Tuta im Leistungsloch Koch-Ausfall bringt Eintracht-Abwehr ins Wanken

Die Defensive von Eintracht Frankfurt wirkte in den vergangenen Spielen nicht immer sattelfest. Der Ausfall von Abwehrchef Robin Koch verschärft die Probleme.

Tuta erzielte gegen Wolfsburg ein Eigentor.
Tuta erzielte gegen Wolfsburg ein Eigentor. Bild © Imago Images

Das Bild, das sich beim Gegentor im Spiel von Eintracht Frankfurt gegen den VfL Wolfsburg (1:1) am vergangenen Sonntag bot, kam den Fans nur allzu bekannt vor: Ein Gegenspieler dreht jubelnd ab, während sich Torwart Kevin Trapp und Verteidiger Tuta ratlose Blicke zuwerfen. Denn schon im Europa-League-Spiel in Rom hatte Tuta keine gute Figur gemacht.

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Im Hintergrund sieht man ein Fussballstadion, davor links das Logo von Eintracht Frankfurt und rechts das Logo vom VfL Wolfsburg
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Kommunikationsversuche schlagen fehl

Gegen Wolfsburg übernahm er nach einer Viertelstunde die Position von Abwehrchef Robin Koch, der verletzt ausgewechselt werden musste. Und erzielte mit seiner unglücklichen Aktion prompt ein Eigentor. "Ich will Tuta keinen richtigen Vorwurf machen. Nur: Ich komme halt nicht hin, deswegen rufe ich eigentlich, dass er den Ball wegschießen soll. Er geht davon aus, dass ich rauskomme", beschrieb Keeper Kevin Trapp die Situation nach der Partie beim Sender Dazn. "Ein klassisches 'Nimm du ihn, ich habe ihn sicher'. Ich habe versucht, mit ihm zu kommunizieren."

Auch in Rom klappte diese Kommunikation nicht immer, Tuta sah bei beiden Gegentoren schlecht aus. Zur Wahrheit gehört aber auch: Schon beim 2:2 in Hoffenheim hatte die letzte Reihe der Eintracht keine gute Figur abgegeben und seinerzeit 24 Torschüsse des Gegners zugelassen. Auch Vorkämpfer wie Arthur Theate oder Rasmus Kristensen wackelten dabei immer mal wieder.

Krösche verzichtet auf Defensiv-Transfers

Die Situation in der Abwehr könnte sich nun weiter verschärfen. Denn Koch, das ist inzwischen klar, wird wegen einer Schulterverletzung wochenlang fehlen. "Wir haben genug Alternativen in der Defensive", hatte Sportvorstand Markus Krösche schon am Sonntag klargestellt - und am Montag entsprechend nur noch im Sturm auf dem Transfermarkt zugeschlagen.

Es kommt nun also auf die im Kader vorhandenen Spieler an, um die Abwehr wieder sattelfest zu machen. Beispielsweise Nnamdi Collins, der trotz seines jungen Alters schon einige gute Auftritte hingelegt hat. "Verantwortung übernehmen macht mir überhaupt nichts aus", kündigte er nach der Koch-Verletzung an. "Klar ist Robin ein mega-wichtiger Spieler. Dennoch haben wir alle denselben Anspruch: Wir wollen Spiele gewinnen."

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topp
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Schlägt die Stunde von Amenda?

Eine Chance könnten die personellen Umstellungen auch für Aurèle Amenda sein. Der Schweizer kam nur schwer in die Saison und brachte es nur auf einige Kurzeinsätze, bevor er sich einen Syndesmosebandanriss zuzog. Nach seiner Reha ist er nun wieder dabei und durfte in Hoffenheim und Rom zumindest wieder Kaderluft schnuppern. Trainer Dino Toppmöller stellte ihm in Aussicht, bald auch auf dem Platz stehen zu können. "Er ist hoffentlich in den nächsten ein bis zwei Wochen soweit, dass wir über Teileinsätze sprechen."

Mit Gladbach und Kiel sind die nächsten beiden Gegner in dieser Saison mit guten, aber auch nicht überragenden Offensiv-Leistungen aufgefallen. Die Frankfurter haben also die Chance, sich in neuer Besetzung einzuspielen und vor allem die individuellen Fehler abzustellen. Die ultimative Bewährungsprobe für die ersatzgeschwächte Abwehr gibt es dann am 23. Februar (17.30 Uhr) im Spiel beim FC Bayern München.