Viel Geld für die Eintracht Pacho-Transfer könnte zum Bilderbuch-Abgang werden
Der anstehende Wechsel von Willian Pacho zu Paris St. Germain ist ein Musterbeispiel der Frankfurter Transferpolitik. Die Eintracht macht richtig Kasse, die Abwehr ist trotz des Abgangs weiter gut aufgestellt.
Ob es wirklich eine gute Idee ist, Eintracht Frankfurt in Richtung Paris zu verlassen, darf zumindest bezweifelt werden. Klar, die Stadt ist schön, das Gehalt üppig und der Verein einer der schillerndsten dieses Kontinents. Wenn Paris St. Germain einem Spieler schöne Augen macht, fällt eine Absage schwer. Der Schritt zu einem europäischen Spitzenclub ist aber groß, selbst für 95 Millionen Euro teure Top-Stürmer manchmal zu groß. Es droht ein Dasein im Schatten der Stars und auf der Ersatzbank. Randal Kolo Muani kennt dieses Problem.
Viel Geld für die Eintracht
Ungeachtet davon steht mit Willian Pacho aktuell aber schon wieder ein Eintracht-Profi kurz vor einem Wechsel zu PSG. Der Ecuadorianer, der erst vor einem Jahr nach Frankfurt kam, soll die Pariser Abwehr verstärken und könnte nach hr-Informationen im Gegenzug inklusive Bonuszahlungen bis zu 45 Millionen Euro in die Frankfurter Kassen spülen. Dass der hochtalentierte und ambitionierte Pacho diesen Schritt gehen will, ist verständlich. Der Gewinner des Deals könnte aber erneut die Eintracht werden.
Die Hessen, die unter der Führung von Sportvorstand Markus Krösche gerne junge und weitgehend unbekannte Spieler verpflichten und diese dann im Idealfall später für deutlich mehr Geld wieder abgeben, stehen rein finanziell vor einem Mega-Deal. Im Sommer 2023 kostete Pacho neun Millionen Euro, zwölf Monate später könnte der 22-Jährige das Fünffache einbringen. Selbst Fußball-Romantiker, die sich gegen die Profitmaximierung und den Wandel zu einem Unternehmen wehren, müssen zugeben: Wer das nicht macht, macht etwas falsch.
Pacho-Ersatz bereits an der Angel
Neben dem monetären Aspekt sollte bei einem solchen Transfer natürlich aber auch die sportliche Tragweite stimmen. Der Abgang von Kolo Muani vor der vergangenen Saison traf die Eintracht schwer. Da die Zeit am Deadline Day nicht mehr reichte und es trotz vollmundiger Ankündigungen keinen Ersatz gab, stand Trainer Dino Toppmöller plötzlich ohne Mittelstürmer da. Im Frankfurter Kader klaffte ein Loch. Ein Schicksal, das sich bei Pacho nun nicht wiederholen soll. Und nicht wiederholen wird.
Mit dem 21 Jahre alten Schweizer Aurèle Amenda gehört bereits ein neuer Innenverteidiger zum Aufgebot. Sobald Pacho seine Koffer gepackt hat, soll zudem mit dem 20 Jahre alten Griechen Konstantinos Koulierakis von PAOK Saloniki ein weiterer Mann für die Defensiv-Zentrale folgen. Kostenpunkt: rund zehn Millionen Euro.
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Abwehr weiter gut aufgestellt
Der schnelle Abschied von Pacho, der in seiner ersten und wohl einzigen Saison sehr stark anfing und dann etwas nachließ, zeichnete sich lange ab. Kaderplaner Krösche war und ist vorbereitet und hat – anders als bei Kolo Muani – genug Zeit für eine passende Reaktion.
Nun müssen sich Rechtsfuß Amenda und später Linksfuß Koulierakis sicher erst noch an die Eintracht und die Bundesliga gewöhnen. Dass Trainer Toppmöller neben den arrivierten Kräften Tuta und Robin Koch aber voraussichtlich zwei weitere Innenverteidiger mit Potenzial zur Verfügung hat, spricht für einen gut strukturierten Kader. Die in der Vorbereitung bislang oft praktizierte Viererkette ist ebenso möglich wie eine defensive Dreierreihe.
Max wechselt nach Athen
Auch die Außenbahnen sind für beide Varianten gerüstet: Auf der linken Seite konkurrieren der eher offensiv orientierte Niels Nkounkou und Neuzugang Nathaniel Brown um einen Platz in der Startelf. Philipp Max, der nur noch Linksverteidiger Nummer drei gewesen wäre, ist am Montagabend offiziell zu Panathinaikos Athen gewechselt. Rechts dürfte erst einmal der dänische Nationalspieler Rasmus Kristensen gesetzt sein. Ansgar Knauff (bei offensiver Ausrichtung) und Tuta sind die Alternativen. Rein personell sind die Hessen also sehr gut aufgestellt.
Apropos gut aufgestellt. Pachos Konkurrenten um einen Stammplatz bei Paris St. Germain heißen derzeit Marquinhos, Lucas Beraldo, Milan Skriniar und Danilo Pereira. Es gibt sicher einfachere Aufgaben.