Erste Niederlage des Jahres Eintracht kassiert Klatsche beim 1. FC Köln
Vorne zu harmlos, hinten dreimal überrumpelt: Nach zuvor neun Pflichtspielen ohne Niederlage geht Eintracht Frankfurt beim 1. FC Köln unter und verpasst den Sprung auf Rang vier. Diskussionen gibt es um einen nicht gegebenen Elfmeter.
Eintracht Frankfurt hat am Sonntagabend zum ersten Mal seit Ende Oktober ein Pflichtspiel verloren. Die Hessen unterlagen dem 1. FC Köln auswärts mit 0:3 (0:0) und verpassten damit den Sprung auf Champions-League-Platz vier. Timo Hübers (49.) und Ellyes Shkiri (71./86.) trafen für den FC, der sich den Sieg vor allem im zweiten Durchgang verdiente. Die Eintracht, der in der Offensive zu wenig einfiel, hat als Sechster aber weiter direkten Kontakt zur Tabellenspitze.
Eintracht erspielt sich keine Chancen
Eintracht-Trainer Oliver Glasner hatte im Vergleich zum furiosen 4:2-Erfolg im DFB-Pokal gegen Darmstadt 98 zwei Änderungen in der Startelf vorgenommen: Der wiedergenesene Jesper Lindström ersetzte Rafael Borré in der offensiven Dreierreihe, Djibril Sow rückte für Sebastian Rode auf die Doppelsechs. Neues Personal, gleiche Spiel-Idee: Die Eintracht setzte Köln früh unter Druck und spielte immer wieder mit viel Tempo in Richtung Tor.
Die Eintracht übernahm von Beginn an die Initiative und erspielte sich Feldvorteile, klare Torchancen gab es in der ersten Hälfte allerdings nicht. Bis zum Strafraum kombinierten die Hessen meist gefällig und oft zu schnell für die Kölner Defensive, beim letzten Pass fehlte aber regelmäßig die Genauigkeit.
Bestes Beispiel: Nach einem frühen Ballgewinn von Aurelio Buta wartete Randal Kolo Muani freistehend knapp zehn Meter vor dem Tor auf die Hereingabe von Lindström. Diese kam jedoch in seinen Rücken – Chance vertan (11. Minute). Eine sinnbildliche Szene.
VAR greift nach Handspiel ein - Siebert gibt keinen Elfmeter
Die Eintracht deutete ihr Potenzial an und gewann einige Bälle im Mittelfeld, bei den Umschaltmomenten fehlte aber die letzte Konsequenz. Selbst Dauer-Torschütze Kolo Muani verstolperte nach schönem Pass in die Tiefe von Lindström eine – zumindest im Ansatz – gute Einschuss-Möglichkeit (25.). Spielerisch ging das torlose Remis zur Pause deshalb in Ordnung, ein vermeintliches Handspiel im Kölner Strafraum (17.) sorgte aber für Diskussionen.
Nach einem Eckball von Daichi Kamada hatte Eric Martel den Ball in einer aktiven Bewegung klar mit dem Oberarm berührt, Schiedsrichter Daniel Siebert entschied sich nach Eingriff des VAR aber gegen einen Elfmeter. Tendenz: Eine Entscheidung, mit der die Gastgeber besser leben konnten als die Gäste aus Frankfurt.
Hübers trifft zur Führung
Nach dem Seitenwechsel gab es dann den frühen Schock für die Eintracht. Nach einer kurz ausgeführten Ecke bediente Florian Kainz den aufgerückten Innenverteidiger Hübers, der zur Kölner Führung einnickte.
In der Folge riskierte die Eintracht mehr und drückte auf den Ausgleich. Da jedoch wie im ersten Durchgang im letzten Drittel nicht viel funktionierte, verteidigten die Kölner den Vorsprung ohne große Probleme und wurden selbst immer stärker.
Nach rund 65 Minuten reagierte Glasner und brachte mit Borré und Ansgar Knauff für die glücklosen Lindström und Buta zwei frische Offensivkräfte, um das Angriffsspiel noch einmal zu beleben. Allein: Dieser gewünscht Effekt trat nicht ein.
Shkiri trifft doppelt
Der FC fühlte sich mit der Führung im Rücken immer wohler, der Eintracht fiel gegen die kompakte und zweikampfstarke Defensive der Domstädter immer weniger ein und fing sich dann nach eigener Ecke einen Konter. Nachdem Torhüter Trapp zunächst noch gegen Sargis Adamyan klären konnte, vollendete Shkiri den Abpraller zur Vorentscheidung.
In der Schlussphase durften auch noch Sebastian Rode und Lucas Alario mithelfen, zumindest den Anschlusstreffer zu schaffen. Da es der Eintracht aber weiterhin nicht gelang, sich eine klare Chance zu erspielen und Köln weiter Lust an eigenen Toren hatte, traf Shkiri kurz vor dem Schlusspfiff noch ein zweites Mal und machte den gebrauchten Tag der Eintracht perfekt.
Der Sieg der Kölner war letztlich hochverdient. Dass die Serie der Eintracht nach zuvor neun Spielen ohne Niederlage riss, hat sie sich wegen der viel zu harmlosen Offensive aber auch selbst zuzuschreiben.
Sendung: hr-fernsehen, heimspiel! Bundesliga, 12.02.23, 22.10 Uhr
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