzeit im Anschluss nicht mithalten. Die Eintracht war sichtbar bemüht, das Spiel, das ihr zum Ende der ersten 45 Minuten entglitten war, wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ansehnlich war die Partie dadurch nicht mehr, die Frankfurter waren nun aber wieder besser in der Partie. Ein erster Warnschuss von Kamada ging knapp am Tor von Koen Casteels vorbei (55.).
Kolo Muani im Abseits
Die Gastgeber verlegten sich mehr und mehr auf die Defensive und versuchten, mit Kontern die Hessen zu überrumpeln. Gerhardt prüfte dadurch Trapp gleich zweimal (63./69.). Wenige Minuten später befand sich das Spielgerät zwar im Wolfsburger Tor, Kolo Muani stand zuvor aber klar im Abseits.
In der Schlussphase merkte man beiden Teams an, dass sie das ganz große Risiko vermeiden wollten. N'Dicka traf noch einmal den Pfosten (90.) nach einem Freistoß. Mehr passierte aber nicht mehr, es blieb beim leistungsgerechten Remis. Die Eintracht hält damit zwar einerseits den Verfolger aus Wolfsburg auf Distanz, verpasste es aber auch, ganz nah an die Champions-League heranzurücken.
Sendung: hr1, 5.3.2023, 20 Uhr
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