Vor BVB-Spiel der Eintracht Glasner wehrt sich deutlich gegen Egoismus-Vorwürfe

Eine Vertragsverlängerung auf dem Tisch, ein "gehen Sie davon aus" im Interview, ein möglicher Nachfolger im Gespräch: Rund um Eintracht-Trainer Oliver Glasner reißen die Schlagzeilen aktuell nicht ab. Nun hat sich der Österreicher selbst dazu geäußert. Und das deutlich.

Oliver Glasner Eintracht Frankfurt
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Oliver Glasner hatte etwas mitzuteilen. Auf der Pressekonferenz von Eintracht Frankfurt vor dem Auswärtsspiel gegen Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr) ging es auch um die Zukunft des Österrreichers und all die Schlagzeilen, die es in den vergangenen Tagen über den Trainer der Frankfurter zu lesen gab.

Glasner selbst hatte einerseits am Samstag erklärt, dass er davon ausgehe, dass er in der neuen Saison auf der Bank der Hessen sitzen würde. Der TV-Sender Sky hatte zudem berichtet, dass Matthias Jaissle, aktuell Coach in Salzburg, ein Kandidat für die Nachfolge von Glasner sei und es bereits erste Gespräche darüber gegeben habe.

Dementi aus Salzburg

Nach hr-sport-Informationen ist Krösche zwar angetan von Jaissles Arbeit, Kontakt gab es zwischen den beiden aber schon seit mehreren Monaten keinen mehr. Aus Salzburg gab es am Donnerstag ebenfalls ein Dementi: "Matthias ist auf mich zugekommen, gleich nachdem das Gerücht aufgekommen ist, und hat mir gesagt, dass da nichts dran ist", sagte RB-Sportdirektor Christoph Freund Sky Sport Austria. Zu beiden Themen bezog Glasner am Donnerstag Stellung.

Glasner über ...

... sein "Gehen sie davon aus, dass ich nächste Saison hier auf der Bank sitze"-Interview:

"Ich war wieder einmal verblüfft. Ich habe bei dem Interview all das gesagt, was ich auch die letzten drei Monate gesagt habe. Da war keine neue Aussage dabei. Vorher habe ich hingehalten und plötzlich habe ich mich bekannt. Ich weiß aber nicht, warum, weil ich immer das gleiche gesagt habe. Das ist eine Interpretations-Geschichte.

Ich versuche, nicht mehr alles zu lesen, das eine oder andere bekomme ich dann aber doch mit. Mir wurde in einem Medium vorgeworfen, weil ich das Vertragsangebot noch nicht angenommen habe, dass ich egoistisch sei. Ich würde mir wünschen, dass man das zu Ende denkt. Bei der Eintracht hat vor zwei Jahren der Trainer verlängert und ist im Sommer dann gewechselt. Wenn ich egoistisch wäre, dann würde ich den Vertrag verlängern, bekäme mehr Geld, würde mir eine Ausstiegsklausel reinschreiben und wenn sie mich rauswerfen, bekomme ich auch mehr Geld. Das ist Egoismus. Das mache ich aber nicht.

Es geht mir um viel mehr als um diese Banalitäten. Mir ist es wichtig zu wissen, wie das Projekt hier aussieht. Wenn ich egoistisch wäre, wäre mir das egal, Hauptsache, ich nehme die Kohle mit. So ist es aber nicht. Deswegen sind wir gerade in den Gesprächen. Wir haben nicht den großen Zeitdruck, weil ich noch ein Jahr Vertrag habe.

Wir planen gerade den Kader und die Ausrichtung gemeinsam, da ich davon ausgehe, hier im nächsten Jahr zu sein. Und dann schauen wir mal, wie hier die Zukunft aussieht. Und wenn Oliver Glasner da erwünscht ist und wenn er sich da auch wiederfindet in diesem Projekt, wird es eine Vertragsverlängerung geben. Und wenn nicht, dann nicht. Das hat aber nichts mit Hinhalten, Egoismus oder Pokerei zu tun. In keinster Weise. Ich möchte nur wissen: Wo geht die Reise der Eintracht hin? Und da gibt es halt noch das eine oder andere, was noch nicht so ganz klar ist. Da sind wir intern auch ganz entspannt. Aber geht mal davon aus, dass ich im nächsten Jahr hier noch Trainer bin."

... den möglichen Nachfolger Matthias Jaissle:

"Das habe ich so aufgenommen wie den Umstand, dass mein Management mit Tottenham verhandelt, was ein völliger Blödsinn war. Da kommentiere ich nicht mehr alles. Ich bin da mit Markus Krösche im Austausch. Markus hat ja selbst gesagt, dass es sein Job ist, sich mit Trainern zu unterhalten. Da bin ich völlig tiefenentspannt. Es wird so viel Blödsinn geschrieben, da lohnt es sich nicht, sich jedes Mal Gedanken zu machen."

Quelle: hessenschau.de/Nico Herold