Stürmer setzt Eintracht unter Druck Kolo Muani will PSG-Wechsel erzwingen
Randal Kolo Muani bricht sein Schweigen und forciert in einem unautorisierten Interview seinen Wechsel zu Paris St. Germain. Sein Vorgehen erinnert an die Streiks von Filip Kostic oder Ousmane Dembele, Eintracht Frankfurt bleibt noch gelassen.
Drei Tage vor dem Ende der Wechselfrist kommt in den Poker um Randal Kolo Muani richtig Feuer rein. Der Franzose meldete sich am Dienstagabend in einem von der Eintracht nicht autorisierten Interview bei Sky zu Wort und pochte in diesem auf seinen Abschied aus Frankfurt. "Ich möchte gerne zu Paris wechseln und habe das auch den Verantwortlichen mitgeteilt", so Kolo Muani. "Ich hoffe und wünsche mir, dass Frankfurt dem Angebot aus Paris zustimmt und mir dieser Wechsel jetzt ermöglicht wird." Kolo Muani erhöht also den Druck auf die Hessen.
Eintracht vor wilder Woche
Die Eintracht, die von diesem Vorgehen von Kolo Muani nichts wusste, reagierte nach hr-Informationen überrascht, bleibt aber weiter gelassen. Fakt ist zwar, dass ein Angebot aus Paris vorliegt. Die von Kolo Muani bei Sky als "Rekordangebot" deklarierte Offerte aus Paris liegt nach hr-Informationen aber weit von den Vorstellungen von Eintracht-Sportvorstand Markus Krösche entfernt. Die aufgerufene Ablöse-Forderung von 100 Millionen Euro hat weiter Bestand, Paris möchte oder kann das aktuell aber nicht zahlen. Heißt: Entweder Paris erhöht das Angebot - oder Kolo Muani bleibt.
Klar ist aber auch, dass die kommenden Tage ungemütlich werden könnten bei der Eintracht. Ein Streik wie bei Filip Kostic, der vor zwei Jahren die Auswärtsfahrt nach Bielefeld verweigerte und damit seinen Wechsel zu Lazio Rom erpressen wollte, scheint nicht mehr ausgeschlossen. Da Kolo Muanis Berater Moussa Sissoko, der wohl auch hinter dem in den Medien vorgetragenen Wechselwunsch steckt, schon beim Wechsel von Ousmane Dembele von Borussia Dortmund zum FC Barcelona im Sommer 2017 jedes Mittel Recht war, bleibt abzuwarten, ob und wo Kolo Muani in dieser Woche auftaucht. Sein Einsatz im Playoff-Rückspiel gegen Levski Sofia ist aktuell offen.
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Eintracht war mit Ersatz für Kolo Muani sehr weit
Ein Grund, warum Krösche im Gerangel um Kolo Muani weiter hart bleibt, ist zudem, dass PSG den optimalen Zeitpunkt für ein Angebot verpasst hat. Nach hr-Informationen befand sich die Eintracht mit einem möglichen Nachfolger des französischen Nationalspielers bereits auf der Zielgeraden der Verhandlungen und wäre bereit gewesen, mit Paris über einen Transfer von Kolo Muani zu reden. Da die Verantwortlichen des Spitzenclubs jedoch zu lange zögerten und erst im Endspurt des Transfersommers aktiv wurden, sieht die Eintracht nun keinen Grund mehr, auf PSG zuzugehen.
So oder so ist die Zukunft von Kolo Muani aber weiter offen. Der 24-Jährige will unbedingt nach Paris und hat diesen Wunsch nun auch medienwirksam hinterlegt. Auf der anderen Seite hat die Eintracht das Heft des Handelns weiter in der Hand. Klar ist nämlich auch: Da Kolo Muani bei den Hessen nicht zu den Großverdienern gehört, könnte es sich die Eintracht sogar finanziell leisten, ihren besten Mann erst einmal auf die Bank zu setzen. Da dieser im kommenden Sommer unbedingt bei der EM für sein Heimatland dabei sein will, kann er sich eine Reservistenrolle oder mehrere schwache Auftritte in Folge nicht erlauben.
Eine Entscheidung wird es spätestens am Freitagabend geben. In Deutschland schließt das Transferfenster um 18 Uhr, Wechsel nach Frankreich sind hingegen noch bis 23 Uhr möglich. Bis dahin kann noch viel passieren.