Neue Option für die linke Seite Neuzugang Brown erweitert Toppmöllers Möglichkeiten
Wie sieht die Abwehr-Reihe von Eintracht Frankfurt in der neuen Saison aus? Coach Dino Toppmöller könnte auch auf eine Viererkette bauen, Neuzugang Nathaniel Brown bietet dem Coach der Hessen für diese Variante eine neue Möglichkeit.
Eines musste Nathaniel Brown, seines Zeichens Sommer-Neuzugang von Eintracht Frankfurt, gleich einmal präzisieren. Das mit der Schiene auf der linken Seite, das ist ihm bislang fremd. Linksverteidiger, ja, das kann der U21-Nationalspieler, der bis zum Sommer bei Zweitligist Nürnberg aktiv war. Das mit dem sogenannten Schienenspieler im System mit Fünfer-Abwehrkette, das ist neu. "In Nürnberg habe ich links in der Viererkette gespielt", erklärte der 21-Jährige am Dienstag. "Linke Schiene habe ich noch nie gespielt, das würde aber bestimmt auch passen." Das Gute ist: Diese Job-Beschreibung muss gar kein Nachteil für Brown sein.
Denn der Linksfuß, der in der vergangenen Saison in Nürnberg in 29 Spielen sechs Tor-Vorlagen lieferte, erweitert damit den Spielraum von Eintracht-Coach Dino Toppmöller. Der setzte in der vergangenen Spielzeit zwar auch vermehrt auf das in Frankfurt fast verpflichtende System mit drei zentralen Verteidigern und zwei Außenspielern, liebäugelte aber durchaus mit der klassischen Viererkette und ließ diese immer mal wieder spielen.
Brown: "Ich will mich durchsetzen"
Und eben da kommt Brown ins Spiel. Denn Toppmöller hat zwar mit Philipp Max und Niels Nkounkou zwei weitere Alternativen für die linke Seite. Nkounkou ist aber der klassische Schienenspieler und Max konnte in seiner Eintracht-Zeit bislang nicht vollumfänglich überzeugen. "Die Konkurrenz hier ist natürlich sehr gut", erklärte Brown, fügte aber auch hinzu: "Ich will mich durchsetzen." So sieht eine kleine Kampfansage aus.
Eine weitere Ausleihe ist jedenfalls nicht angedacht. Die Eintracht hatte den Linksverteidiger bereits im Winter verpflichtet, ihn dann aber direkt für die Rückrunde zurück nach Nürnberg verliehen. Ab sofort hat Brown nur noch Frankfurt im Kopf. "Ich wollte das halbe Jahr unbedingt noch in Nürnberg spielen", berichtete der 21-Jährige. "Wenn ich gut trainiere, werde ich mich sicher durchsetzen können."
Raus aus der Komfortzone
Für Brown ist es das erste Mal, dass der Linksfuß raus aus seiner fränkischen Heimat kommt. Bislang hießen seine Stationen Nürnberg und Regensburg, beides nicht weit weg von seiner Heimat Amberg. "Im Profi-Geschäft muss man mal raus aus der Komfortzone", berichtete Brown. Das hat er mit dem Schritt zur Eintracht getan. "Die Gespräche waren richtig gut. Ich habe mich sofort superwohl gefühlt."
Ganz alleine ist Brown in Frankfurt sowieso nicht. Kumpel Can Uzun lebt im gleichen Haus, die beiden bilden eine Fahrgemeinschaft - möglicherweise noch für längere Zeit. Denn: Uzun hat noch keinen Führerschein. Und scheint es damit auch nicht eilig zu haben. "Wir haben eine Wette, dass er es bis zu seinem 19. Lebensjahr nicht schafft mit dem Führerschein", berichtete Kumpel Brown mit einem Lächeln.
Er ist zumindest sehr zuversichtlich, diese Wette zu gewinnen. Und wer darauf wetten möchte, dass der 21-Jährige in dieser Saison bei der Eintracht auf Einsatzzeiten kommt, könnte ebenfalls eine Wette gewinnen. Coach Toppmöller hat durch Brown jedenfalls eine Option mehr.